Tagebuch der Lustbarkeiten: grüner Flor im Olivenhain

Der Regen – sehr viel war es hier nicht – hat einen Hauch von Grün auf die trockenen Böden zwischen den Olivenbäumen gezaubert. Als ich zum abendlichen Schwimmen ans Meer ging, sah ich ihn smaragden aufleuchten. Ich überlegte, welches Wort passend wäre: der Flor – feines Gespinst, verwandt mit Flora, der Pflanzenwelt – oder die Flur, uns im Ausdruck „in Wald und Flur“ geläufig…

Mich macht dieses junge Grün glücklich. Ich rupfte einige schon längere Halme, um sie meinem Freund, dem Pferd, das hinter einem Zaun auf mich wartete, als Imbiss anzubieten. Sein weiches Maul nahm es genüsslich aus meiner ausgestreckten Hand.

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About gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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11 Responses to Tagebuch der Lustbarkeiten: grüner Flor im Olivenhain

  1. Avatar von Holger Holger sagt:

    Der Olivenbaum ist sehr bedeutsam:

    „Zwei olympische Gottheiten zankten sich um den Besitz von Athen, nämlich Athene und Poseidon (Poseidon und Athene zanken sich in der griechischen Mythologie ständig. Zeus hat dadurch sehr oft große Probleme, weil Poseidon sein Bruder ist und Athene seine Lieblingstochter).

    Kekrops I wurde zum Schiedsrichter bestellt und musste entscheiden, ob Poseidon oder Athene Athen als Besitz erhält. Er wertete die Nützlichkeit von Geschenken dieser beiden Gottheiten als ausschlaggebend. Poseidon stiftete das Pferd auf der Akropolis. Athene pflanzte in einem Tempel (Pandroseion) auf der Akropolis den so wichtigen Ölbaum. Kekrops I entschied, dass Athene die Besitzerin von Athen wird. Im Grunde erfolgte erst jetzt die Namensgebung der Stadt Athen durch Athene. Es heißt, dass die Region Attika nach Atthis benannt wurde.“ -> https://www.mythologie-antike.com/t787-kekrops-i-mythologie-grunder-von-athen

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  2. Schön sieht es aus: das schimmernde junge Grün nach dem bei Euch spärlichen Regen. Deine Freude kann ich nachfühlen.
    „Flor“ und „Flur“ , Du hast diese Worte neu für Dich entdeckt und auch für mich.

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  3. Dieses Bild hat mich in vergangene Zeiten entführt. Mit 17 war ich in Delphi – oben war eine wunderbare Jugendherberge, auf deren Terasse wir nachts schliefen und den übergroßen, nahen Mond beim Einschlafen bewundern konnten – und unten war ein riesiger Olivenhain.

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  4. tolles foto. sieht sehr einladend aus, dort mal einen spaziergang zu machen oder eine kurze pause einzulegen und zu verweilen.

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  5. Ich finde es auch immer wieder sehr beeindruckend, wie einfach man stummen Kontakt zu Tieren (Pferden, Schafen,…) aufnehmen kann. Ich habe bei meinen Spaziergängen auch meine speziellen Freund*innen.

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  6. Auf einem Foto, das ich heute früh machte, fiel es mir auch auf, daß das Grün leuchtete, als hätte es sich über Nacht vertieft und irgendwie intensiviert …
    Vielleicht tatsächlich, als hätte sich ein Flor darübergelegt??

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