Ulli veröffentlichte eine kurze zauberhafte Passage aus ihrer Novelle von der kleinen blauen Frau. https://cafeweltenall.wordpress.com/2017/09/20/boot-und-faehrfrau/. Die geht mir nun im Kopf herum. Es gibt dort ein ruderloses Boot, in das die kleine blaue Frau einsteigt….
Ein Schiff ohne Ruder und Segel war es auch, das Odysseus schließlich nach Hause brachte. Schlafend fand er heim nach Ithaka. Dazu machte ich vor zwei Jahren einen Beitrag, den ich hier nun reblogge.
Das Schiff der Phäaken
Das Schiff der Phaiaken (c) Gerda Kazakou
Es ist das Schiff, das heimbringt.
Jeden Fremdling bringt es heim ins Land seiner Geburt. Kein Segel treibt es an, kein Ruder steuert seinen Kurs. Der Gedanke ist’s, der den Sehnsüchtigen heimbringt. So schreibt Homer, und er muss es wissen. Denn er ist der Dichter der Griechen, die, wo immer auf der Welt sie leben, heimwehkrank sind.
Das Schiff der Phaiaken, grüne Version (c) Gerda Kazakou
Das Schiff der Phaiaken, rote Version (c) Gerda Kazakou
Doch was für Gedanken sind’s, die das Schiff der Heimkehr antreiben? Die heimbringenden Gedanken sind nicht die des Odysseus. Sein immer wacher Kopf hört auf zu denken. Er schläft während der Überfahrt. Schlafend tragen ihn die Matrosen an Land.
Odysseus fährt heim (c) Gerda Kazakou
Um heimzukehren, so lehrt uns der weise Homer, musst du die Dimension wechseln.
Welch phantasievolle Umsetzung! 👍
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Ich mag besonders die rote Version, Gerda und Odysseus auch. Meine Lieblingsfigur der Sage ist Hector.
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Dass Hektor dir besser gefällt als al die Haudegen der Achäer-Flotte kann ich gut verstehen. Er war ein liebevoller Vater, Ehemann, Bruder. Die Römer, die ja ihre Herkunft auf Änäas zurückführen, haben ihn hoch verehrt. aber schon in der homerischen Iliada wird er sehr positiv geschildert. Schau mal hier: https://www.google.gr/url?sa=i&rct=j&q=&esrc=s&source=images&cd=&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwj0jJzRy7bWAhUGDxoKHalyDGQQjhwIBQ&url=https%3A%2F%2Fen.wikipedia.org%2Fwiki%2FHector&psig=AFQjCNFaVDtlAl1DxPgaFKdednpDd0_FCw&ust=1506094027551117
Hektor kommt übrigens in der Odyssee nicht vor. Da geht es nur um die zehn Jahre, die Odysseus herumirrt, um heimzufinden.
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Ja. Du hast recht, Gerda, Hector gehört zum Drama um Troja. Ich habe als Kind die „Abenteuer des Odysseus “ schön für Kinder aufbereitet gelesen, das war ein Gemengelage aus allem.
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Liebe Gerda, von den Bildern ist dieses mein Favorit „Odysseus fährt heim (c) Gerda Kazakou“
ich habe in meiner Arbeistwoche noch einmal über die Spiegel von Werner Klotz sinniert, die ich hier vorstellte: https://cafeweltenall.wordpress.com/2017/09/11/bahnhof-rolandseck-arp-museum-03/ :wenn sich etwas auf etwas zubewegt, dann kommt etwas anderes in Gang … Innen und Außen begegnen sich, fließen ineinander, Dimensionen verschieben sich und dann auch das Bewusstsein, die Haltung, die Form – das ist meine Rohfassung und ich hoffe, dass du damit etwas anfangen kannst –
Herzliches an dich
Ulli
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darf ichdeine Bemerkung etwas umformulieren? „Wenn jemand sich auf jemanden oder etwas zubewegt, dann kommt etwas in Gang. Dimensionen verschieben sich und dann auch das Bewusstsein“. ich weiß nicht, ob du anderes im Sinn hattest?
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da habe ich nichts zu kritteln!
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Wie spritzig das Schiff unterwegs ist!
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Stimmt, Maren. Dies Phäakenschiff sauste im Nu („spritzig“) hinüber nach Ithaka, wo die Mannschaft den schlafenden Odysseus in einer Höhle ablegte. Es wendete und sauste wieder heimwärts (heute identifiziert man die Phäakeninsel mit Korfu), schaffte es aber nicht, denn Poseidon, der verboten hatte, Odysseus bei der Heimkehr zu helfen, verwandelte das Schiff in einen Felsen. 😦
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Danke für die Geschichte, Gerda. Jetzt gefallen mir die Bilder, in denen auch die Eile toll zum Ausdruck kommt, noch besser. Gern würde ich dir übrigens beim Legen mal über die Schulter schauen. Ich stelle mir vor, dass du mit ziemlich rascher Hand arbeitest.
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Nee, liebe Maren, meist gehe ich ziemlich zögernd vor, probere rum, sammle wieder ein, verschiebe um Milimeter … Nur wenn ich jemandem die Methode zeige, geht es ruckzuck.
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So ist das mit den Vorstellungen… 🙂 Die Ergebnisse begeistern mich jedenfalls immer wieder.
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gefällt mir immer wieder, wie du gestaltest, das Wochenende soll schön für dich werden, Klaus
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Vielen Dank Klaus! Auch dir ein schönes Wochenende!
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Grandios, wie Du es mit einigen schmalen Schnipseln schaffst zu zeigen, daß es ein pfeilschnelles Schiff ist, liebe Gerda. Dieses um mm Verschieben, das kenne ich immer noch gut, obwohl ich so lange keine Collage mehr gemacht habe… Um diesen einen Eindruck zu schaffen, muß alles punktgenau liegen. Vorher ist man nicht zufrieden *g*, schiebt hin und schiebt her…
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Danke, Bruni! Es stimmt, diese Kunst sieht leichter aus als sie ist. Soll sie auch! Leichtigkeit, Heiterkeit ist mein Ziel.
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und Du ereichst es spielend – und heiter, liebe Gerda *lächel*
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