Tagebuch der Lustbarkeiten: Wetterwechsel

Vorgestern ging die Sonne golden an wolkenlosem Himmel unter.

Sehr leicht nur bewegte sich das Meer.

Wie so oft 3-4 Tage nach Vollmond kündigte sich gestern ein Wetterwechsel an: Wolken bauten sich am Himmel auf, es roch nach feuchter Erde. Bei uns kam kein Regen an, aber die Luft war schwer von Feuchtigkeit.

Heute nun kam ein lustiger Wind auf und klärte die Atmosphäre, kühlte die Luft, ließ kleine Schaumkronen auf den Wellen aufblühen.

Warum es drei-vier Tage nach dem Vollmond zum Wetterwechsel kommt, weiß ich nicht. Aber ich habe es immer wieder beobachtet. Weiß jemand eine Erklärung?

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About gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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12 Responses to Tagebuch der Lustbarkeiten: Wetterwechsel

  1. Avatar von Sonja Sonja sagt:

    Dazu kann ich nix sagen. Finde die Formulierung „lustiger Wind“ klasse! Die Farben des Sonnenuntergangsmeeres auch!

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  2. Wunderschòn, beides!

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  3. Avatar von Gazelle3 afrikafrau sagt:

    Nach Vollmond ändert sich das Wetter mit Verzögerung, durch vielerlei Störungen
    Wind, Brände, Rauch etc. mein Versuch einer Erklärung…..

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    • Avatar von gkazakou gkazakou sagt:

      Ich könnte mir denken, dass es indirekte Einflüsse durch die Wasserstände gibt (Ebbe-Flut: „Tag für Tag folgen rund um die Erde Milliarden Liter von Wasser den Lauf des Mondes in Form von Flut und Ebbe. Wo der Mond über der Erde steht, steigt der Meeresspiegel (Flut). An der mondabgewandten Seite sinkt der Meeresspiegel (Ebbe)…..“ Neu war mir folgendes: „Diese Gezeitenkräfte wirken tatsächlich nicht nur auf Wasseroberflächen, sondern auch auf die Atmosphäre und sogar auf den Erdboden: Während der Meeresspiegel bei Ebbe und Flut auf gut mehreren Metern schwankt, hebt und senkt sich der feste Boden um noch immerhin 30 bis 40 Zentimeter! Doch in Folge der gleichmässigen Bewegung bemerken wir Menschen davon nichts.“ Ich vermute aber, dass die Pflanzenwelt dieses Heben und Senken sehr wohl bemerkt und womöglich auch drauf reagiert – was dann auch Rückwirkungen aufs Mikroklima haben könne. Also ich weiß nicht. Ich natürlich nur Spekulation.

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      • Avatar von Gazelle3 afrikafrau sagt:

        Stimme dir zu, Ebbe und Flut spielt eine große Rolle, sicher, vielleicht
        auch noch andere Faktoren, die wir nicht wissen sollen, alles wird unter
        dem Deckmantel des Klimawandels kaschiert und bleibt uns verborgen.
        Du bist eine genaue Beobachterin.

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  4. Diesmal war der Mond sehr nah an der Erde, da sind die Einflüsse gewiss noch stärker zu spüren. Bei mir zum Beispiel ist heute der Blutdruck plötzlich so stark abgesackt, dass ich mich im Park nicht mehr aufrecht halten konnte und mir helfen lassen musste… Wetterwechsel!

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    • Avatar von gkazakou gkazakou sagt:

      „wetterfühlig“, oder auch „mondfühlig“. Ich fühle den Vollmond sehr, ich liebe ihn, aber er zerrt an meinen Nerven. Der aufgehende Sichelmond hingegen hat eine ungemein harmonisierende Wirkung auf mich,.
      Zu Mondeinflüssen auf Erde und Wasser schrieb ich in anderem Kommentar.

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  5. Dieser Wetterumschwung nach Vollmond ist ein spannendes Phänomen, dem man allerdings wohl nicht so leicht auf die Schliche kommen kann. Ich würde schon annehmen, dass die Gezeiten eine Rolle spielen, zumal bei Vollmond die Gezeitenkräfte besonders stark sind. Allerdings sind deren Auswirkungen regional sehr unterschiedlich. Es gibt diesen schönen Satz: „Die Ursache der Gezeiten ist eine astronomische, die Reaktion der Meere darauf hingegen ist eine geographische.“ D.h. man wird das von dir beobachtete Phänomen nicht überall feststellen können. Auch mag die von dir festgestellte zeitliche Verzögerung von drei bis vier Tagen nicht überall gleich sein. Auch können andere Faktoren den „Vollmond-Effekt“ gelegentlich ganz oder teilweise neutralisieren, so dass es noch schwieriger wird, den Hintergründen auf die Spur zu kommen. Beispielsweise beeinflusst ja auch der Wind die Gezeiten. Denkbar wäre, dass durch den bei Vollmond größeren Tidenhub abhängig von regionalen Verhältnissen (beispielsweise der Unterwassertopographie) vermehrt kälteres Wasser aus tieferen Schichten an die Meeresoberfläche gelangt. Dies dürfte zu wetterbeeinflussenden Folgeeffekten führen, was aber naturgemäß eine gewisse Zeit beansprucht (daher die Verzögerung, die freilich dann auch nicht immer „sekundengenau“ erfolgt). Das sind aber alles nur Mutmaßungen. 😉
    Herzliche Grüße zum zauberhaften Abend 🐻

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    • Avatar von gkazakou gkazakou sagt:

      Deine differenzierenden Vermutungen, lieber Random, sind mir insofern hilfreich, als ich tatsächlich nicht Stein und Bein schwören würde, dass sich das Wetter wenige Tage nach Vollmond immer ändert. Ich habe nur diesen Eindruck, und da ich es erwarte, achte ich auch darauf.
      Die Kommentare hier und meine eigene kleine Recherche haben mir in jedem Fall gut gefallen, denn auch wenn es kleine klare Antwort gibt, so wurde doch deutlich, dass Mond – Erde – Wasser – Wetter eine sensible Einheit bilden und es sinnvoll ist, genauer hinzuschauen. Natürlich kommen viele andere Faktoren hinzu, die quer zu diesem Rhythmus der Mond-Erde-Bewegung stehen und das Wetter viel stärker beeinflussen. Vorhin las ich zB über den Ausbruch eines Unterwasservulkans im vergangenen Jahr, durch den gewaltige Wassermassen in die Atmosphäre geraten sind, die sich als Regenfälle niederschlagen. Wo das geschieht, hängt dann wohl auch von den geografischen Verhältnissen ab (Gebirge, Oberflächenbeschaffenheit etc).

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  6. Eine qualifizierte Vermutung kann ich auch nicht dazu beitragen. Nur eine kleine Korrektur ohne rechthaberisch sein zu wollen: Auch auf der mondabgewandten Seite ist Flut. Ebbe herrscht gewissermaßen quer dazu (90°). Es ist zugegeben nicht ganz leicht das einzusehen. Mein zeitlich erster Eintrag in diesem Blog befasst sich mit diesem Phänomen.

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