Um der drückend heißen, von Saharasand dichten Atmosphäre Athens zu entkommen, nehme ich heute die Metro, die neuerdings bis zum Hafen von Piräus durchfährt.
Spiegelbilder in der Metro
Dort angekommen, frage ich mich durch zu den Schnellbooten nach Angistri und erwische eins, als es gerade ablegen will. Ein kleines Hin und Her und ich darf noch mit, wenngleich ich kein Ticket habe. Das sind so die angenehmen Seiten dieses Landes.
Weniger angenehm ist, dass das Fenster keine klare Sicht nach draußen erlaubt, und so sehe ich die hitzegraue Welt draußen durch einem dünnen Salzschleier. (Auf dem Foto wirkt die Welt viel zu blau).
Zwischenhalt ist Ägina. Die Insel kenne ich ganz gut, denn wir hatten dort zehn Jahre lang eine rosa Datscha mit Pistazienbäumen, die wir später verkauften, um unser Manihaus zu bauen.
Am Hafen von Ägina steigen die meisten Mitreisenden aus.
Mit einer eindrucksvollen stehenden Welle …
die sich langsam auflöst, verabschiedet sich das starke Schnellboot vom Kai, und weiter geht es nach Angistri („Ankerhaken“).
Diese kleine Insel im Saronischen Golf, nah bei Ägina, wollte ich schon längst mal wieder besuchen. Einmal nur war ich dort, lang lang ists her, unser Sohn war noch klein, und unsere deutschen Freunde, die sich dort niedergelassen hatten, hatten auch Kleinkinder. Kam noch eine befreundete Münchner Familie dazu – und wir verbrachten ein paar wundervolle Tage auf der Insel.
Ankommend am Hafen, schleiche ich die lange heiße Mohle entlang und werfe einen unwirschen Blick auf die nun total verbaute Kulisse des Dorfes. Am liebsten möchte ich gleich wieder weg. Hier ein Foto einer ganz ansehnlichen Ecke.
Was tun? Ich steuere das Büdchen der Schiffahrtsgesellschaft an, um schon mal die Rückfahrt zu buchen. Das elektronische System ist grad ausgefallen, aber ich bekomme mein Ticket gegen Bargeld. Etwas mehr als vier Stunden habe ich Zeit. Wohin mich wenden? Ich frage die junge Frau hinter dem Schalter nach „Sehenswürdigkeiten“, sie schaut mich hilflos an und meint dann, nach rechts weisend: dort gebe es ein Wäldchen. Aber es sei weit, mindestens eine halbe Stunde Wegs.
Und was tue ich? Ich wandere los. Doch schon an der ersten Bademöglichkeit mache ich Halt, stürze mich ins Wasser. Danach geht es sich leichter, aber es macht nicht viel Spaß, denn die ganze Insel scheint eine Baustelle für Gästehäuser zu sein. Endlich winkt in der Ferne der Wald: Pinien! Doch leider kann ich ihren Duft zwar riechen, nicht aber in ihren Schatten treten, denn davor ist eine Art Schlucht, wohl ein Wildbach, der total ausgetrocknet ist. Bleibt nur, einen Weg an der Küste entlang zu suchen.
Der endet an einem skurilen Hafen: lauter kaputte Boote liegen da…
auch alte Laster, Bohlen. Keine Menschenseele, zum Glück auch kein bewachender Hund.
Der Wald lockt mich sehr, aber ich kann keinen Zugang finden. Wäre ich jünger, würde ich da einfach hochklettern…
So aber trete ich den Rückweg an und stürze mich bei erster Gelegenheit erneut ins Wasser.
Wie es weiterging, erzähle ich morgen, denn jetzt bin ich müde. Gute Nacht allseits!












hitzige Abenteuer in der Hitze!
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Boa bist du aber abenteuerlustig in der Hitze.
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Oh Gerda, ein Glück, daß Du Bademöglichkeiten fandest bei der Hitze und dem Staub!
Hier liegt uns die Ostsee zu Füßen; doch es ist so kalt, Luft und Wasser, daß an ein Baden gar nicht zu denken ist!
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Ich bewundere deine Abenteuerlust und ihre Verwirklichung. Dein schöner Bericht erinnert mich an alte Zeiten auf Formentera.
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Wow, du bist GUT drauf *lächel*
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Das scheint mir auch so, lieber finbar!
gerda ist eine tolle Frau. Ich wäre gestorben vor Aufregung, oder doch wenigstens viel aufgeregter gewesen wie Du!
Ein echtes Abenteuer, liebe Gerda!
Und Du hast es gut überstanden. Das ist die Hautsache
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Hauptsache
sollte es heißen 🙂
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Absolut richtig, liebe Bruni, Gerda ist eine tolle Frau! 🙂
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