Totenhemd meets Poetry – Phase 2: Mitschreiben! (hier)
Ich hab mich etwas leichtfertig auf die Liste der Mitmacherinnen setzen lassen, und also musste ich mir auf Tod und Teufel raus etwas Witzig-Poetisches zum Thema Sterben zusammenreimen. Vorgegebene Stichworte sind kursiv gesetzt. Die Bilder lassen sich durch Anklicken vergrößern. Es handelt sich um Legearbeiten aus Schnipseln, die ich aus zerschnittenen eigenen Werken gewonnen habe und die zu einer Vielzahl von neuen Werken zusammengesetzt werden können.
Überlegungen einer alten Dame 
Wer jetzt keinen Führerschein hat, der baut auch keinen mehr.
Die Lebensbremse klemmt, es geht bergab, das Glatteis ringsumher
Macht es nicht leichter für mich Alte, in diesem rasenden Verkehr.
Mir scheint, das Sterben ist weit leichter, man weiß ja ungefähr,
was danach kommt, wenn man dann federleicht und leer
und friedvoll auf den Körper schaut, der kalt und schwer
dort unten ruht mit einem Rosenstrauß vom „Ach, mon cher!“
Drum lass ich den Gedanken fahren, noch meinen Führerschein zu bauen
Und reise weiter via Bus und Taxe, um in der weiten Welt herumzuschauen.
Und wenns dann so weit ist, geh ich zu Fuß ans große blaue Meer
Und steig ins Boot, das dort schon liegt. Und wink noch mal. Das wars dann, danke sehr.

Super! Klasse dass du dabei bist. Merci!!!
HG
Petra
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Sehr gerne. Danke für die Gelegenheit, entspannt über das Ende zu sinnieren.
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Witzig über das Ende zu schreiben und dabei nicht geschmacklos zu sein, hört sich erst mal unmöglich an, aber ich glaube, es ist Dir gelungen *lächel*
Ich konnte Dein Federleichtes über die Lebensbremse jetzt sehr entspannt lesen und erkannte, daß Du Dich sehr gekonnt zwischen den Satzmelodien der Lyrik und vollendeter Prosa völlig ohne Füherschein locker zum Ziel bewegt hast.
Und Deine feinen Legebilder runden dieses Bild dann noch wunderschön ab. Vor allem die alte Dame selbst gefällt mir ausgesprochen gut
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Danke dir für dein lächelndes Verständnis, liebe Bruni! ich hab mich redlich um Endreim bemüht, sogar fast durchwegs auf nur ein Wort, das schränkte mein gedankliches Vagabundieren ziemlich ein. Mir macht sowas gelegentlich Spaß. Es ist wie Balett an der Stange üben (nein, nein, ich tanze nicht Balett, weder mit noch ohne Stange!!!),
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*lach*, du hast es ballettspitzenmässig gut gemacht liebe Gerda 🌞
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Pingback: 11.3. Gerda Kazakou: Überlegungen … | Totenhemd-Blog
Großartig, liebe Gerda !! Federleicht, witzig, geistreich ……
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danke dir, liebe Myriade!
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wunderbar, vor allem das letzte Bild bewegt mich und ich denke an eine Geschichte, die ich über einen solchen Abschied geschrieben habe (allerdings war die alte Dame da schon tot & und zwei Jugendliche schicken sie in einem Boot auf ihre letzte Reise). Jetzt werde ich noch ein bisschen in deinen Collagen stöbern, die mir sehr gefallen, einen sonnigen Sonntag wünscht papiertänzerin!
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es freut mich, dass meine Geschichte in dir Widerhall findet.
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