Impulswerkstatt. Stichwort: Abgründe

 

Während sich rundum Abgründe auftun, tue ich mein Bestes, mein Vertrauen zu stärken. Nein, sage ich, das sind keine Abgründe, sondern nur Wiesen und Weiden, schau doch, sie senken und heben sich in leichtem Wechsel, von Abgründen keine Spur. Mal sind es 7 % Steigung, oder auch 5%, dann wieder leichte Absenkungen, nichts Dramatisches.

Tun sich Abgründe auf, und ich weigere mich nur, sie zu sehen? Kann sein. Das für mich wahrnehmbarste Droh-Szenario ist der alles verschlingende Krieg. Den, so hoffe ich inbrünstig, können wir vermeiden. Der andere viel beschworene Abgrund wäre eine nationalistische Renaissance in Europa mit entsprechenden unmenschlichen Auswüchsen. Den sehe ich eigentlich nicht. Europa wird nicht in neue Kriege, Vertreibungen und endlose Zwietracht versinken, nur weil ein Ungar oder ein Deutscher oder eine Französin sagt, ihm oder ihr sei das eigene Land wichtiger als der Rest der Welt. Die Konservativen haben eine Renaissance – so what?

Andere Abgründe, etwa eine noch tödlichere Epidemie, heftigere Eingriffe ins Klima  – nein, die sehe ich nicht, es sei denn, wir hätten vollends den Verstand verloren. Die Herrschaft durch kleine „Eliten“ via KI und die Entmenschlichung des Menschen zum Roboter? Ja, davor fürchte ich mich: dass wir uns selbst in einer technischen Kunstwelt verlieren, und da sehe ich auch die eigentliche Gefahr für die Zukunft der Menschheit.

Bliebe das eigene Lebensende, über das du, Myriade, letzthin schriebst, es sei ein Abgrund (hier). Die Betrachtung des Alterns als zunehmendes Organversagen, wie du es tust, ist mir fremd. Ich schaue nicht angstvoll auf Herz, Niere, Darm oder Lunge als Teil eines Organismus – oder Mechanismus -, der nicht mehr tut, was er/sie/es soll. Nein, mein Leben geht zuende, sobald meine Zeit gekommen ist. Wann das sein wird? Ich weiß es nicht. Aber ich habe die merkwürdige Vorstellung, dass dieser Zeitpunkt längst festliegt, nämlich schon seit meiner Geburt. Und dass ich dem kein Quäntchen zufügen kann. Was ich kann, ist, es durch meine eigene Hand verkürzen, aber dazu habe ich gegenwärtig gar keine Neigung. Das kann sich natürlich ändern.

Wenn mein Leben zuende geht, sei es natürlicherweise, sei es durch Gewalt, muss ich durch die Todespforte. Das ist unausweichlich. Und danach? Darüber gibt es eine Vielzahl von Ansichten. In unserer Welt herrscht die Ansicht vor, dass danach „nichts“ ist. Man kann daher dem kaum Verstorbenen seine Organe rausnehmen und sie einem anderen einpflanzen, der dadurch länger lebt. Ich bin davon nicht begeistert, denn ich gehöre zu der großen Mehrheit der Menschen, die der Vorstellung „danach ist nichts“ misstrauen. Die materialistische Vorstellung des „Danach-ist-nichts“ ist in unserem Kulturkreis noch nicht wirklich gefestigt. In der übrigen Welt ist sie gar nicht vorhanden. „Etwas“ ist danach, denken die meisten.

Die „alten“ Griechen waren sehr diesseitig, sie liebten das Leben auf der Erde und mochten den Tod gar nicht. Einer – Sisyphos – suchte ihn sogar zu betrügen – ein Abenteuer, das für ihn einen sehr unangenehmen Ausgang nahm: er rollt bis zum heutigen Tag einen Felsen hoch, der, sobald er oben ist, zurück in den Abgrund rollt. Ein anderer – Orpheus – brachte es nicht fertig, dem Schicksalsspruch zu vertrauen, und so musste Eurydike zurück in die Schattenwelt. Lieber ein armseliger Diener auf der Erde, als ein Herrscher in der Unterwelt – das war die gängige Meinung in der klassischen Periode.  Sokrates, der alte Skeptiker, war sich nicht schlüssig, ob der Tod einfach Tiefschlaf bedeutete oder ob er im Jenseits mit den bedeutendsten Philosophen weiterparlieren könnte. Beide Perspektiven fand er annehmbar und hatte daher keine Bedenken, das ihm gereichte Gift zu tinken. Besser als ein armseliges Leben in der Verbannung fand er das Jenseits allemal.

Hamlet war schon übler umgetrieben. denn auch er fände zwar einen Todesschlaf höchst angenehm, war sich aber nicht sicher, ob der Tod  ein traumloser Schlaf sei, oder ob ihn da womöglich allerlei Alpträume heimsuchen würden. Also traute er sich nicht, den „stings and arrows of outrageous fortune“ ein Ende zu setzen, und lebte weiter.

Was sich die diversen Kulturen zu diesem Thema gedacht haben, variiert stark. Wenn man unsere  westliche Welt anschaut, so hat sie insgesamt wenig Vorstellungskraft in das Leben nach dem Tode investiert: Himmel mit den musizierenden Engelein, Hölle mit den plagenden Teufeln, Fegefeuer für die Bußfertigen. letztes Gericht und Auferstehung von den Toten – das ist das ganze Repertoire. Die Hebräer hatten eigentlich keinen ausgeprägten Jenseitsglauben, die Himmel-Hölle-Version kam erst durch die Christen dazu. Woher sie sie genommen haben, weiß ich nicht.

Die Inder und erst recht die Tibetaner sind vollkommen anders orientiert. Das, was während und nach dem letzten Atemzug geschieht, ist von außerordentlicher Bedeutung, während das Leben davor eigentlich wenig Gewicht hat. Im „Totenbuch“ haben wir eine ausführliche Anleitung darüber, worauf man beim Sterben zu achten hat. Wenn ich daran denke, wie unsereiner in klinischen Sterberäumen und unter Schmerzmitteln dahindämmernd stirbt, wird mir mulmig zumute.

Obgleich ein Mensch der westlichen agnostischen Kultur, fühle ich keinen Abgrund, wenn ich an meinen Tod denke, sondern meine, dass es nach dem Lebensende eine Fortsetzung in anderen Dimensionen gibt. Und dass ich irgendwann in anderer Gestalt, unter anderen Bedingungen, erneut auf der Erde sein werde. Und wenn die Erde nicht mehr sein wird, dann eben auf dem Himmelskörper, der dann der Menschheit als Heimat dient. Ob das auch stimmt? Wer will das wissen! Aber die Vorstellung ist stark und sorgt dafür, dass ich mein Leben bis zum letzten Moment auf eine Zukunft hin ausrichten kann und mich nicht an das klammern muss, was vergangen ist. Und sie gibt mir einen starken praktisch-moralischen Impuls: Was ich jetzt lebe, ist nicht beliebig und folgenlos, sondern trägt sich fort, bildet sich um und wird zur neuen Realität, der ich mich dann stellen muss.

Nichts endet, alles ist Wandlung.

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Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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21 Antworten zu Impulswerkstatt. Stichwort: Abgründe

  1. Gisela Benseler schreibt:

    „Nichts endet, alles ist Wandlung.“ Deine Ausführungen haben zum Schluß hin immer deutlicher spürbar eine positive Wende genommen, Gerda. Ansonsten konnte ich Dir oft nicht ganz zustimmen; denn für mich war vor allem Europa christlich geprägt und nicht agnostisch. Erst durch die „Aufklärung“ änderte sich das, aber nur für diejenigen, die es für sich annahmen.
    Daß Du aber vorwärts schaust und schreitest und Dich wandelst, empfinde ich als sehr aufhellend. Da zeigt sich ein Weg….

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  2. kopfundgestalt schreibt:

    Das muss ich nochmal lesen, dieses manifest.
    In manchem stimme ich nicht mit dir überei n, das war schon immer so. Gerade bei den politischen Sphären.
    Was das lebensende betrifft: damit bin ich auch sehr befasst, das nimmt mir oft die freude. Gestern war ich beim zeichnen Und war witzig und heiter unter all den jungen leuten. Meine frau, die älter ist als ich, kennt diese befasstheit mit dem ende nicht.
    Soweit erstmal.

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  3. Myriade schreibt:

    Von πάντα ῥεῖ bin ich auch überzeugt, wenn auch wahrscheinlich anders als du. Das ist für mich ein Naturgesetz. In diesem Sinn wird der Körper der Toten wieder in die Kreisläufe eingebaut. Menschen sind – wie alle anderen lebendigen Organismen auch – Teil der Natur. „Nichts endet, alles ist Wandlung“ , ja, aber das Bewusstsein endet durch und mit der Wandlung. Ich weiß, dass das für dich nicht so ist, dass du Geist und Seele ohne stoffliche Grundlage siehst.. Ich halte es halt für große Hybris zu meinen, dass sich alles wandelt nur nicht das eigene Ich, das immer weiter besteht…

    Dass du die Umweltproblematik, die Klimakrise, das Auseinanderdriften der Gesellschaft nicht siehst, verstehe ich auch nicht, aber ich muss ja nicht alles verstehen 😉

    Natürlich kann ein Glaube an eine Bestimmung der Menschen, an ein Herausgehobensein aus der Natur, an eine persönliche Ewigkeit in einem geistigen Bereich sehr angenehm sein. Es gibt aber auch viele Menschen, die diesem Weltbild anhängen und trotzdem von mannigfachen Ängsten geplagt werden, ja sogar selbst noch Gruselszenarien erfinden (anstatt sich mit den realen Bedrohungen der Menschheit konstruktiv zu befassen *) Anmerkung der agnostischen Kommentatorin 😉 ) Oft habe ich den Eindruck, dass Angst und Aggression eine sehr unheilvolle Verbindung eingehen, die dann noch mit einem irrationalen Weltbild gekrönt wird, in dem entweder die eigene „Nation“ oder gar nur die eigene Person unmäßig überhöht wird.

    Ich finde deinen Text aber sehr interessant und danke dir dafür

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    • gkazakou schreibt:

      Liebe Myriade, danke für deinen ausführlichen Kommi, den ich eben aus dem Spam holte (deine und Brunis haben eine Spam-Affinität). Ja, wir Menschen sind Teil der Natur, aber Natur ist nicht nur Materie, sie ist auch Geist und Seele, ist Bewusstsein. Den Pflanzen, den Tieren wird neuerdings Seele und Erinnerung, also eine Art Bewusstsein zugesprochen, und ich bin da ganz einverstanden. Warum sie ausgerechnet den Menschen absprechen? Die Frage ist: was ist Bewusstsein? Was Seele? Was Geist? Wo, wie, in welcher Weise existiert die Seele, wenn nicht materiell? Haben Lebewesen Gruppen- oder Einzelseelen?
      Ich kann darüber natürlich keine abschließende Auskunft geben, möchte aber mich denen anschließen, die sagen: die Menschen haben Einzelseelen. Sie lernen, indem sie leben, sie verändern sich und die Umwelt. sie haben ein Verständnis von Gut und Böse, also ein moralisches Urteil. Einzelpflanzen, Einzeltiere haben das nicht, aber womöglich ist ihre jeweilige Gruppenseele, oder auch ihr Gruppengeist auf einem anderen Niveau angesiedelt und weiß sehr wohl auch „moralisch“ zu urteilen. Mir scheint, die Welt ist genial eingerichtet, die unüberschaubare Zahl von Tierarten und Pflanzenarten – nicht zu sprechen von den Individuen dieser Arten – sind auf eine höchst intelligente Weise aufeinander abgestimmt. Wir Menschen sind weit weniger gut aufeinander abgestimmt, wir müssen unseren Weg allein, als Individuen finden, auch wenn uns natürlich die einbettende Kultur einige Richtlinien gibt.
      Kurz gesagt: meine Annahme ist, dass Tiere und Pflanzen und auch die Mineralien Gruppenseelen und einen Gruppengeist haben, und dass auch die Menschen eine Gruppenssele und einen Gruppengeist haben. Bei den Menschen aber ist etwas passiert: sie haben sich rausentwickelt aus der umfassenden Menschheitsseele, haben sich emanzipiert von dem Menschheitsgeist. Sie haben sich in Völker, Clans, Familien und schließlich Individuen ausdifferenziert. Bei manchen Tieren, die im nahen Kontext zu Menschen leben, kann man Ähnliches beobachten. Da sind die Menschen dann immer ganz begeistert, wenn ein Bulldog mit einem Entlein spielt und ihm nix tut. Die vielen vielen Gruppenseelen (so viele, wie es Arten gibt) sterben nicht, wenn ein Individuum stirbt. Bei den individualisierten, „Ich“ sagenden Menschen aber stirbt auch die individuelle Seele nicht., die sich von der Gesamtseele abgesondert hat. Sie bleibt in der geprägten Form erhalten („Und keine Zeit und keine Macht zerstückelt Geprägte Form, die lebend sich entwickelt.“ Goethe, Urworte-Orphisch) Es ist sicher keine Hybris, das anzuerkennen. Die Hybris liegt womöglich in der Tatsache, dass wir uns herausentwickelt haben aus dem „Paradies“ und wollten „sein wie Gott“. Ich sehe es freilich nicht als Hybris an, sondern als den Gang, den wir Menschen eben uns zu gehen entschlossen haben.

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      • Myriade schreibt:

        Nun, das ist dein Weltbild, nicht meines, mangels jeglicher Beweise oder auch nur Indizien. ich danke dir aber für die ausführliche Beschreibung.

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    • gkazakou schreibt:

      bis zu einem „Weltbild“ habe ich es, im Gegensatz offenbar zu dir, noch nicht gebracht, liebe Myriade. Dein Weltbild ist das heute gängige, wenn ich es recht verstehe: es gibt kein Geistiges oder Seelisches, es gibt kein Bewusstsein unabhängig von der Materie. ich teile dieses im 19. Jahrhundert aufkommende Weltbild nicht, denn allzu viel scheint mir dagegen zu sprechen. Und damit befinde mich in bester Gesellschaft der großen Geister (pardon), der gesamten Menschheitsgeschichte.

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      • Myriade schreibt:

        Dann musst du ja glücklich und zufrieden sein und mit dir im Reinen, was ich dir wirklich wünsche.
        Es gibt mehr als klischeehaft über einen Kamm gescherte Weltbilder

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    • gkazakou schreibt:

      ja, die gibt es tatsächlich. Warum scherst du dann aber meine Gedanken über ein stereotypes Weltbild? Wie du mir, so ich dir. Schade. Ich hatte mich wirklich um eine differenzierte Betrachtung bemüht. Das Format des Kommentierens führt aber schnell an Grenzen. Nun, genug. Einen schönen Sonntag dir!

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      • Myriade schreibt:

        Wie man sich missverstehen kann in diesen ungeeigneten Kommentarspalten und überhaupt auf Blogs ! Ich habe mich weder beleidigt gefühlt noch wollte ich dich beleidigen. Es steht rein gar nichts zwischen den Zeilen und ich habe nur genau das gemeint, was ich geschrieben habe.
        Offenbar magst du das Wort „Weltbild“ nicht, findest es gar abwertend. So war es nicht gemeint und es lässt sich natürlich durch ein Synonym ersetzen 😉

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      • gkazakou schreibt:

        Alles gut. Ich habe mich keineswegs beleidigt gefühlt. war nur etwas frustriert, wie immer, wenn ich meine Gedanken mitteilen möchte und die andere Seite versteht nur Bahnhof bzw ordnet mich irgendwo ein. Ich suche halt immer nach Gelegenheiten zu substantiellem Austausch, und benutze dafür gelegentlich auch den Blog, obgleich er sich dafür schlecht bis gar nicht eignet.
        „Weltbild“ ist an sich kein abwertender Begriff, er wird es erst durch hinzugefügte Adjektive oder Kontextualisierung.

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      • Myriade schreibt:

        Ja, ein Blog ist für irgendwelchen Austausch schon nicht besonders geeignet: keine Stimme, keine Mimik, keine Körpersprache und für solch ein Thema schon gar nicht …

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  4. Ulli schreibt:

    Guten Morgen, liebe Gerda, ich arbeite gerade an einem Beitrag über die Wirklichkeit, das, was wir Menschen so nennen und doch weitestgehend selbst gestalten und mit der Wirklichkeit vielleicht weniger zu tun hat als gemeinhin geglaubt wird. Und hieran schließt sich gleich die Frage: was ist Glauben, was ist Wissen?

    Bei vielem, was du hier geschrieben hast, nicke ich, allerdings habe ich meine Mühe mit dem auf mich gleichmütig wirkenden Satz: Die Konservativen haben eine Renaissance. So what? Natürlich lehrt uns die Geschichte viel über den Wankelmut der Wählenden, mal rechts, mal links, mal mittig, je nachdem, wessen Politik sie gerade ärgert, aber so einfach sehe ich es gerade eben nicht. Der Aufwind der Konservativen wird Folgen haben, wie weit diese gehen werden, kann ich nicht sagen, aber mir schwant nichts Gutes. Ich denke an noch mehr Leid für Migrant=innen, noch mehr Armut und Leid bei denen, die in dieser Welt nicht funktionieren können, nicht so, wie gewünscht, noch mehr Technisierung, und, und und … da fehlt mir die Gelassenheit und ein „So what“ kann ich in dem Fall nicht denken.

    Angst vor einem alles verschlingenden Krieg … seltsamer Weise teile ich diese nicht, darüber denke ich nun noch weiter nach.

    Herzliche Grüße, Ulli

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  5. federfluesterin schreibt:

    Nur eine kleine Anmerkung: Die Hebräer haben mit ihrer Metaphysik eine der ausgefeiltesten Vorstellungen überhaupt vom Jenseits und wie man es auf welcher Stufe erlangt oder auch nicht. Im Übrigen sehr schwierig zu lesen und in der Tiefe der Bedeutung zu verstehen.

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  6. Ein ganz wundervoller und ausführlicher Beitrag von Dir über Deine Gedanken zur momentanen Weltlage und wie es in vergangenen Kulturen aussah.

    Ich habe Deine Worte mit großem Interesse gelesen liebe Gerda, und verstehe Deine Gedanken gut. Ein Krieg, der uns alle verschlingen würde, wer würde ihn nicht fürchten… Bisher gelingt es mir, wenigstens vordergründig, diesen Gedanken zu verdrängen, so lange, bis er platt wie eine Flunder nicht mehr ganz so furchterregend ist…

    Der Tod ein Abgrund? Nein, da denke ich auch eher, daß er Wandlung bedeutet,..

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  7. Anonymous schreibt:

    Ein wertvoller und interessanter Eintrag, liebe Gerda. In vielen deiner Worte und Gedanken finde ich mich wieder. Danke dafür, du schreibst einfach wundervoll.

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  8. Elsbeth schreibt:

    Moin, Gerda ! Wichtige Gedanken !! Danke !
    ..ich denke weiter nach….: diese Grenze–„Diesseits-Jenseits“ – räumlich, zeitlich religiös –existiert ja nur für ein bestimmtes Wach-Bewusstsein. Schon in Traum und Schlaf ist das anders. In spirituellen schamanischen out-of-body-Exerzitien( bis heute vorhanden) in modernen Nah-Tod-Erfahrungen… ( medizinisch heute nachgewiesen als Bewusstsein, bei NICHT mehr aktivem Gehirn) … in religiösen „Damaskus-Erfahrungen“, vielleicht auch in dem verwandten philosophischen Denkerfahrungen(?)… ist diese Grenze aufgehoben.
    Das Hier-und Jetzt dann unendlich erweitert..hmm… nein, das ist nicht der richtige Ausdruck…ins Un-Endliche (?) geführt, getragen. Im Althebräischen, Jüdischen ist diese Erfahrung wie personalisiert, auf die Shechináh, ein als weiblich wahrgenommenes Göttliches, das unerkannt über die Erde wandert, bis ein Mensch durch sie, für sich den „anderen Blick“ auf sein ich, das Leben, die Welt bekommt. Und damit die Erfahrung, plötzlich aufleuchtende Gewissheit, dass die Grenze durch sein Bewusstsein gezogen wurde, in Wahrheit, Realität nicht existiert. Dass das normale in Diesseits und Jenseits trennende Bewusstsein seine NOTWENDIGKEIT für ein normales, waches Leben auf der Erde und im Körper hat. Unbenommen.!! Aber das Andere existiert auch. Bis heute. In allen Religionen /Welt-Anschauungen… ….soweit ich sehe.

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    • gkazakou schreibt:

      Hab ganz herzlichen Dank, Elsbeth. Auf der physischen Ebene ist die Grenze ja sehr heftig wahrzunehmen_ dort wo Leben war, ist nun Todesstarre und Verfall. Auf der seelisch-geistigen Ebene freilich ist die Grenze gar nicht recht sichtbar. Deine Beispiele sind da sehr aufschlussreich. Ich möchte hinzufügen, dass die Lebenden im seelisch-geistigen Raum ja weiterhin mit dem Verstorbenen verbunden bleiben und kommunizieren können. Ich zum Beispiel habe meinen Vater nicht kennengelernt, weil er gleich nach meiner Geburt im Krieg fiel. Aber ich hatte eine sehr starke Beziehung zu ihm, ich schrieb ihm Gedichte und war im Traum mit ihm unterwegs. Auch gab es die Artefakte seines Lebens: Bilder, Musik, Notizen. Sicher, ein Verstorbener kann seinem Leben nichts mehr hinzufügen, aber wer sagt, dass er nicht weiterhin als die besondere geistig-seelische Qualität, die er zu Lebzeiten hatte, weiter wirkt?
      Sehr gern wüsste ich mehr über das, was du andeutest: die Shechináh.

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