Zur Begrüßung des November möchte ich diesen Beitrag, den ich vor zwei Jahren hier einstellte, noch einmal zeigen. Einige von euch haben ihn damals gesehen, andere nicht. Er passt immer noch.
SeI MIR GEGRÜSST, NOVEMBER!
November. Auch hier ist er nun angekommen, trübe, grau und nass. Es ist eine Zeit des Vergehens. Ich nenne es Ent-Werden. Denn es löst sich auf, was sich im Laufe des Jahres als Struktur gebildet hat. Diese Strukturen müssen nun vergehen, um einem neuen Werden Platz zu machen.
Das Gewordene entwerdet sich.
In früheren Zeiten meinte man, das Leben entstehe spontan aus dem Schlamm. Mutter Erde mit ihren Grotten – das war ihr Uterus. Auch heute wird die Entstehung des Menschen nicht viel anders, nur eben maskuliner erklärt: Gott erschuf Adam aus Schlamm und blies ihm seinen Atem ein. Oder aus Erde, gelegentlich auch aus Staub, in den wir zurückkehren werden.
Mit dem Werden sind wir vertraut, und es freut uns. Die Schönheit der vergehenden Formen zeigt sich nicht auf den ersten Blick. Man muss schon näher herantreten. Da sieht man dann, dass sich im Prozess…
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Auf den ersten Blick sah ich einen zerstörten Menschenkörper, war verstört, las dann erst den Text , weil für mich der November nichts von seiner Düsternis hat,dem man ihm zuschreibt, er ist zudem der Monat, an dem ich das LICHT der Welt erblickte. Entwerden ist ein schöner Begriff, denn auch auf dem Dachgarten sind die von Dir beschriebenen schlummernden Knospen z.B. an der Kletterhortensie grün und voll ausgebildet ,die Rotbuche hat ihre weissen Triebspitzen, das Leben ruht nur. Nebel kann auch ein Zauberer sein.
Ich mag Deine Bilder und vor allem das, was Du dazu schreibst, ich lerne viel über Schöpfungsprozesse, jetzt neu auch bei Deinen Zeichnungen.
Lieber Gruss vom kalten, aber gestern sehr sonnigem Dach, Karin
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Hab herzlichen Dank, liebe Karin, für deinen feinen Kommentar. Die „schlummernden Knospen“, der „Nebel ein Zauberer“ – wie schön und einprägsam!
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Ein wunderbare Gedanke liebe Gerda, den November als Entstehungsmomentum zu sehen. Die Natur hat für alles einen Plan, auch wenn wir diesen oft nicht erkennen. Nichts vergeht ohne seine Energie für das Neue dazulassen und so schließt sich der Kreis des Lebens, selbst für uns Menschen.
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Ja, auch für uns Menschen, selbst wenn unsere Form vergeht. Danke, Arno!
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Ein schönes Wortbild. ENTwerden.
Sei schön gegrüßt, Gerda.
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Hab Dank! Herzliche Grüße zurück!
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Auch mir gefällt der Ausdruck Entwerden sehr! Erst spürte ich nur das Dahingehen und die Auflösung darin, dann kamm der Neubeginn dazu. Dein Bild ist großartig und der ganze Zyklus ist sehr beeindruckend mit seiner Erdenschwere und den feinen neuen Prozessen! Echt Klasse! Gratuliere!
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Herzlichen dank, Petra!
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das soll echt wahr sein, ok, hab ich zugelernt, wünsche trotz des Wetters Spaß und Freude, Klaus
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Das Wetter ist ganz in Ordnung, lieber Klaus. Habs gut!
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Heute ist der November strahlend. Ich nutzte nach den vier starken Tagen zuletzt die Gunst der Stunde und fotografierte, was mir im Nahbereich vor die Linse kam.
Auch Fluginsekten traf ich an, eine sehr damit beschäftigt, die austretende Nässe aus einer Eibenfrucht mit ihrem flachen, fächerartigen Pinsel aufzunehmen.Wie mit einem Besen.
Dann das direkte Nebeneinander des Prallen, Unversehrten mit dem Verknüllten und Vergehenden.
Das Entwerden ist ja auch ein Kräftesammeln: Wertvolle Stoffe wandern von den Blättern ins Innere des pflanzlichen Organismus, um als Starthilfe für das Frühjahr zu dienen.
Hoffen wir, daß wir im Frühling wieder auf eine vollständige Schar an Insekten und Vögeln stossen werden!
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Hab Dank, lieber Gerhard, für deine Beobachtungen. Und ja, sich Zurücknehmen ins Innere, Kräftesammeln – dafür ist jetzt die Zeit.
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