Was zuletzt geschah: Domna ist traurig und allein. Da kommt das Kind Clara auf die Bühne. Clara hat die Wünschebox bei sich, die ihr Dora einst im Traum schenkte. Und schon erhellt sich die trübe Landschaft.
Domna fühlt, wie sich ihre Lebenskräfte erneut regen, und ergänzt die Hölderlinverse:
Hölderlin: Domna:
Mit gelben Birnen hänget Wie heftig es sie dränget
Und voll mit wilden Rosen Die Sonne will sie kosen
Das Land in den See… Unter dem Schnee
Clara:
Und jetzt, liebe Domna, rufe ich Dora heran!
Die brauchen wir jetzt, weil die alles kann!
Dora (von oben)
Wer ruft mich?
Kenn ich dich?
Clara:
Ich bins doch, die Clara, das spielende Kind!
Und bei mir ist Domna, voll Wörter und blind!
Sie seufzt und sie trauert, weiß nicht wo sie sind
die mit uns gezogen. Wo ich sie wohl find?
Dora:
Ich selbst kann nicht runter, doch will ich euch helfen
ich schick dir sogleich ein paar Wichtel und Elfen
Die wissen Bescheid, die kennen die Tricks
die helfen euch sicher in nullkommanix.
(ruft die Zwerge)
Die Dora sie ruft euch, ihr Kleinen und Feinen
erscheint gleich mit Köpfen und Händen und Beinen!
Das Reich des noch nicht Erschaffnen gebe euch frei
Ich bitt euch und zähle auch gleich mal bis drei!
Eins fünf sieben, acht und sechs
hier sind Linien, dort ein Klecks!
sechs sind vier und zwei
Und jetzt ruf ich Drei!
Wichtel:
O weh, wir müssen fester werden
sonst sind wir hilflos auf der Erden
Noch eben frei und ungebunden
hat Erdeschwere uns umwunden.
Dora
Aha, ihr seid sechs, und ihr werdet schon dichter
Nun macht mal nicht solche vergrämten Gesichter!
Ein Lächeln machts leichter, egal was es sei
Und ist jetzt auch Winter, schon wird er zum Mai.
Wichtel
Warum solln wir kommen? Kannst du es nicht richten?
Wir mögen die Erdenschwere mitnichten.
Sie reißt an den Gliedern, sie macht uns ganz matt
ach wärn wir doch ungeboren anstatt!
Dora
Was seid ihr so grämlich
das finde ich dämlich!
Die Erde ist rund,
das Leben ist bunt!
Auf auf, seid nur heiter!
ich selbst muss jetzt weiter
Wär gern noch geblieben
zu helfen den Lieben
mit Witz und Charme und Humor
doch da ist Kronos davor.
Er ist sehr genau
und schlägt gleich Radau
wenn ich die Zeitengrenze verwische
und mich in die heutige Welt einmische.
Vorbei, so sagt er, sei vorbei
und was draus wird, sei einerlei.
Nur vorwärts soll die Menschheit leben
da soll es keine Freiheit geben.
Mir passt das nicht, doch ändern kann ichs nicht.
Da hilft kein bisschen mein Latüchtenlicht.
Clara
Ach Dora, bleib! Ich wünsch es mir so sehr!
Dora
Ich darf nicht, Clara, auch mir fällt es schwer!
Die Wichtel sollen dir in allem Beistand sein
Und also bist hinfort du auch nicht mehr allein.
Hobo (Wichtelchef):
Hört nun auf mit dem Geschreie
Kommt und bildet eine Reihe
Lore, Lotte, Lin und Lan
Bodo, stell auch du dich an.
Lasst uns hören, was sie wollen
von uns klugen Gnomentrollen.
Dora
So ists recht, so muss es sein!
Lass ich euch jetzt auch allein,
werd von oben auf euch blicken
und euch weitre Hilfe schicken
sofern ihrs von mir verlangt.
Und den Wichteln sei gedankt!
(Dora verbleicht)




Oh Gerda, wie Dir die Dichterworte zuströmen in Reim und Rhythmus, mit Herz und Seele, – ob nun durch Clara oder Dora oder die Wichtel, – das ist wirklich lebendig und schön.
Und Weisheit zwischen Himmel und Erde kommt da auch zum Entfalten….♥️👍
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🙂
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