Was zuletzt geschah: Fotis fordert Abud auf, von seinem Vater zu erzählen. Seine tragische Geschichte, von Jenny ironisch kommentiert, weckt in Fotis Vatergefühle: er bietet Abud Unterkunft und Lohn an, zumal Abud sich mit Tieren auskennt und er einen Helfer braucht. Die vaterlose Jenny möchte an dieser Entwicklung teilhaben und bietet sich als Köchin an. Fotis „adoptiert“ daraufhin auch sie.
Jenny:
Ein Vater so wie du, der käm mir grade recht.
Mit so nem Vater wär mein Leben am Ende gar nicht schlecht.
Fotis
Nun haben wir genug gesprochen.
Der Philo kommt schon angekrochen
so bäuchlings und auf allen Vieren
Er will jetzt raus und zu den Tieren
Der Philo ist ein kluger Hund.
Er tut mir stets die Stunde kund
wann ich hinaus muss zu den Ställen
tu ichs nicht, fängt er an zu bellen.
Abud, komm mit, ich zeig dir gleich
wo du in Zukunft hast dein Reich.
Ist eine Kammer ohne Licht
ich hoffe sehr, es stört dich nicht.
Ihr andern tut, was euch behagt.
Könnt bleiben hier, bis dass es tagt.
S’gibt Felle, Bretter und ein Bett
und morgen früh ein Omelett.
Jenny
Das mach dann ich, wo sind die Eier
für eine dufte Frühstücksfeier?
Fotis
Die findest du mit etwas Glück
im Hühnerstall noch vorm Frühstück.
Dann streu den Hühnern auch gleich Futter.
Im Butterfass gibt es noch Butter.
Der Herd braucht Holz, ist im Verhau
Das findst du schon, du bist ja schlau.
Das Feuer solltest du anfachen
bevor die anderen aufwachen.
Und jetzt Gut Nacht, ich hab zu tun
Ihr Wandrer möget friedlich ruhn
damit ihr dann mit frischer Kraft
und Frohsinn euren Aufbruch schafft.
Fotis und Abud gehen hinaus.
Trud
Kann ich dort schlafen in der Ecke?
Mir reicht zum Schlafen eine Decke.
Jenny
Ich seh da drüben ein Gestell
Drauf leg ich mir ein weiches Fell.
Wilhelm
Mir wär das Bett jetzt wirklich recht.
Am Boden schlafe ich sehr schlecht.
Domna
Ich geh hinaus, die Sterne sehn
Gut Nacht allseits, Auf Wiedersehn!
Vorhang.
Sag mal, Gerda, ist das letzte Gedicht mit den „schwankenden Gestalten“, das Domna spricht, etwa auch von Dir? Mir kam es vor, als sei es von Goethe.
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Das Gedicht ist von mir, aber die „schwankenden Gestalten“ sind von Goethe (Faust, Vorspiel auf dem Theater).
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Danke. Gerda, so hast Du also von Goethe viel gelernt …
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Ja, sicher! Besonders vom Faust.
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Schön.
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