Heide von der Puzzleblume lädt ein:
„Für den heutigen Drabble-Dienstag gelten die Wörter Sicherheitssystem + aufblasen + unheilverkündend. Diese sind in einem Text mit exakt 100 Wörtern einzubauen, wobei Überschriften und Erklärungen nicht mitzählen, man sie beugen darf, aber nicht durch Synonyme ersetzen. Ausserdem soll ihre Wortart als Substantiv, Verb und Adjektiv unverändert bleiben.“
Drabble (1)
Nacht. Er fühlte, wie die Bedrohung wuchs. Unheilverkündende Nachrichten füllten das Abendprogramm. Natürlich, die Journaille blies jede Mücke zum Elefanten auf, dennoch war es möglich, dass eines der Sicherheitssysteme, mit denen er sein Leben überschaubarer gemacht hatte, zusammenbrach.
Was nützten Aktienpakete, Alarmanlagen, Überwachungskameras und Freunde in der Politik, wenn das Chaos ausbrach? Die Menschenmeute würde die Geschäfte leerfegen, in seine Besitzungen einbrechen, seine sorgfältig angelegten Vorräte plündern.
Liebevoll betrachtete er seine letzte Sicherheit, wog sie in der Hand, entsicherte sie. Ein Schuss, und keine Sorgen mehr.
Am Morgen. Die Sonne bescheint heiter und sorgenfrei den toten Mann auf seinem Lehnsessel.


Es wäre nur konsequent, so zu handeln, aber schon im Vorfeld? Daran glaube ich irgendwie nicht … Aber ich mag das Gedankenspiel.
Morgenkaffeegrüße ☁️🌧️🌳🎶☕🍪
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Im Vorfeld handelt auch der, der sich gegen eventuelle Gefahren des Lebens mit immer mehr Sicherheitsmaßnahmen abzusichern versucht. Wer so denkt, ist als Toter am besten aufgehoben. So mancher hat sich aus Angst vor dem Leben in den Kopf geschossen.
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Na na!!!
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Die Angst vor Kontrollverlust im eigenen, wohleingerichteten Leben und das Bedürfnis, Dinge in der Hand behalten zu wollen, endet hier fatal aber konsequent. Unnötig? Unsympathisch? In diesem Fall schon. Mit den Sorgen macht und prestigeorientierter Menschen habe ich einfach weniger Mitgefühl. Danke für diese Variante.
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Danke, liebe Heide. Es ist ein psychologisches Problem, das Menschen dazu bringt, sind mit allen möglichen Sicherheitsmaßnahmen (und dazu gehören auch Geldansammeln, Politikerfreunde, Immobilien, Überwachungskameras) gegen die Gefahren des Lebens absichern zu wollen. Was fehlt, ist Vertrauen in die eigenen Kräfte und in die Hilfsbereitschaft der Mitmenschen. Stattdessen bunkert man sich ein. Lieben und Teilen sind nicht vorgesehen.
Ich finde solche Menschen zutiefst bedauernswert.
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Es gilt aber auch sicher, wer sich in Gefahr begibt kann darin umkommen!
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Die Angst wird ja auch bewusst instrumentalisiert um Menschen gefügig zu machen, von daher ist ein wacher Blick und Denken von nöten um nicht in eine Falle zu tappen!
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Ja, gefügig, gefügig, gefügig…
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Wenn alle Sicherheitssysteme in Wirklichkeit oder in der Fantasie versagen, darf man nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Denn immer wieder scheint die Sonne.
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So sehe ich es im, Grunde auch!
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Die Flinte ins Korn werfen – im Wortsinn – wäre vielleicht gerade das Richtige. Besser, als sich eine Kugel in den Kopf zu schießen, wäre es allemal.
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