Für das Krimskrams-Challange von Juzicka-Jess (Amorak) heute etwas vordergründig Martialisches. Keine Ahnung, wie es dieser altgriechische Krieger auf dem Kampfwagen (Biga, Zweispänner) auf das Bücherregal im Flur geschafft hat. Vielleicht hat er sich diesen Platz mit blanker Klinge erstritten. Hinter ihm die Reiseführer der (mit einer Ausnahme) tatsächlich besuchten Orte – von der Agia Petropoli (St. Petersburg) über Sevilla und die Spanier, Assisi, Napoli (Neapel), Lissabon, Mexiko und Cordoba bis Rom, wohin schließlich alle Wege führen. Im Vordergrund ein Zettel mit der Aufschrift „MΕΓΑ“ – der Großmächtige.
In der hinduistischen Symbolik repräsentiert der Streitwagen den menschlichen Körper, die Pferde die Sinne und der Wagenlenker das höhere Selbst. Diese Symbolik, die auf die kosmische Ordnung mit der Sonne als lenkender Kraft anspielt, ist auch im Griechischen zu finden. Einen großartigen Ausdruck fand sie im „Wagenlenker“, einer lebensgroßen Bronzestatue, die im Apollonheiligtum von Delphi gefunden wurde.
Die Hethiter, die den Streitwagen im 13. vorchristlichen Jahrhundert erfolgreich in Eroberungskriegen in Syrien einsetzten, waren Vorbild für die Entwicklung von Streitwagen für Kriegszwecke auch in Griechenland. Voraussetzung dafür war neben der Domestizierung von Pferden die Erfindung des leichten Speichenrads. Die Perser führten ihre Kriege mithilfe von Sichel-bewehrten Streitwagen, doch Alexander bewies die Überlegenheit der beweglicheren Reiter – und so kamen die Streitwagen aus der Mode.
Ihr Nachfolger – der Panzer – wird wohl auch vor der beweglicheren Drohne das Feld räumen müssen…
Doch immer wirksam bleibt das ursprüngliche Symbol, das sich in den Quadrigen und Bigen der Götterwelten zeigt: die Kontrolle des Geistes über die physische Welt (Kosmos) oder, beim Menschen, des Ich über den Körper und seine Schmerzen und Freuden.
Und so möchte ich auch ganz unkriegerisch das heutige Gingernilli interpretieren: das Schwert (Intelligenz, Unterscheidungsvermögen) in der einen Hand, das Schild (Abgrenzung, Schutz) in der anderen, die Pferde (Sinne, Leidenschaften) im schönen kräftigen Gleichgang, der Körper (Wagen) leicht und doch stabil – so kann der Mensch sein Leben „meistern“.

Das ist sehr interessant liebe Gerda und es zeigt, der Mensch entwickelt sich stetig weiter im Guten wie auch im schlechten Sinne! Stillstand oder Rückentwicklung sehe ich dennoch bei einer ganz bestimmten Spezies Menschen, die eben auch vertreten sind! Mögen wir davor bewahrt bleiben! Wenn der Mensch nur begreifen würde, die schlechte Vergangenheit ins Gute für die Zukunft zu wandeln, dann wäre schon viel gewonnen!
Liebe Grüße Babsi
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sehr schön und eindrücklich
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Ich möchte den Vergleich, kriegerisch oder friedfertig gesonnen, aufgreifen: Kann sein, der mächtige Panzer muß der schwirrenden Unruhe weichen, immer schon waren Befestigungen gut, aber Bewegleichkeit besser. In dem Fall weicht aber die Standhaftigkeit der Position der einmal mutwillig freigesetzen KI. Ein menschlich – ordnender Geist ist nicht mehr erforderlich…
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Ja, das sehe ich auch so. Und das ist schlimmer als schlimm.
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Für die großen Krieger (die, die daheim bleiben) ist es lustig, trifft genau ihren Humor: der BEgriff Kanonenfutter bekommt ganz neue Bedeutung. Und für die Zivilisten? Ach, auch Begriffe wie industrielle Reservearmee… wer braucht schon noch die ungeschickten, so rasch ermüdenden Menschlein! – Ob allerdings die Robotik gute Kunden generiert?
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Zu dumm, dass man die Menschen als Kunden irgendwie doch braucht. 😉
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Ja, da muß noch eine Lösung her… in Zukunft werden unsere Kühlschränke und nicht nur die selbst bestellen. Sonst kommen wir noch auf dumme Ideen!
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