Gestern fuhr ich zum zweiten Mal zum gemeinsamen Zeichnen nach Kalamata.
In einem kommunalen Kunstclub bemühen sich Lernwillige verschiedenen Alters darum, ein aufgebautes Stillleben nach den Regeln der akademischen Kunst abzuzeichnen. Da ich keine Lust habe, erneut die Statue zu zeichnen (hier), wende ich mich diesmal dem Jünglingskopf zu, der ihr zu Füßen steht, umgeben von einer offenen Obstkiste mit allerlei Kram. Im Hintergrund sitzt ein junger Mann, der sich mit der Statue abmüht.
Die Kombination von antiker Kunst, Gebrauchsgegenständen der Gegenwart und dem lebendigen Zeichner reizt mich.
Ich denke an den Lebenden, der vor mehr als 2000 Jahren dem Bildhauer Modell saß und dessen gipsener Kopf nun einem Nachgeborenen als Modell dient. Dieses Mit- und Ineinander von Kunst und Leben über die Jahrtausende hinweg versuche ich festzuhalten.

Wow Gerda Deine Zeichnung ist wieder exzellent! Und diese Verknüpfung verschmelzen die Vergangenheit mit der Gegenwart und zwar mit dem selben Motiv!und der damit verbundenen Aktion der Darstellung!
Deine Zeichenkünste sind immer wieder beeindruckend!👌🏻👍🏻👏🏻👏🏻👏🏻
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Danke dir! Ich bin auch ganz zufrieden, besonders die Idee gefiel mir.
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Sehr gut👍
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Ein junger Mann, göttlich schön anzusehen, saß Modell – damals vor ca. 2000 Jahren. Wahnsinn, diese Zeitspanne
und nun machst Du eine Zeichnung vom heutigen jungen Mann, der – wie Du – da saß und sich im Gegensatz zu Dir – abmühte, den Torso samt Nebensächlichkeiten abzuzeichnen, aber ich wette, Deine Zeichnung würde ihn sehr überrascht haben, hättet Du sie ihm gezeigt 🙂
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Wieso „im Gegensatz zu dir“? Ich habe mich auch abgemüht, diesmal nicht mit dem Torso, sondern mit dem Kopf. Ich glaube übrigens, er hat die Zeichnung gesehen, denn der Lehrer trug sie zum Fixieren in einen anderen Raum. Er will sicher die Prüfung zur Kunstakademie schaffen, war sehr systematisch bei der Sache. Der noch sehr junge Lehrer erzählte mir, dass sei Vater ungefähr zu der Zeit, als ich die Aufnahmeprüfung machen wollte, es ebenfalls versuchte. Er schaffte es beim 5. Mal – der Sohn beim ersten Mal. Ich glaube, heute werden mehr Studenten genommen. Damals waren es von ca 1000 Bewerbern 23.
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Eine krasse Auslese!
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Das ist dann gewissermaßen eine Metazeichnung, einse sehr gelungene 🙂
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Danke dir, Joachim. Der Begriff passt mir. Es gibt freilich noch die Beziehung junger Zeichner-gezeichneter Jünglingskopf. Die braucht einen weiteren Begriff.
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