Der Oktober und „Der Eremit (auf dem Kopf stehend)“

Nun der Oktober begonnen hat, wende ich mich der 10. Raunacht am 4. Januar zu, um zu erfahren, womit ich mich in diesem Monat schwerpunktmäßig befassen soll bzw will. Und finde den „Eremiten auf dem Kopf stehend„. Damals, vor zehn Monaten, schrieb ich dazu:

Der Eremit „gilt als Sucher nach der inneren Wahrheit. Wer bin ich, weshalb bin ich in der Welt, woran glaube ich – derlei Fragen verlangen nach Antwort, und so mancher denkt: ich müsste diese Fragen mal bündeln, mich zurückziehen, von der Bühne verschwinden, nur mit mir selbst sein und alle äußeren Impulse abschalten. Dann fände ich endlich die Antworten. – Ja, auch ich denke oft an Rückzug. Und tu es doch nicht. Denn ich misstraue dem Konzept der Eremitentums. Drum freue ich mich, den Eremiten auf dem Kopf stehend gezogen zu haben. Für mich ist das Heilmittel „Eremit“ eine „Kopfgeburt“: die bequeme Vorstellung, dass es die Umwelteinflüsse seien, die mich hindern, zu mir selbst zu kommen.“

Ich machte eine neurografische Zeichnung, die die sensorische Verarmung solchen Eremitentums wiederspiegelt:

Und fuhr in meinen Betrachtungen fort: Natürlich brauche ich Pausen, Rückzug, Meditation. Die aber sollen sich in den Tageslauf eingliedern und nicht an seine Stelle treten. In den normalen Tätigkeiten und Menschenbegegnungen liegt der Stoff, an dem ich reife. Wer sich isoliert, bleibt in sich versponnen und verworren. Und was die Laterne angeht: Nein, sie kann durchaus nicht leisten, was die liebe Sonne uns tagtäglich spendet: strahlend helles Licht!

Meine damalige Schlussfolgerung:

Und so nehme ich gerne die Herausforderung des auf dem Kopf stehenden Eremiten für den Oktober an: Nimm deine Fragen an dich selbst ernst, ja! Aber hole dir die Antworten aus der Mitwelt, von den Menschen und der Natur. Schau, wie die Früchte im Oktober reifen! Sie ziehen alle Kräfte der Sonne nach Innen, um sie zu verwandeln und als Saft und Farbe, als Nahrung und Kern für neues Wachstum zurückzugeben an die Welt.

Und so ergänzte ich die obige neurografische Zeichnung voller Zuversicht:

Mein Monatsschwerpunkt lautet daher: Geh in Beziehung zu den Menschen, um von ihnen zu lernen, zu reifen und ihnen das Deine zu geben. Schau in dich selbst und prüfe dein Weshalb und Wozu. Einsicht möge sich finden im Licht der alles erwärmenden, erhellenden und zur Reife bringenden Sonne!

„Die Sonne“ – Entwurf für eine Tarotkarte. Legebild-Zeichnung-Collage

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About gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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2 Responses to Der Oktober und „Der Eremit (auf dem Kopf stehend)“

  1. Avatar von Amorak Amorak sagt:

    da kann ich nicht mitreden … da kenn ich mich nicht aus ☺️

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