Reiner hat ein „Mitmachding“ initiiert. Es geht darum, jeden Tag einen Text zu einem Wort zu posten, das sich auf der Holsteiner Treppe in Wuppertal, verteilt auf 9 Absätze befindet. Es reizt mich, da mitzumachen, allerdings eher nicht mit eigenen Textproduktionen, sondern mit literarischen Assoziationen und Gedichten anderer. Ich bin gespannt, welche Texte, Gedichte, Geschichten jedes dieser Wörter in meiner Erinnerung aufleuchten lässt. All diese Erinnerungen an Gelesenes und im Gedächtnis Aufgehobenes sollen mir einen nachklingenden Teppich weben, den ich über die Stufen lege, um noch einmal hinaufzusteigen.
Vom Sprechen geht es eine Stufe hinauf zum Lachen. Und sofort fällt mir Günther Grass mit seinem bösen „Kinderlied“ von 1958 ein. Es verbindet sich durch „Sprechen und Schweigen“ mit der vorigen Stufe. Der hämmernde Rhythmus der ersten Strophe hat sich mir tief eingeprägt.

Alfred Eistenstaedt, Kinder im Puppentheater, 1963
Kinderlied
Wer lacht hier, hat gelacht?
Hier hat sich’s ausgelacht.
Wer hier lacht, macht Verdacht,
daß er aus Gründen lacht.
Wer weint hier, hat geweint?
Hier wird nicht mehr geweint.
Wer hier weint, der auch meint,
daß er aus Gründen weint.
Wer spricht hier, spricht und schweigt?
Wer schweigt, wird angezeigt.
Wer hier spricht, hat verschwiegen,
wo seine Gründe liegen.
Wer spielt hier, spielt im Sand?
Wer spielt, muß an die Wand,
hat sich beim Spiel die Hand
gründlich verspielt, verbrannt.
Wer stirbt hier, ist gestorben?
Wer stirbt, ist abgeworben,
Wer hier stirbt, unverdorben
ist ohne Grund verstorben.
Selbstverständlich wurde immer und wird weiterhin gelacht, auch wenn es den Mächtigen nicht gefällt. „Humor ist, wenn man trotzdem lacht“ (Otto Julius Bierbaum (1865–1910) .

Nationalmuseum für Anthropologie, Mexiko City , Vitrine mit „Lachenden“ der aztekischen Kultur (2006)
Über die Kraft des Lachens habe ich im Dezember 2016 einen Blog-Eintrag gemacht, und zwar im „Griechischen Alphabet des freien Denkens“, das ich parallel zu Ulli Gaus „Alphabet des mutigen Träumens“ entwickelte.
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Lachen ist gesund, besonders wenn man trotzdem lachen kann.
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Wir werden jedenfalls weiter lachen……☺️🙏♥️💐
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Ach guck, das war ja auch so ein wunderbares Projekt von uns beiden und ich hatte deinen Beitrag übers Lachen komplett vergessen. Es lohnt sich einfach immer wieder in den Archiven zu stöbern und dass jede*r mal in die Kiste greift und etwas von unten nach oben holt.
Es gibt zwei Jahren einen (neuen) Freund, mit dem kann ich herrlich lachen, sogar gackern, das geht leider nicht mit jeder und jedem … ich freue mich, wenn ich ihn im Juli wiedersehe.
Herzlichst, Ulli
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solche Freundschaften sind Gold wert!
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Oh ja … wir telefonieren auch immer wieder und da ist es dasselbe … genieße ich sehr.
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Ich kannte das Lied von Günther Grass nicht, liebe Gerda, aber ich weiß, daß das Leben ohne Lachen trübe und trostlos, also nicht lebenswert ist.
Ich lache gerne und oft 🙂
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