Bis vor wenigen Tagen kannte ich von dem griechischen Bildhauer Giorgos Zongolopoulos eigentlich nur seine großartigen Installatioonen mit Schirmen, von denen ich euch zu Beginn dieses Jahres berichtete. (https://gerdakazakou.com/2016/01/03/griechische-kunst-zum-sonntag-die-schirme-von-giorgos-zongolopoulos/de)

Doch nun erlebte ich eine Überraschung. In den Ausstellungsräumen der griechisch-amerikanischen Union werden Werke gezeigt, die am selben Ort vor 45 Jahren schon einmal zu besichtigen waren. Der Künstler, 1901 geboren und im Alter von 99 Jahren gestorben, hat in seinem langen Leben nie aufgehört sich zu wandeln und zu erneuern.
„Der Künstler“, sagt er, „muss ständig im Kessel sein, der kocht, wenn er sich wandeln will. Der Künstler muss ins Zentrum gehen, dorthin, wo das Feuer brennt. Immer gibt es ein Zentrum das kocht. Da musst du hingehen und dem Feuer entgegentreten. Du kannst ihm nicht den Rücken zuwenden. Der Künstler ist nicht in dieses Leben gekommen, um Erfolg zu haben. er ist gekommen um zu brennen, um zu lernen, um als Vertreter des Feuers zu sprechen. Der Künstler ist eine Blatt Papier, das ins Feuer fällt, er brennt, aber seine Weißheit (sic!) lebt ewig.“
Ich musste, als ich dies las, an Heraklit denken, an Feuer und Geist als Quelle allen Seins. Aber das ist ein anderes Kapitel.
Was ich in der Ausstellung sah, ging teilweise auf sehr frühe Phasen des Schaffens von Zongolopoulos zurück, zeigt seine Anfänge, wie zB dieses Pferd.

Aber die meisten Werke stammen aus den 70er und 80er Jahren, als er die kinetische Kunst für Griechenland entdeckte. Leider ist es fast unmöglich, solche Kunstwerke fotografisch festzuhalten. Ich zeige sie euch trotzdem. Die großformatigen Gemälde stammen aus derselben Zeit. Bitte draufklicken!
Gleichzeitig wurden etliche Werke zeitgenössischer griechischer Künstler gezeigt, die sich von Zoggolopoulos haben inspirieren lassen. Hier ein paar Beispiele. Viel Spaß beim Gucken!
Die ursprüngliche Ausstellung wurde erweitert durch zeitgenössische griechische Künstler, die sich von Zongolopoulos inspirieren ließen.











sehr interessant für mich, beste Grüße von mir für dich zum 3. Advent
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Freut mich sehr, und danke! Gerda
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Deine Begiesterung teile ich, hach und die Schirme … schön, dass du an sie erinnerst, ich mag sie sehr, wie vieles andere hier auch. Und ja, du hast recht, da möchte man gerne im Raum sein, drumrum gehen, näher und weiter weg …
herzlichst
Ulli
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Danke, Ulli!
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Sehr interessant der virtuelle Galerie Besuch, den Du uns ermöglichst! Danke dafür ❤ und Dir auch noch einen schönen Restsonntag!
❤Grüße Babsi
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Danke dir, liebe Babsi!
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Ein sehr spannender Eintrag. Vielen Dank.
Ich bin begeistert – auch über den Text.
Der Künstler, muss brennen, leiden, lieben – diese Lebendigkeit ist in seinen Werken zu sehen, zu hören, zu spüren.
Ich grüße Dich herzlich
Barbara
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Dieser Beitrag hat mir heute irgendwie gut getan. Die Klarheit in der außergewöhnliche Anordnung des Material, ließ mich die Gestaltung als elegant, schlicht, sachlich empfinden. Es war als wenn das Auge ruhte. Wie gesagt, der Anblick war entspannt, harmonisch.
LG. Monika
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Sehr gut tut mir auch dein Kommentar, liebe Monika! Denn ja, es ist richtig, was du sagst: diese Kunst ist klar, sie hat Ausdruckskraft, kommt unaufgeregt daher, fast sachlich, und verzichtet auf verstörende Efffekte. Man darf sie beschauen, ohne sich unangenehm herausgefordert zu fühlen. In den großen gemalten Tableaus kommt man zur Ruhe.
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Ich bin begeistert von deinem Beitrag und von den Künstlern und deren Kunst, die du uns hier zeigst. Ausserdem glaube ich, dass wir alle nicht auf diese Welt gekommen sind, um erfolgreich zu sein, sondern um zu lernen! Vielen Dank, liebe Gerda.:)
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Gut gesagt, liebe Martina! Wir alle sind hier, um zu lernen. (Wenn wir dabei auch ein bisschen Erfolg haben, wie ich eben, weil mein Beitrag dir gefällt, ist es ja auch nicht schlecht 🙂
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Damit bin ich total einverstanden. Ich meine einfach, dass der Erfolg nicht das erstrebenswerteste Ziel ist. Hab einen kreativen Tag!😀
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Guten Morgen,
also die Frage, warum ich hier bin, habe ich mir schon oft gestellt, aber keine Antwort gefunden. Da ich keine Antwort bekam, sie nicht erkennen konnte, oder kann. Beruhigte ich mich, indem ich mir sagte: „Ich bin willentlich hier.“. Ich, habe damit nichts zu tun, denn dann würde ich meinen Zwecks des Hiersein kennen. So aber suche ich.
L.G. Monika
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Vielleicht hast du, liebe Monika, den Zweck des Hierseins woanders gesucht als eben im Hiersein? Das Hiersein ist eine gigantische Aufgabe, finde ich: denn durch die Art, wie ich es ausfülle, gestalte ich Welt. (Tiere, Pflanzen reproduzieren die Welt, Menschen gestalten sie nach ihrem Willen). Es geht vielleicht gar nicht darum, nach dem Zweck zu fragen, sondern nach dem Beitrag, den ich im Guten und Schlimmen durch mein Denken, Fühlen, Wollen zum Weltgeschehen leiste.
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Zu diesem Thema gibst es natürlich jenste Ansichten und wahrscheinlich spielt das Alter auch eine Rolle. Jetzt ist es für mich persönlich einfach wichtig diesen Sinn, der nicht im riesigen Geld oder Erfolg liegt, im Leben gefunden zu haben. Suche fleissig weiter! L.G. Martina
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Wow, welch beeindruckende Kunst, sehr inspirierend begleitet mit deinen Erklärungen, sonntagspaziergang “ par exellence“ dankeschön Gerda.
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