Das nächste Türchen geht auf. Und es erscheint: ein Tintenfass.
Dass außerdem auch Kabel im Bild rumliegen, ist ein Hinweis darauf, dass das Zeichnen oder Schreiben mit Tinte heute eher zu den ungewöhnlichen Tätigkeiten gehört. Schade, eigentlich. Wenn ich denke, wie lange die Menschen herumgeforscht und herumgeknobelt haben, bis sie eine lichtbeständige schwarze Tinte zustande brachten.
„Die ersten Anzeichen für die Verwendung von Tinte fand man in den alten Hochkulturen der Ägypter und Chinesen. Ca. 3000 vor Christus existierten schwarze und rote Tinten im Alten Ägypten – sie wurden aus Ruß oder eisenoxydhaltigen Erden, Wasser und einem gummiähnlichen Bindemittel (Gummi arabicum) hergestellt. In Ägypten hat man Tintenschrift aus Ruß auf Papyrusrollen gefunden, die trotz des Alters von mehreren Tausend Jahren noch ihre Schwärze und vollen Glanz behalten hat, auf Mumiengewändern aber entdeckte man auch Schriften, die silber- und platinhaltig waren.
Auch die Chinesen haben schon früh geschrieben: Um 2600 vor Christus trugen sie dazu eine Art Lack mit einem Bambusstab auf. In Stangen gepresst rieb man diese Trockenfarbe so lange in Wasser, bis man damit schreiben konnte. Nach M. Jametel (L`encre de chine, X) ist der Erfinder der chinesischen Tinte Tien-Tschen, der unter der Regierung des Kaisers Houangti (2697 bis 2597 vor Christus) lebte. Der Hauptbestandteil dieser Schreibflüssigkeiten war in beiden Ländern Ruß. Erst um 1000 vor Christus wurde dieser Schreibstoff in Fernost durch Tusche (indische Tinte) ersetzt. Diese wurde aus dem Ruß von verbrannter Nadelholzkohle und Lampenöl hergestellt und, mit einem Leim aus Gelatine vermischt, in Stangen gepresst und getrocknet. Die Tuschestange wurde bei Gebrauch so lange mit Wasser verrieben, bis die gewünschte Deckkraft erreicht war, eine Methode, die sich bis heute in der Kalligrafie erhalten hat.“ (Quelle: hier).
Die bisher geöffneten Türchen:
- Deckblatt
- 1.12. (1. Advent)
- 2.12.
- 3.12.
- 4.12.
- 5.12.
- 6.12.
- 7.12.
- 8.12. (2. Advent)
- 9.12.
- 10.12.
- 11.12.
- 12.12.
- 13.12.














Ich war einst ein Fan von Kalligraphie, hatte mir auch ein Buch dazu gewünscht.
Meine Gefährdin damals meinte, das sei keine Kunst, also Schönschreiberei, aber ich entwarf ja eigene Buchstaben.
Man kann das eine nicht vom anderen trennen.
Vor einigen Monaten lud man mich zu einem Tuschmalkurs „nach japanischer Art“ ein, ich wäre gerne mit den Frauen dort hin, aber an diesem Wochenende war ich belegt.
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du entwickelst ja auch Buchstaben in Ton – eine sehr originelle Form der Kalligraphie.
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Ich bin’s, Gerda
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Das stimmt. 🙂
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🙂
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Mühsam war es schon, das Schreiben von Hand und (in meinem Fall jedenfalls) für andere unleserlich, so mühevoll, dass manch ein Übersetzer voller Wut das Tintenfaß an die Wand warf und schrie: „Hols der Teufel!“
Sagt man jedenfalls. Wir schrieben ja in der Schule schon mit Patronenfüllern (die auch für allerlei Unsinn geeignet waren, aber das war die Tinte immer schon) und als ich mal zu irgend einem Ereignis einen echten, einen Füller, der aus dem Faß aufzuziehen war, bekam, da war mir das rasch zu mühsam… Man gewöhnt sich!
Aber ich konnte mich beherrschen, geworfen hab ich nicht.
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🙂 Nicht jedem Ausrutscher der „Großen“ und „Bedeutsamen“ muss man nacheifern.
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Ich habe auch noch einige Tintenfässchen und passende
Schreibgeräte .. besonders edle Füller benutze ich gerne mal.. 😀
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Ich habe nur noch ein paar Stahlfedern aus der Zeit, als ich noch Federzeichnungen machte. Vielleicht fange ich mal wieder damit an.
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Wenn es die Erfindung des Schreibens nicht gegeben hätte, wo wären dann all die schönen und anderen Gedanken geblieben? Nur in unseren Gehirnen oder bei den Gesprächspartnern? So viele Erinnerungen wären auf der Strecke geblieben, keine hätte sie aufschreiben können…
Ich entdeckte das Schreiben schnell, aber das Schnelle machte keine schöne Schrift, sondern eine ziemlich unleserliche und ich war dankbar für Schreibmachinen *lächel*
Die Schreibmaschinen änderten sich schnell und ich konnte viele ausprobieren
Über das Schreiben gibt es so unglaublich viel zu schreiben
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