Sei mir willkommen, April! Die Königin der Stäbe als Monatsbegleiterin

In der vierten Raunacht, am 29. Dezember 2024, zog ich als Begleiterin für den Monat April die Tarotkarte „Königin der Stäbe“ (hier).

Wasser (Kelche) hatte ich im Januar, Erde (Münze) im Februar,  das Feuer (Stäbe) im März und nun auch im April. Stäbe werden mit Frühlingszeit und dem Element Feuer assoziiert – und das bedeutet:  Mut, Enthusiasmus, Tatkraft, Initiative und Wachstum. 

Nun benutze ich die Tarot-Karten ja nicht als Profezeiung, sondern als Aufforderung und Lernaufgabe für den entsprechenden Monat. Im Januar ging es mir darum, mich in seelischer Gelassenheit zu üben, im Februar darum, tätig zu sein und mein Atelier zu erneuern, im März darum, ein Fest für meine Freunde zu gestalten. Und nun, im April?

Als ich am 29. Dezember des vergangenen Jahres darüber nachdachte und eine neurografische Zeichnung anfertigte, kam ich zu dem Schluss:  „Ich werde an meinem Selbstbewusstsein (als Frau) arbeiten. Kenne und anerkenne deine Kräfte! Denke dich nicht klein! … Was die schwarze Katze betrifft, so sagt sie mir, dass ich auch meine intuitiven Erkenntniskräfte … schätzen und nähren darf. „

Die Zeichnung, die ich damals anfertigte, empfand ich als kräftige Bestätigung meiner Weiblichkeit.

Wenn ich es recht betrachte, hat dieser Monat bereits die Farben der „Königin der Stäbe“ angenommen. Ich brachte bereits drei Frauen in drei Lebensaltern von unserem köstlichen Olivenöl und freute mich an ihrem Sein und unserer Freundschaft. Ich speiste mit meinem Mann an einem schönen Ort und stand sinnend vor der „Priesterin Isvardia“, deren marmornes Abbild im 4. nachchristlichen Jahrhundert in Smyrna (heute Izmir) geschaffen wurde. Und fragte mich: was sind das für Frauen, die zu Priesterinnen bestellt wurden? Und wofür, für welche Religion, standen sie?

die Priesterin Isvardia

Und frage mich nun: Ist die „Königin der Kelche“ nicht auch eine Art Priesterin – aber eine ganz andere?

Ich lese die Kommentare zum damaligen Eintrag nach (hier): Gerlintpetra schreibt „Die Statuetten von einst (und manchmal auch heute) können einen aufrichten, es ist so offensichtlich, dass zumindest der Künstler egal welcher Epoche entdeckt, worauf es ankommt, wo das Leben sitzt“. Cynthia schreibt „Für mich hat sie wenig archetypisch weibliche Qualitäten, wenn ich sie mit den anderen Königinnen des Decks vergleiche. Ich empfinde sie als konfrontativ (alle anderen Königinnen sind ja in Seitenansicht), sehr souverän und nach außen gerichtet. Interessant, dass Du sie über Deine Zeichnung mit der Venus (von Willendorf) in Zusammenhang gebracht hast. Ich nehme das gedanklich mal mit.“ Bruni schmunzelt und schreibt: Die Königin der Stäbe scheint mir in der Blüte ihrer Jahre. Schön wie der Frühling und stolz wie die Blüte der Sonnenblume, die sie hoch hält wie das Zepter des späten Sommers. Eine tolle Karte. In Deiner Zeichnung finde ich die Fruchtbarkeit. – Wie eine Biene sitzt sie im Zentrum der Zeichnung und lächelt über die Venus von Willendorf in ihrer Fülle weiblicher Formen …“ und ich antworte drauf: „Die weibliche Urkraft soll sich im Lebensgang kräftig, schöpferisch und selbstbewusst äußern, egal in welchem Alter frau ist. Das war für mich die message.“

Das also ist die Message für mich:

Die weibliche Urkraft möge sich kräftig, schöpferisch und selbstbewusst in meinem Tun, Fühlen und Denken äußern. In diesem April will ichs mir ins Bewusstsein rufen und verstehen, woran es heute krankt und wie diese Kraft geheilt und freigesetzt werden kann.

Und ich denke an Maren, die unermüdlich die weibliche Kraft beschwört, so auch in einem Kommentar vom 27.2.2022: Die Luft ist gereinigt! Die Frau darf wieder Frau sein! Die von der Kirche erschaffene Maria durfte nicht frei atmen. Jungfrau, Mutter oder Königin. Anbetbar, aber unnahbar. Selbst als Mutter nach dem „Ideal“ der Jungfrau strebend. Das nimmt den Menschen das Menschliche, lässt sie „transhuman“ erscheinen. Noch sind die Menschen müde und erschöpft von der langen Zeit, in der sie nicht wirklich lebendig sein durften. Sie haben Angst, dass die Umbauten wieder nur dazu dienen, sie weiter vom Lebendigen zu trennen. Aber der Frühling hat Einzug gehalten. Die Bäume blühen. Das Lebendige ist nicht mehr aufzuhalten!

 

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About gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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