(*nachträgliche Vorbemerkung: Insekten sind die Kellerasseln nicht, sondern Kerbtiere, und das heißt: eine Art Krebse. Sie haben sich langsam aus dem Wasser herausentwickelt, atmen aber immer noch mit einer Art Kiemen. Das alles wusste ich nicht, als ich den Beitrag zu schreiben begann. Über Gerhards link unten und Almuths Verlinkung dort (https://naturaufdembalkon.wordpress.com/2017/09/26/von-krebsen-und-spinnen/) habe ich noch mal was dazugelernt. Ist schon toll, das Bloggen!)
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Als ich die Fotos von Kellerasseln sah, die Heide (Puzzleblume) heute veröffentlichte (hier), schaute ich schnell hin, las auch den Text und wollte weiterblättern, denn Kellerasseln? Igitt! Dies wimmelnde blinde Volk, dass sich in feuchten verwahrlosten Ecken rumtreibt, gehört nicht grad zu meinen Lieblings-Mitgeschöpfen. Doch dann rief ich mich zur Ordnung: Was weißt du eigentlich über Kellerasseln? fragte ich mich streng. Vermutlich nichts.
Ich las also nach, was es über Kellerasseln zu wissen gibt, und war beeindruckt. Nützlich sind die Kleinen! Wären sie nicht, würde sich der vergammelnde Grünabfall, würden sich totes Holz und angefaulte Kartoffeln nicht in fruchtbaren Humus verwandeln. Und wieso sagst du, sie seien hässlich? Schau sie dir doch mal genauer an! Dieser glänzende wohlgeformte Panzer würde so manchen Krieger besser kleiden als das Zeug, das er sonst trägt. Dennoch! Erstens mag ich Krieger nicht besonders, und zweitens erschreckt es mich, wenn Wesen massenhaft auftreten. Drittens sind Wesen, die am liebsten fern des Sonnenlichts leben, wenig ansehnlich, und selbst der schönste Panzer kann mich nicht überzeugen – Nützlichkeit hin oder her.
Dennoch setzte ich mich brav vor Heides Foto und zeichnete es sorgfältig ab. Und befand, dass es mir etwas bringt, nicht nur die Formensprache der oberirdischen hübschen und skurrilen Insekten, sondern auch die Sprache der im Verborgenen arbeitenden „Verdauungsorganismen“ zu entziffern. Hier ist meine Zeichnung.
Alle bisherigen Zeichnungen dieser Serie:

Asseln hatte ich auch schon portraitiert ö😀
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Wo denn? Eben ist mir heiß eingefallen, dass Asseln gar keine Insekten, sondern Kerbtiere, also eine Art Krebse sind.
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Vielen Dank, Gerhard! ich war grad dort und fand auch Almuths Beitrag dazu. Schön!
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Kleinste Wesen versuche ich etwas näher zu bringen 🙂
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Gut gelungen. Die Zeichnung wirkt auf mich beweglicher als die Fotografie. Das gefällt mir als zusätzlicher Effekt.
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danke, Heide! Das stimmt. Der unruhige Strich gibt das Gewimmel der aufgeschreckten Asseln wieder.
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Ist sooo schön wie du alles in der Natur gesehene oder auch fotografierte immer wieder mit den wesentlichen Merkmalen aufs Papier bringst, was auch immer wieder bewundernswert für mich ist Gerda!
Liebe Grüße, Hanne
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Vieles, was in Massen auftritt, ist mir nicht gerade wahnsinnig sympathisch, gerade im Insektenreich, aber wenn man die Tierchen einzeln betrachtet, kann ich eigentlich allen etwas abgewinnen, ob Ameise, Blattlaus oder Kellerassel. Wenn die allein auf einem Stück toten Holz herumwuseln, sehen sie sogar ganz possierlich aus 🙂 Und das sich in ihrem abgeschlossenen Kiemenatmungsorgan ein eigenes Mikroklima mit Kleinstlebewesen gebildet hat, ist doch extrem speziell und spannend! Wieder ein schönes Bild von dir Gerda 🙂
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Ich mag sie nicht, diese Asseln, die sich in Ecken rumtreiben und mich so an Dreck und Unsauberkeit erinnern, aber Du hast schon recht, auch sie sind nützlich und nicht umsonst auf der Welt… Ich bin ein oller Ignorant, ich weiß 😦
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Ich mag sie auch nicht, und selbst Heide räumt ein, dass sie sie lieber in der Einzahl als in der Mehrzahl mag. Aber da musste ich jetzt mal durch und mit meinen Vorurteilen aufräumen. Sie sind wirklich nicht hässlich … 😉
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Nein nein, gar nicht hässlich 🤨
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😉
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