#inktober 2019 #15 legend / Legende, Bildunterschrift
Beide Bedeutungen von legend – Legende und Bildunterschrift – habe ich in meinem heutigen inktober-Vorschlag berücksichtigt. Es handelt sich um Legearbeiten auf früher gemalten Bildgründen, im Original farbig. Hier eine invertierte und leicht eingefärbte Schwarz-Weiß-Version.
Auch dies habe ich auf einem zuvor gemalten Bild gelegt, invertiert und leicht bearbeitet. Die Legende (Bildunterschrift), die zugleich ein Satz aus der Legende von Maryams Flucht über das Meer ist, habe ich in Blau dazugesetzt.
Die blaue Legende ist schlecht lesbar, daher hier noch mal in Klarschrift: „Maryam setzte sich auf ihren Koffer und blickte auf das unruhige Meer, das im Mondlicht glitzerte. Nie zuvor hatte sie das Meer gesehen, und es machte ihr Angst. Würde das kleine ….“


Leider kann ich den zweiten Satz auf dem zweiten Bild nicht lesen, das ist dann doch zu klein, magst du ihn nicht noch als Text unter das Bild setzen?
Im Ganzen „spielen“ Bild und Schrift harmonisch miteinander, nur leider eben nicht lesbar.
Die Legearbeiten gefallen mir sehr, besonders das zweite empfinde ich als sehr zart, es bleib die dunkle Wolke der Katastrophe, die sie aber hinter sich gelassen haben.
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o, man kann die Legende nicht lesen? Sie lautet:
„Maryam setzte sich auf ihren Koffer und blickte auf das unruhige Meer, das im Mondlicht glitzerte. Nie zuvor hatte sie das Meer gesehen und es machte ihr Angst. Würde das kleine ….“
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Dankeschööön 🙂
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Die Legende von Maryam, oh ja, wie gut passt es. Aber vor allem finde ich Dein Bild Nr. 1 ganz und gar beeindruckend und auch beängstigend. Die Katastophe spielt sich nun in der Fantasie ab. und da geht es nun hoch her.
Wie sieht Bild Nr. 1 denn wirklich aus, liebe Gerda?
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Ich habe das Original im nächsten Eintrag gepostet.
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Danke!
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Das zweite Bild mit der blauen Legende geht mir sehr zu Herzen, es beschreibt eine typische Flüchtlingssituation. Obwohl der Text und der blaue Rand andeuten, dass sich das Meer erst vom beginnenden Vordergrund in das Außen der Bildfläche erstreckt, sehe ich Maryam auf ihrem Koffer von zahllosen wilden Meeresstrukturen umgeben, die sie wohl alle in den Ängsten ihrer Seele innerlich vorwegnimmt, die sie noch bis in ihre Träume und in eine weite Zukunft hinein quälen werden.
Die Legende bekommt bei dir noch eine weitere Dimension: Geschichten, die sich jetzt ereignen und für künftige Generationen zu Legenden werden.
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so bilden sich wohl die „Familienlegenden“ von Flucht und Überleben, auch von Heldentat, Sieg und Niederlage, die dann eingehen ins Bewusstsein eines Volkes als Volksschicksalslegenden. Ganz aktuell, wieder aufllebend im Zusammenhang mit dem Nobelpreis für Literatur und dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels (Handke und Stanicic) die serbische und die bosnische Legende. Bei https://xeniana.wordpress.com/2019/10/19/handke-lesen/ sah ich zB einen Link zum Drina-Marsch, der sich auf eine Schlacht zu Beginn des 1. Weltkriegs bezieht. Ohne solche „Volksschicksalslegenden“ lässt sich zB auch nicht der Kampf der Kurden oder das Lebensgefühl der Armenier verstehen (ebenfalls grad wieder aktualisierte Legenden). Solche Erzählungen sind Legion, überall in der Welt. Und obgleich sie sich in der Struktur ähneln, bleiben sie doch auf das eigene bezogen und emotionalisiert.
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Und werden immer wieder benutzt, wenn es für Kapitalinteressen (oder andere) gerade nützlich ist, Unfrieden zu stiften. Funktioniert immer wieder und todsicher.
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Ja, sicher. Sie haben auch immer mit der Täter-Opfer-Thematik zu tun, und leider fühlen sich Menschen, die nicht zu den Betroffenen gehören, zu Schiedsrichtern oder schlimmer noch, zu Richtern berufen.
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