Was kann dabei herauskommen, wenn man am Karfreitag malt? Ich wollte mich gern mit der christlichen Erzählung verbinden, aber es fiel mir schwer, Kontakt herzustellen. Zu vieles geschieht, was dem Christlichen Hohn spricht. Dennoch habe ich es versucht.
Ich bemalte eine Pappe grob mit Kleisterfarben und klebte Formen hinein (Klebestreifen und Gipsband). Rechts steht der „Verkünder“, drei Kreuze gibt es auch, etwas anders als üblich verteilt, der Rest sei eurer Fantasie überlassen.
Ich habe das fotografierte Bild dann farblich hin und hergeschoben, wodurch sich das „Klima“ der Szene jedesmal verändert.







Ich finde Deine verschieden beleuchteten Variationen der „Szene“ ausdrucksvoll. Das Original ist mir noch zu bunt gefleckt. Die nachfolgenden Bilder wirken jeweils einheitlich, nur untereinander verschieden in der Aussage. Zu Beginn wirkt es noch frühlingshaft und „schön“. Doch es wird immer dunkler, bis hin zu einer Finsternis.
Es heißt ja in der Bibel: „Der Himmel verfinsterte sich und die Erde bebte, und der Vorhang im Tempel zerriß.“
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So wie du es beschreibst, habe ich die Reihung der Bilder auch gedacht.
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Ich schaue mir aber auch das Original noch einmal an. Es besagt doch einiges, wenn man (ich) nur etwas genauer hinsieht.
Der „Verkünder“ rechts im Bild hat eine große, helle „Idee“ (gelb) über seinem „Haupt“, steht aber mit seinen Fußen in einem dunklen Bereich, wird also keineswegs unterstützt sondern eher abgelehnt oder sogar bedroht.
Schaue ich mir dagegen den „Kreuzigungsberg“ an, so wirkt der hell, weiß sogar. Und dahinter leuchtet es flammend rot bis golden, wie die Erinnerung an die flammende Verkündigung oder wie ein flammendes Abendrot.
Natürlich ist das nicht vergleichbar mit Casoar David Friedichs Gemälde der Kreuzigungsszene mit dem flammende roten Himmel,
erinnert mich aber ein wenig daran.
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Danke, Gisela, für deine ausführlichen Interpretationen. Interessant.
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Durch die verschiedenen Farbgebungen wird es für mich zum Balanceakt zwischen hell und dunkel, zwischen Bedrohung und Harmonie.
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Danke Ulli. Das ist immerhin besser als nur Finsternis.
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Wenn eins sicher ist, dann, dass der Wandel immer stattfindet, mal schneller, mal langsamer.
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Ja, die letzteren gefallen mir farblich mehr. Ich sehe rechts einen Kreuzritter mit Schwert, der immer mehr Chaos anrichtet…und am Ende alles in Asche zerfällt…
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Ja, die Farbverschiebung führt zugleich zu einer größerern Farbharmonie. Das gefällt mehr. Ist allerdings kein Gefallbild. Deine Interpretation gefällt mir.
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