Wenn man das Jahr in Mondmonate umrechnet, kommt man auf 12 Monate plus 11 Tage bzw 12 Nächte. Diese „überschüssigen“ Nächte haben seit altersher die Gemüter der Menschen bewegt. Hier in Griechenland sieht man die Kalikanzari am Werk: sie machen uns das Leben mit allerhand Streichen schwer. Wirklich bösartig sind sie aber nicht.

Andere Gegenden, andere Sitten. Doch alle sind sich einig: irgendwas wird in diesen „toten Nächten“ nach der Wintersonnenwende ausgebrütet – und sei es auch nur das Neue Jahr. Und so eignen sie sich vortrefflich zur Spökenkiekerei und zum Wahrsagen.
Jede Nacht spiegelt einen der kommenden Monate.
Ab wann man die Raunächte zählt, ist verschieden. Ich beginne mit der Nacht zum 26.12. und ende mit der Nacht zum 6. 1.. Ich setzte ich daher in der vergangenen Nacht hin und guckte, was es wohl im nächsten Januar – dem Spiegelmonat für die erste Raunacht – zu bedenken und zu bearbeiten gibt. Als Impulsgeber benutzte ich die Tarotkarten. Die gezogene Karte übersetzte ich in eine neurografische Zeichnung.
Es ist Mitternacht zwischen dem 25. und 26. Dezember 2024: Ich mische meine griechischen Tarotkarten und ziehe den „König der Kelche“. Der steht für die Beherrschung des Wassers bzw der oft chaotischen Gefühlswelt. Was sagt mir das? Im Januar tue ich gut daran, meine häufigen Stimmungsschwankungen unter Kontrolle zu bringen und aufzupassen, dass mich das, was mir aus dem Unterbewussten oder gar aus dem kollektiven Unbewussten ins Tagesbewusstsein schwappt, nicht verstört und aus den Gleisen wirft. Immer gut das Steuer halten!
Meine Zeichnung lehnt sich in Aufbau und Farben an die vorgegebene Karte an, aber natürlich will ich sie nicht abzeichnen, sondern herausfinden, was sie mir womöglich noch mitzuteilen hat und wie ich das, was sie mir über mich mitteilt, bearbeiten und verbessern kann. Ich will mich ja nicht dem „Kommenden“ einfach ausliefern, sondern es, soweit mir das möglich ist, selbst formen.
Mit anderen Worten: Ich suche keine „Prophezeiung“, sondern nur einen Hinweis darauf, womit ich mich etwas intensiver befassen sollte.
Während ich zeichne, wird mir klarer, worauf es bei der „Kontrolle der Gefühle“ und dem achtsamen Umgang mit den unbewussten Inhalten ankommt.
Das Bild, das nun als eine Art Motto über dem Januar 2025 steht, hat schließlich diese Form angenommen:
Heute Nacht werde ich die Karte für die zweite Raunacht und den Monat Februar ziehen.
Interessant ist das, liebe Gerda! Und spannend wie jeder die Rauhnächte anders begeht.
Wir haben schon in der Nacht vom 24. auf den 25. angefangen und den ersten von 13 Wünschen verbrannt. Ein Wunsch wird übrig bleiben- den müssen wir uns selber erfüllen. Bei allen anderen bekommt man Hilfe. Der erste Wunsch ist der erste Monat – also Januar. Gezogen werden sie zufällig und dann werden sie um Mitternacht verbrannt.
Der Römer sieht es als Spielerei, macht aber dieses Jahr trotzdem mit. Ich glaube seit Jahren daran. Nur das Universum und ich haben nicht immer die gleiche Interpretation von meinen Wünschen und auch der Weg dorthin ist oftmals abenteuerlich. 😄
Liebe Grüße, Eva
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🙂 So ist das wohl mit uns und dem Universum. Im übrigen: Spielen ist das Beste am Leben. Herzliche Grüße an euch drei!
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Liebe Gerda, es gefällt mir, wie du die Energie der Rauhnächte nutzt, um deinen Themen näher zu kommen, sie zu verstehen und zu verwirklichen.
Ich hatte mir ja vorgenommen beginnend mit der Nacht von 24 auf 25 die erste Tarotkarte zu ziehen. Es ist aber viel zu viel passiert. Zuerst eine lange Autofahrt in die ehemalige Heimat zu einem Geschwistertreffen. Alle 6 sind wir jetzt da mit den meisten Partnern, Kindern und Enkelkindern. Da kam ich nicht zur Ruhe. Vorhin vor dem Schlafengehen zog ich dann doch noch eine Karte. Ob für Januar, Februar oder März sei jetzt einfach mal dahingestellt. Die Karte Postponement zog ich. Diese Karte ziehe ich des öfteren. Sie ist sehr nahe an dem, wie ich täglich versäume umzusetzen, was ich mir vorgenommen habe. Aufschieberitis eben. Ob ich jemals tief in mir zu begreifen beginne, wie wichtig es ist, die Botschaft dieser Karte umzusetzen?
Ich will jetzt Nachsicht mit mir üben. Achtsamkeit zu lernen ist ein sehr langer Prozess. Zumindest für mich. Wenn viel los ist, vergesse ich es komplett. Ok. Ist so. Ich akzeptiere es.
Und jetzt lege ich mich schlafen und lasse mich von meinem Atem in das Land meiner Träume entführen…
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Das kling ja nach einem sehr lebhaften, menschenreichen Weihnachten! Alles andere kann in solchen Situationen gerne warten. Ich finde den Spruch sinnvoll: „Verschiebe nie auf morgen, was du auch übermorgen noch erledigen kannst“. Nichts ist wirklich wichtig als die Aufmerksamkeit gegen die Mitwelt.
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Ein spannender Ansatz ..in diesem Jahr habe ich leider den Start mit den 13 Zetteln verpasst.. aber ein Tarotkarte ziehen..ist auch eine Idee 😀 deine Zeichnung ist jedenfalls wunderschön und „deutsam“
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danke, ich freu mich, wenn es dich angeregt hat. Es ist eine hübsche Spielerei zum Jahreswechsel.
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Ich hätte so gerne die von Dir selbst gestalteten Tarotkarten gehabt, liebe Gerda.
Ich erinnere mich so gerne daran.
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ich auch, Bruni. Aber ein gut gemachter Kartenset mit Schatulle wäre bisschen teuer gekommen (hab mich erkundigt), und außerdem hatte ich ja nur die Hauptkarten gelegt, also wäre es kein kompletter Set gewesen.
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