Der schreckliche Adventskalender, 10. Tag

ZEHNTER DEZEMBER.

Nun ging heute doch noch ein Türchen des schrecklichen Kalenders auf – ich habe es nicht gewollt und nicht gesucht. Aber hinschauen muss ich.

Die Nachricht:  Ein Londoner Berufungsgericht hat das Verbot, Julian Assange an die USA auszuliefern, gekippt. Das ist schlimm. Denn was Assange bisher schon hat erleiden müssen, wurde nur erträglich durch die Hoffnung, dass er bald auf freien Fuß kommt. Und nun das.

Die Hoffnung stirbt zuletzt. Und ist sie tot, stirbt auch der Mensch. Diese junge duftende Zitronenblüte von meinem heutigen Spaziergang schicke ich dem armen Mann in sein Hochsicherheitsgefängnis, in dem er schon so lange willkürlich festgehalten wird.

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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9 Antworten zu Der schreckliche Adventskalender, 10. Tag

  1. nandalya schreibt:

    Was die Behörden und Büttel nicht verstehen, sie werden Assange zum Märtyrer machen. Er hat mit James O’Keefe, dem Gründer von Project Veritas, längst einen Nachahmer in den USA gefunden, der das aber richtig clever macht.

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  2. Johanna schreibt:

    Danke Gerda. Ja das ist ein sehr trauriges Kapitel underer gegenwärtigen Geschichte….die Blüte ist wunderschön…. im Winter…

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  3. Verwandlerin schreibt:

    Ach Gerda, ich habe schon immer gedacht: wenn die Hoffnung zuletzt stirbt, heißt das ja auch, dass sie letztlich doch stirbt …

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  4. Gisela Benseler schreibt:

    Ein wunderschönes Zeichen der Mitmenschlichkeit.

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  5. gkazakou schreibt:

    Zur Ergänzung möchte ich auf den Eintrag von Bernd verweisen: https://redskiesoverparadise.wordpress.com/
    Dort gibt es auch eine Unterschriftenaktion für die Freilssung von Assange.

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  6. wolkenbeobachterin schreibt:

    nein, der mensch stirbt nicht, wenn die hoffnung stirbt. man kann sehr wohl auch ohne hoffnung leben. es ist nur kein so fröhliches leben. andererseits: die gestorbene hoffnung kann auch wieder auferstehen oder sich in zuversicht äußern.
    das nur allgemein gesprochen und hat nichts mit j. assange zu tun. danke für den hinweis auf das, was da / ihm geschieht.

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    • gkazakou schreibt:

      Heute las ich, dass er einen Schlaganfall erlltten hat, 175 Jahre in einem US- Hochsicherheitsgefängnis in Aussicht, das kann auch einen tapferen Mann umbringen.

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      • wolkenbeobachterin schreibt:

        „einen leichten schlaganfall“ – habe ich gerade nachgelesen. das von dir klang, als wäre er schon gestorben. er lebt aber, zum glück.
        dauerstress stand im artikel als ursache für den leichten schlaganfall. dauerstress ist sehr schädlich.

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    • gkazakou schreibt:

      Ja, ich habs auch noch mal nachgelesen. Es scheint schon Ende Oktober passiert zu sein. Seither hat sich seine Lage nochmal dramatisch verschlechtert.

      Sarah Wagenknecht fordert die deutsche Regierung auf, ihm Asyl zu gewähren. Das fände ich großartig – schlagartig würde meine Zustimmung zur deutschen Regierung auf 100 % kllettern – aber ich bin nicht sehr optimistisch, dass die Politiker, die die Menschheitsverbrechen in China oder der Türkei, in Russland oder in Myanmar zu recht anklagen, ihre Grundsätze auch anwenden, wenn die Übeltäterr im eigenen Lager sitzen.

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