Tagebuch der Lustbarkeiten: auf dem Weg zum Bäcker

Um zu unserem Bäcker zu gelangen, der die duftenden mit Sauerteig angesetzten Brotlaiber backt, muss ich einen Pfad steil hinab steigen, ein Sträßchen und ein Flüsschen überqueren und an der anderen Seite wieder hinaufgehen. Unterwegs freute ich mich an einer neuem Pflasterung des Bürgersteigs. Bürgersteige sind hier eher rar, und wenn es sie gibt, werden sie meistens mit Straßenbäumen bepflanzt. Manche Anlieger pflegen das Stück Straße vor ihrer Haustüre und erweitern so ihren Wohnbereich. Diese hier haben einige reizende Marmor-Intarsien gelegt – Ornamente, Pflanzen und…

Auch die andere Seite der Straße bot einen erfreulichen Anblick: ein Streifen unbebauter Fläche ist in einen hübschen Trockengarten mit Kräutern und Sukkulenten verwandelt worden.

Ich vermute, die Menschen in dem Häuschen, vor dem die weißen Wäschestücke hängen, haben sich diesen Vorgarten angelegt.

Der Bäcker und sein Gehilfe aus Bangladesch waren grad dabei, die Weihnachsdeko abzubauen. Freundlich rückte er die Leiter beiseite und zerschnitt auf mein Verlangen einen großen Brotlaib ein zwei Hälften. Ein ganzes Brot können wir unmöglich verspeisen. Ich ließ mir auch eine Lauch-Pita eintüten, noch warm vom Ofen. Nach Abschiedsgruß und Nachfrage, wie es dem Herrn Gemahl geht, wechselte ich auf die andere Straßenseite, um im dortigen Kleinmarkt Orangen, Kartoffeln, Zwiebeln, Tomaten zu kaufen.

Zu Hause gabs Linsensuppe, dazu Tomatensalat, Brot und die Hälfte der Pita. Und hinterher Kaffee, denn gleich kommen zwei Frauen, die ein Thema aufstellen möchten, und ich muss fit sein.

 

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About gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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14 Responses to Tagebuch der Lustbarkeiten: auf dem Weg zum Bäcker

  1. Da gibt es ja einiges Erfreuliche zu berichten und zu zeigen, Gerda! 😊🧡🖐️

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  2. Avatar von finbarsgift finbarsgift sagt:

    Spaß hat es gemacht, mit dir diesen interessanten Weg bis zum Bäcker und wieder zurück zu gehen.
    Feine Bilder 😊
    Herzliche Abendgrüße vom Lu

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  3. Avatar von sonnenspirit sonnenspirit sagt:

    Und ich finde es klasse, dass du Aufstellungen machst, so ganz zum Leben dazugehörig. Ich habe dieses tolle tool schon lange integriert, und gerade erst mit einer Freundin gemacht.- es ist immer so überraschend und lohnend! Die Zeiten, wo das Gnaze unerfreulich teuer war und auch überfordernd, so 10 Leute an einem Wochenende durchschleusen,- die sind zum Glück vorbei. Ich habe meine Steine, die ich anstelle von Personen setzen kann, und meine eigene Medialität.

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    • Avatar von gkazakou gkazakou sagt:

      Danke dir. Ich arbeite nicht so gern mit Steinen, lieber mit Menschen, als Einzel- oder Gruppenaufstellung, gehe auch selbst in Rollen, wenn keine anderen Vertreter da sind. Das tue ich sogar sehr gerne, denn da erhalte ich „authentische“ Info, die unvergleichlich viel dichter ist, als was man über Worte erfahren kann. Ich nehme für eine Sitzung, die bis zu zwei Stunden dauert, 20 E als Energieausgleich, damit sich der Ratsuchende nicht in meiner Schuld fühlt.

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    • Avatar von Unbekannt Anonymous sagt:

      »stundenlanges Stehen“ kommt bei mir nicht vor. Ich unterbreche, wenn ich meine, dass alle wichtigen Informationen gegeben wurden, und stelle dann erneut in neuer Konstellation auf. So kommt es zu einer ganzen Reihe von Kurzaufstellungen, wobei ein Repräsentant in verschiedene Rollen gerät. Dass das funktioniert, finde ich immer wieder erstaunlich.

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  4. Dein Bild vom angeschnittenen frischen Brot erinnert mich daran, daß ich auch noch ein Brot über Brot – Bild habe und bisher noch nicht gezeigt…

    Lieber Gruß von mir aus einer stillen Gasse. Heute fährt kaum einer mit seinem Auto. Die Wege sind gefährlich und viel zu schnell gerät man auf glatte Stellen.

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