Vergangene Nacht zog ich die Karte für die 8. Raunacht oder den August. Aber den Buben hatte ich doch bereits für den Juli gezogen! dachte ich unwillig. Nochmal derselbe? Ich war drauf und dran, ihn in den Kartenhaufen zurückzuschieben, besann mich dann aber eines anderen: Ich würde die Karte ernst nehmen und eine neue neurografische Zeichnung machen. Die erste war sowieso arg kompakt. Und war es nicht richtig und gut, meine „Ressourcen“ auch im August sorgfältig zu überprüfen? Ich bin oft zu schnell, zu oberflächlich. Geh einmal gründlicher zu Werk, prüfe auch im August, was du hast und kannst.
Der Gedanke der Ressourcenüberprüfung begleitete mich heute den ganzen Tag, und als ich mich eben hinsetzte, um eine zweite Zeichnung zu machen, stand mir der hübsche Bursche mit der Münze vor Augen. Aber irgendwie kam ich nicht weiter. Also schaute ich nach der Tarotkarte, die ich in der Nacht gezogen hatte. Und wer schaut zurück? Der Bube der Kelche, den ich auch schon einmal, aber nicht für den Juli, sondern für den Juni gezogen hatte!
Was denn nun? Verwirrt halte ich in meiner Zeichnerei ein. Soll ich im August weiterhin prüfen, wie es mit meinen Ressourcen bestellt ist? Oder soll ich mir „die Weisheiten (seines Vetters) zuflüstern lassen, die mich auffordern, mich dem Wasser, der Kreativität und Sinnlichkeit sanft und widerstandlos hinzugeben“, wie ich zur Juni-Karte schrieb?
Die neurografische Zeichnung für den Buben der Kelche machte ich am letzten Tag des Jahres 2024, an dem ich völlig „neben der Kapp“ war und der uns am Ende noch eine böse Überraschung bescherte (Verrußung des Ateliers, kaputte Heizung). So richtig leichtfüßig-sommerlich geriet sie nicht. Und auch der gestern gezeichnete „Bube der Münzen“ war mir zu kompakt geraten.
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- Juni: Bube der Kelche
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- Juli: Bube der Münzen
Also ist es wohl das Beste, die beiden Buben in eins zu setzen und den angefangenen Buben der Münzen leichten Gemüts als Buben der Kelche zu beenden? Das tat ich dann auch.
Ja, so darf der August sein. Wer braucht schon viele Gedanken und Selbstprüfungen, wenn die Hitze zuschlägt und das Meer lockt?
Mit gefällt es sehr, dass diese beiden munteren Buben, die auch Pagen genannt werden, mich erst abwechselnd, dann gemeinsam in den drei Sommermonaten von Juni bis August begleiten werden.
GERDA KAZAKOU 
Schön, dass du dir jedesmal so positive Lösungen erarbeitest.
Selbst ziehe ich selten gleiche Karten, aber jetzt in den Rauhnächten ist es mir schon zweimal passiert. Dazu noch beidesmal Karten, die mir überhaupt nicht gefallen. Die erste „Dream“ zeigt eine zarte junge Frau die einen Traumprinzen anhimmelt anstatt sich um ihr eigenes Potential zu kümmern und die zweite ganz fürchterliche „Compromise“, die zwei japanische, sehr konspirativ aussehende Beratergestalten zeigt, die aussehen, als würden sie die nächste Intrige aushecken (am japanischen Hof wurden sie wohl, wenn es stimmt, aus kastrierten Kleinkriminellen ausgewählt). Für mich auch dies ein Hinweis darauf, authentisch und direkt zu agieren. Nur für den Juni zog ich eine Karte, die ich sehr mag „moment to moment“, ein buntes Bild mit einer Mönchsgestalt, die heiter fröhlich und leicht über unregelmäßig geformte Steinplatten balanciert. Das kommt meiner Zielvorstellung doch sehr nahe 🙂
Leelal
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ich hatte schon beim ersten Buben die Reaktion „was soll mir das“, und nun sind es sogar drei Buben geworden. Es ist wichtig, sich gerade mit den „unterbewerteten Karten“ gründlich zu befassen, glaube ich.
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Soviel Leichtigkeit mit neuen Bild 😀
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Danke, ja, ich habs mal nicht so vollgeladen wie die anderen.
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