Eine Kunstfigur? Ein Avatar? Ein Hologramm in Auflösung? Oder vielleicht ein nach tausend Jahren Grabesstille Auferstandener? Das intensive Neonblau, auf dem seine Füße stehen, könnte sehr wohl die „Neue Erde“ darstellen.

Das „Auferstehen im Fleische“ ist vermutlich gar nicht so einfach, wie sich das in den Auferstehungsgeschichten gewöhnlich darstellt*. Gut, wenn jemand heil und ganz begraben wurde, mag es ja relativ schnell gehen, sich wieder zusammenzusetzen, sobald die Posaunen des Jüngsten Gerichts ertönen. Was aber, wenn die Gliedmaßen abgehauen und den Hunden zum Fraß vorgeworfen wurden? Oder wenn ein Schwertthieb einen Arm hier-, ein Bein dorthin beförderte? Wenn der Leichnam gar verbrannt wurde, wie es bei den griechischen Heroen üblich war? Dann mag sich zwar die Idee (die „Matrix“ nennt man es wohl heute) der ursprünglichen Gestalt erhalten haben, aber die Wiederherstellung „im Fleische“ dürfte ihre Tücken haben.
So dachte ich, als ich dieses Bild sah, und erbarmte mich. Ich nahm meinen eigenen Arm zur Hilfe, fotografierte ihn in einer verdrehten Haltung, der ihn angemessen marode aussehen lässt, und setzte ihn ein.
Eine Armprothese macht natürlich noch keinen kaputten Menschen ganz, aber mein Armopfer mag vielleicht doch eine Hilfe sein. Bis sich bessere Technologien finden, an denen die Menschheit sicher schon fleißig forscht.
„Vergraben sollte sie werden“, denkst du vielleicht. Nein, meine Liebe, daraus wird nichts! Jetzt geht es aufwärts mit mir! Schluss mit Auflösung und Niedergang, jetzt wird gelebt!
Dies ist ein Beitrag zu Myriades Impulswerkstatt.
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* Das Dogma von der Auferstehung des Fleisches ist eines der ersten und haltbarsten der Christenheit, dem die griechischen Infragesteller nichts anhaben konnten. So schreibt der gelehrte Herr Lic. Dr. W.Haller gegen Ende des 19. Jahrhunderts, und ich habe keinen Grund, seine Mitteilungen anzuzweifeln. Hier der Beginn seiner Abhandlung.


Wieder einmal eine tolle Idee, liebe Gerda! Man muss ja schon sagen, dass Gandhi sicher zu jenen Menschen gehört, die im Bedarfsfall eine Gliederspende verdienen würden 😉
Die Auferstehung des Fleisches finde ich doch recht seltsam. Wie viele zig Milliarden Menschen haben auf diesem Planeten schon gelebt. Man stelle sich vor, dass sie alle gleichzeitig auferstehen, die Ganzgebliebenen, die Zerstückelten, die Verbrannten in Form von Asche. Oder trifft die Auferstehung nur die Christen? Dann wären es weniger Menschen aber immer noch deutlich zu viele.
Fürs Vergraben bin ich ganz und gar nicht, es sei denn jemand wäre schon verstorben 🙂
Vilen Dank für den wie immer äußerst fantasievollen, kreativen Beitrag !
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Danke, Myriade. Deine Fotos und der Rahmen, den du ihnen gibst, sind ein guter Impuls, sich was einfallen zu lassen.:)
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Was dir ziemlich mühelos gelingt, so kommt mir vor 😄😄
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Mal mehr, mal weniger. Das dritte Bild sträubt sich noch beharrlich.
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Hihi, das ist auch von einer widerspenstigen Person 😉
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von dir? 😉
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So ist es 😉
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