rechts- und linksdrehende Rosetten (kleine Beobachtungen)

Auf meiner kürzlichen Wanderung bei Dimitsana begegneten mir besonders schöne Blattrosetten von, so vermute ich, Königskerzen. (Wenn du es besser weißt, sag bitte Bescheid).

Ich stand davor und bewunderte ihre seltsam geschraubte Form. Offenbar drehte sich ihre Wachstumsspirale im Uhrzeigersinn nach rechts, doch zugleich zeigte sich eine Art Widerstand in den Blattspitzen, die sich der Bewegung nicht anschließen mochten. So als wirke ein unsichtbarer Gegenstrom – also eine Linksdrehung – auf sie ein.

Ich schaute dann noch weitere Rosetten an, alle eindrucksvoll, aber keine mit so deutlicher Schraubung (Doppeldrehung), sondern eher zitternd vor Unschlüssigkeit.

Im Internet wurde ich auch nicht wirklich fündig. Zwar fand ich eine hübsch bebilderte Darstellung der „Rosette, das unbekannte Wesen“ und auch einen „SonneMondKalender“, der von 12 rechtsdrehenden und ebenso vielen linksdrehenden Spiralen ausgeht. „Das Mandala 2024 wird von 24 Spiralen gebildet. Zwölf von ihnen drehen sich nach rechts und die anderen Zwölf nach links und bilden so einen energetischen Ausgleich.“ lese ich dort. Eine weitere Erklärung gibt es nicht dazu.

Sicher hängt die Spiralbildung mit der Erddrehung und den Sonnenständen zusammen – aber wie? Haben auch die Mondphasen Einfluss auf die Spirale? Vielleicht hat jemand von euch eine gute Interpretation?

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About gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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14 Responses to rechts- und linksdrehende Rosetten (kleine Beobachtungen)

  1. Avatar von Myriade Myriade sagt:

    Ein Mandala ist auf jeden Fall eine Darstellung aus Sand, die sobald sie fertig ist wieder zerstört wird, als Symbol der Vergänglichkeit. Mit „energetischem Ausgleich“, was immer das sein soll, haben Mandalas gar nichts zu tun. Leider wird das Wort in der Esoterik ständig falsch benützt

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    • Avatar von gkazakou gkazakou sagt:

      Sandmandalas sind, soviel ich weiß, eine spezielle Form von Mandalas, aber durchaus nicht die einzige. Ich habe im übrigen keine besonderen Kenntnisse dazu. Mir geht es eigentlich um die Pflanze und die Frage, wie es zu dieser Form kommt. Welche Rolle spielen Sonnenstände, evtl Mondzyklen oder Planetenbewegungen? In der Pflanze bilden sich ja kosmische Kräfte ab.

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    • Avatar von gkazakou gkazakou sagt:

      Ja, das ist richtig, die wirken auf alle Pflanzen und ihr Wachstum als Kraft und Gegenkraft. Damit ist die besondere Form freilich nicht erklärt. Damit meine ich nicht die Rosette als solche, sondern ihre schraubenartige Verdrehung.

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  2. Ich habe mal die KI von Bing dazu befragt:

    Hängt die Spiralbildung bei Pflanzen mit der Erdumdrehung zusammen und hat der Mond einen Einfluss?

    Hallo, dies ist Bing. Ich werde versuchen, Ihre Frage zu beantworten. 😊

    Die Spiralbildung bei Pflanzen ist ein Phänomen, das mit der Phyllotaxis zusammenhängt, also der regelhaften Anordnung der Blätter von Pflanzen. Die Spiralbildung ist eine Anpassung an die Lichtverhältnisse, die es den Pflanzen ermöglicht, die größtmögliche Lichtmenge einzufangen. Die Spiralbildung ist nicht direkt von der Erdumdrehung abhängig, sondern von dem festen Winkel, den die aufeinanderfolgenden Blätter zueinander haben. Dieser Winkel ist oft in der Nähe des Goldenen Schnitts, der ein optimales Verhältnis zwischen den Blättern erzeugt1

    Der Mond hat einen Einfluss auf das Wachstum und die Entwicklung von Pflanzen, aber dieser Einfluss ist nicht eindeutig wissenschaftlich bewiesen. Viele Gärtner richten sich nach den Mondphasen und den Tierkreiszeichen, um bestimmte Tätigkeiten wie Aussaat, Pflanzung, Ernte oder Schnitt zu optimieren. Die Theorie dahinter ist, dass der Mond den Wasserhaushalt der Pflanzen beeinflusst, ähnlich wie er Ebbe und Flut verursacht. Je nachdem, ob der Mond zunimmt oder abnimmt, steigen oder sinken die Pflanzensäfte. Auch die Position des Mondes in den verschiedenen Elementen (Feuer, Erde, Luft, Wasser) soll einen Einfluss auf die Pflanzenteile haben.

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    • Avatar von gkazakou gkazakou sagt:

      Nieder mit Wikipedia, es lebe Bing! 🤨 Danke für deine Nachfrage, lieber Werner! Interessant. Aber hilft Bing mir wirklich weiter? Die Phylotaxis, also die Blattanordnung, ist ja gerade das Thema. Sie folgt dem „Auftrag“, möglichst viel Licht aufzunehmen, sagt Bing. Okay. Und woher kommt das Licht? Vor allem von der Sonne. Ergo organisiert sich die Pflanze in Abhängigkeit von den Sonnenständen. Aber wie? Die Mondzyklen sind, was das Licht anbetrifft, sicher weniger mächtig als die Sonne, aber auch nicht Null. Bleibt die Frage, ob die Pflanze sich bei abnehmendem Mond anders als bei zunehmendem Mond verhält, wie die Mondkalender behaupten.
      Meine Frage war eigentlich. Ob sich bei dieser Blattbildung ein dominanter Rechtsdreh (Sonnenstand) mit einem Linksdreh unbekannter Herkunft verbindet und die merkwürdige Schraubenform hervorbringt. Weiss Bing da was zu sagen?

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  3. Avatar von Gazelle3 afrikafrau sagt:

    Wieso suchen wir Antworten bei KI, selbst Nachdenken, wäre ein Vorschlag, darauf wird es einige unterschiedliche Antworten geben, je nach Beschäftigung , also Beruf, Erfahrung , Wissenstand, Naturverbundenheit, Umwelt, Weltgegenden und Kultur.
    Du bist eine sehr genaue Beobachterin-

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    • Avatar von gkazakou gkazakou sagt:

      Wir sind uns einig. Beobachten und nachdenken ist mir auch lieber, liebe Afrikafrau. Man kommt eh nicht drumherum, denn warum will ich mir das Rätsel der Rosette erklären? Doch nicht, um noch mehr Wissen anzuhäufen, sondern um den Zusammenhang der Erde mit dem Kosmos anhand des Pflanzenstudiums ein wenig mehr zu begreifen. Und „begreifen“ ist ein sinnlich-geistiger Vorgang, den uns keine KI abnehmen kann. Was sie aber kann, ist Impulse zu geben, um die eigenen Fragen neu zu durchdenken.

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  4. weiß der teufel. ist möglicherweise dasselbe phänomen, wie beim wasser im spülbecken, das sich je nach erdhalbkugel links oder rechts drehend in den abfluss fließt. und dann gibt es da noch die spiralgalaxien – wie ist da die erklärung? hm.
    also, ich wäre spontan lieber linksdrehend, also wenn ich eine spirale tanzen wollte.

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      • Avatar von Unbekannt Anonymous sagt:

        Eine interessante Erscheinung, diese Neigung von Organismen, im Uhrzeigersinn zu drehen. Besonders deutlich beim Wacholder, auch bei Kastanienstämmen, bei Hopfen und Lianen, aber auch bei Schneckenhäusern: Ein linksdrehendes Haus haben wir Kinder „Schneckenkönig“ genannt, es war so selten.
        Ich habe vor Jahren gelesen, dass die Rechtsdrehung „Homochiralität“ genannt wird. Die Chemikerin Sandra Pizarello vermutet, dass der Anstoss dazu durch Meteoriten aus dem Weltall auf unsere Erde gekommen sei: In manchen Meteoriten sind Aminosäuren enthalten, die ein Übergewicht an linksdrehenden Säuren haben. Bei Laborversuchen stellte sich heraus, dass bei der Reaktion mit irdischen Verbindungen ein Übergewicht rechtsdrehender Substanzen entsteht. (John R. Cronin, Sandra Pizarello: „Enantiometric Excesses in Meteoric Amino Acids“ In: „Nature“, Februar 1997, 951 – 955)
        Womöglich ist die Wissenschaft da schon weiter, ich habe die Sache seit 20 Jahren nicht mehr verfolgt. Vielleicht fehlt da noch ein wichtiges Zwischenglied, vielleicht gilt es nicht für sämtliche Rechtsdrehungen, die wir beobachten können.
        Aber ist es nicht irgendwie tröstlich, dass nicht alles, was wir beobachten, sogleich mit dem Anklicken einer App beantwortet ist?
        Helmut Schreier

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      • Avatar von gkazakou gkazakou sagt:

        Großen Dank, Helmut Schreier, für diesen hochinteressanten Kommentar! Dass evtl auch chemische Prozesse im Spiel sein können, kam mir schon in den Sinn, aber es blieb völlig vage, denn chemikalisch bin ich ignorant. Meteoriteneinschläge, in der Erdvergangenheit sehr häufig, haben ja wohl auch andere Substanzen aus dem Weltall transportiert, Metalle jeder Art und was weiß ich noch. Wie waren denn die Aminosäuren auf der Erde zuvor, wenn sie durch den Meteoriteneinschlag rechtsdrehend wurden? Gab es überhaupt schon welche? Ich will mal versuchen, den Artikel zu verstehen, damit meine Fragen etwas präziser werden.

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