Der letzte Tag des September – und Endstart für das laufende Etüden-abc, das Christiane für uns organisiert. Diesmal sind die Wörter Grenzerfahrung – mutig – abhaken zu bedienen.
Frage- und Antwortspiel (kata-strophisch)
Lenchen fragt mutig, denn wer fragt, der gewinnt
Fragt auch dem Papachen Löcher in den kugelrunden Bauch
Er fürchtet sich schon, wenn sie bescheiden beginnt
„Papachen, warum ist Fleischessen bei uns eigentlich Brauch?“
Abspeisen lässt sie sich nicht mit vorgestanzten Sentenzen
Der Art: das war immer schon so, und der Mann braucht halt Kräfte
Sie findet das uncool, und treibt den Papa an seine Grenzen
Wenn sie laut überlegt, ob das Mästen wohl steigre seine Säfte?
Grenzerfahrungen dieser Natur beschert das Lenchen auch andern
Zum Beispiel der Lehrerin, die ihnen die Tiere und Pflanzen erklärt
und wie sie entstanden – man trifft ja so manches beim Wandern -.
Von wem sie selbst denn herstamme, das Lenchen zu wissen begehrt.
Ich könnte so fortfahrn und alles getreulich abhaken
Was Lenchen an Fragen so hat und an Antwort erhält
Was die Katze miaut und die Frösche ihr quaken
Was der Bär ihr gebrummt hat und der Hund ihr vorbellt.
Das Lenchen wird Lena und Schluss ists mit Fragen
Denn ist man erwachsen, dann weiß man Bescheid.
Nur manchmal an ganz besonderen Tagen
Da wär auch die Lena zum Fragen bereit.
Doch schickt sichs? Was darf sie? Ist Fragen erlaubt?
Still fragt sie das Blümchen: liebt er mich, der Hans?
Doch das Blümchen, verschnupft, seiner Blätter beraubt
Das murmelt nur leise: du bist eine Gans.

Fürs Blümchen wars eine Grenzerfahrung
was war es für Lena? das frag ich mich jetzt.
Gelingt ihr mit Hans die gewünschte Verpaarung?
oder hat sie mal wieder auf den Falschen gesetzt?





Hans und Lena, die Frage bleibt offen,
sucht sie nach Glück, oder hat sie´s getroffen?
Im Spiel der Gedanken, da blüht Fantasie,
ein Abenteuer gar, voller Magie.
Hör nie auf zu fragen, sprich offen heraus,
denn wer fragt, der wird gscheiter, wer nicht, bleibt im Aus. 🙂
Ein schöner Etüdenbeitrag aus Deiner Feder!
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danke für deine fein gereimte stimmige Antwort, lieber Wortschmied!
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Ich hab´ zu danken, liebe Gerda, für die Inspiration
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Ich wünsche mir eine Welt, in der Kindern liebevoll und umfassend Antworten auf ihre Fragen gegeben werden und wo sie lernen, wie sie sich die Antworten selbst erschließen und weiterarbeiten können. Mein Eindruck ist, dass das abnimmt, und nur dann bleiben Kinder (und Erwachsene) „nicht dumm“, wenn sie sich interessieren dürfen und ihre Erwachsenen sie unterstützen …
Mag deine Etüde sehr, liebe Gerda, danke dafür.
Abendgrüße 🌌🎶🍵
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Ach ja, das Lenchen mit all seinen Fragen
und dann ists erwachsen und fragt sich nichts mehr?
Nein, nein, es wird immer weiter fragen und manchmal mit seiner angesammelten Weiseit am Ende sein… denn was das Leben so treibt, das ist selten gescheit.
Eine kluge Etüde, mit feinsten Schipselbildern zum Lächeln gebracht, liebe Gerda
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Da hast du eine wunderbare Geschichte mit Inhalt zum Nachdenken geschaffen. Wenn man keine Fragen mehr hat, ist man alt geworden. Da sind wir beide also noch sehr jung, liebe Gerda.
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Deine Geschichte habe ich genossen 🙂
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