Ich habe nicht alle Zeichnungen dieser Rolle fotografiert, weil es mir zu mühsam war. Dennoch sind es noch eine ganze Menge, nämlich 45, zu viel für einen Eintrag. Ich beginne mal mit den Portraits im engeren Sinne. Es sind nur vier. Sie zeigen aber die ganze Breite der verwendeten Zeichenstile.
Das erste ist beschreibend mit ausgeführten Details (Brille) und Hintergrund.
Das zweite ist ebenfalls beschreibend, doch ohne detailierte Ausführung.
Das dritte ist im Geiste des „konstruierenden“ Stils gehalten, den ich gestern beschrieb, als ich über Alkyste sprach.
Das vierte könnte man „gestisch“ nennen. Es handelt sich um dasselbe Modell wie No 1, und Ähnlichkeit ist durchaus vorhanden, doch anstelle der Beschreibung ist die „Geste“ der Linien getreten.
Die zweite Grunppe, die ich heute zeigen möchte, sind reine Körperstudien. Obgleich nicht der Anspruch besteht, den gezeichneten Menschen in seiner Individualität zu zeigen, sind manche Modelle leicht wiederzuerkennen. Denn selbstverständlich tragen nicht nur Gesichter, sondern auch die Körperformen und Haltungen individuellen Charakter.
Hier habe ich drei Zeichnungen nach demselben Modell zusammengefasst.
Auch dieses könnte noch dazu gehören.
Dieses zeigt hingegen einen anderen Charakter, was durch den „konstruierenden“ Zeichenstil noch betont wird.
Nicht immer ist die Zuordnung von Modell und Zeichnung möglich, da individuelle Auffälligkeiten fehlen, aber auch hier erkennt man, dass es sich nicht um das Modell der Dreiergruppe handelt.
Wie sehr uns auch in den anonymen Körperstudien der besondere Mensch entgegentritt, wird noch deutlicher, wenn man mit Zeichnungen von Skulpturen vergleicht, etwa dieser vom kykladischen Museum, wo ich dieselbe Figur sechs mal aus unterschiedlichem Blickwinkel zeichnete. 
Bei einer kykladischen Skulptur sucht man nicht das Individuelle, sondern das Typische darzustellen.
während beim Menschen doch immer auch das Individuelle interessiert, selbst wenn es sich um einfache Bewegungsstudien handelt.


















Modellsitzen
stelle ich mir äußerst anstrengend vor
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Ist es nicht, es sei denn man möchte posen zeigen, die ein anderes modell nicht zuwege bringen kann.
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Modellstehen ist noch schlimmer, das halten nur Profis aus.
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Das 4. Portrait scheint mir a la 1 verfasst, bis zu einem gewissen punkt, dann trat arnulf rainer in kraft, haha.
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Das klingt nach dir, Gerhard! Der Bezug zu Arnulf Rainer gefällt mir.
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Wo sind meine Kommentare hin?
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Portrait 4 erscheint mir wie methode 1, aber nicht durchgezogen, sondern arnulfrainer machte hier den 2. Part, haha.
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interessante Perspektiven – vor allem der Mann mit Halbglatze von oben gefällt mir gut.
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Klasse Arbeiten!❤️
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Herzlichen Dank, Sabine!
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