Meine Technik, meine Philosophie (panta rhei)

Ausgangsmaterial

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Der Traum des Poeten, elektronisch bearbeitete Version

 

 

 

Meine „Legebilder“ (seit Dezember 2014) sind Recycling-Kunst. Ihre Philosophie ist: „panta rhei“ (Heraklit) – alles fließt, nichts bleibt wie es war.  Ich arbeite nicht für die Ewigkeit, nicht einmal für die Dauer, sondern für den kreativen Moment. Kinder machen das so.

Ich zerschneide frühere Bilder zu unregelmäßigen Stücken (Elemente), lege sie zu Bildern (DIN A1), mache Fotos davon und zerstöre die Bilder. Die Elemente können in einer beliebigen Anzahl von Bilderfindungen mit neuem Inhalt gefüllt werden. Zum Beispiel: Mal ist ein blau-weißes Stück eine Wolke, mal ein Hosenbein, mal Teil eines Bootes, mal ein Kopf, mal eine Welle, mal eine Fahne, dann wieder eine Flosse, ein Vogelflügel oder ein Schuh….

Manchmal fotografiere ich den Zerstörungsprozess, der seinen eigenen Charme hat. Es bleiben nur die Fotos, die ich bisweilen mit elektronischen Mitteln bearbeite.

Oft fragt man mich: Warum machst du keine Collagen? Es ist doch schade um die Bilder. Bisher habe ich der Versuchung, mich dem Prozess der Verhärtung  zu unterwerfen, widerstanden. Πάντα ρέει! Alles muss im Fluss bleiben! Doch einige Bilder habe ich ausgedruckt und zu einer Mappe zusammengestellt – denn ach! es ist nicht leicht, die eigenen Produkte in den Orkus des Vergessens zu schicken.

Heute (10.6.2015) veröffentlichte ich einen weiteren Blogbeitrag zur Methode. Schau mal nach unter Träumereien

Heute (14.9.2017) möchte ich eine Gedichtszeile der iranischen Lyrikerin Forough Farrochzad, die mir Elsbeth W schickte, als Motto hinzufügen:

„Behalte den Flug im Gedächtnis —-der Vogel ist sterblich.“ 

56 Antworten zu Meine Technik, meine Philosophie (panta rhei)

  1. Pingback: Meine Technik, meine Philosophie (panta reei) | GERDA KAZAKOU

    • gkazakou schreibt:

      danke für den Tipp! Wie du siehst, liebe Ingrid, habe ich zwei Bilder eingefügt: eins zeigt einen Teil des Ausgangsmaterials für „Der Traum des Poeten“, das andere ein Endprodukt (elektronisch bearbeitete Legearbeit). Ich glaube, ob man den oder das Blog sagt, ist Geschmackssache. Euch eine gute Reise heim in den Süden!

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  2. ingrid schreibt:

    einen moment lang dachte ich, ob es eine gute Ergänzung wäre, unter dieser Rubrik ein Foto einzufügen, auf dem du vor deinen schnippseln sitzt.
    wie du merkst, sitze ich schon wieder vor deinem blog. Heißt es das oder der blog, gerda mou?
    wir bekommen morgen besuch von janne, mit der ich dich mal besucht habe, sie haben ein haus in kafou. Sie bringt uns medikamente und anderes für GR zum Transport im turtle.
    Freitag brechen wir auf in deine alte heimat.
    die ärztin ist mit meinen augen sehr zufrieden. die behandlung wird am 10. 6. abgeschlossen sein.
    Aber dann, ganz schnell gen süden, süden….
    bin echt sehnsüchtig nach einigen Freunden, am am dollsten nach dir.

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  3. hermann schreibt:

    Deine Werke finden große Beachtung und Anerkennung in unseren Kreisen. Rückmeldungen gehen wohl eher an uns, als an deinen Blog. Mir geben sie, so wie auch Ingrid, Geschichtsunterricht in fantasievoller Form. Ich bin ja nicht der große Schreiber, freue mich sehr auf den Austausch mit dir direkt. Dieses mal aber ganz sicher auch bei euch. Hermann
    Gruß an Panos

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    • gkazakou schreibt:

      danke! Ich freu mich immer über Rückmeldungen. Sag das doch auch mal deinen Freunden, bitte. Es ist so einfach, seine mail einzutragen und auf follow drücken.

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  4. Myriade schreibt:

    Sehr interessant, das Konzept, erinnert an ein Mandala. Wichtig ist der Schöpfungsprozeß, dann lässt man wieder los und zerstört ….. Auf einer praktischeren Ebene ist es natürlich schade um die Bilder 🙂 , die gefallen mir auch sehr gut.

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  5. zwerggefluester schreibt:

    „Zerstörungsprozesse“… 🙂 Tolle Bilder!!

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    • gkazakou schreibt:

      Hallo Zwerggeflüster, freut mich, dass dir meine Sachen gefallen. Das Zerstören ist immer nur ein Schritt im Prozess, das Entwickeln von Neuem ist das eigentlich Kreative. Damit es gelingt, muss man allerdings bereit sein zu zerstören, immer wieder.

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  6. hildegardlewi schreibt:

    Liebe Gerda, ich hatte ja keine Ahnung, in welche Schatzkiste ich gegriffen habe.. Ich würde Dir sehr gerne folgen, aber ich habe so wenig Zeit und deshalb werde ich zukünftig immer mal sporadisch bei Dir vorbeischauen. Du bis einzig, glaube mir. LG Hildegard

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    • gkazakou schreibt:

      danke, einzige Hildegard! Du weißt, dass die schöne Helena (die bei Faust das Reimen lernt) von den Griechen „die einzige“ genannt wurde?

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      • hildegardlewi schreibt:

        Der Sagenkreis ist mir bekannt, aber inzwischen habe ich auch manches wieder aus dem Gedächtnis verloren bzw. verdrängt, weil ich mit tausend anderen Dingen zu tun habe. Menelaus, Odysseus, ach wer noch alles – in meiner J u g e n d habe ich diese Geschichten und Sagen alle gelesen. Aber daß die Griechen sie die „Einzige“ nannten -möglich, weiß ich aber nicht mehr. Damals gab es eben nur die eine einzige schöne „Helena“. Ist ja auch kein Wald- und Wiesenname wie Inge oder Veronika. Haha!

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  7. Ruhrköpfe schreibt:

    eine schöne Idee! Und jedes Bild ist eine Überraschung, oder?

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    • gkazakou schreibt:

      Altes loszulassen und Neues ausprobieren sind mir immer normal erschienen. Nun habe ich diese Lebenseinstellung zur künstlerischen Methode erhoben.

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      • Ruhrköpfe schreibt:

        fantastisch! Diese Fähigkeit fehlt oft bzw. müssen wir sie uns oft erst wieder durch ein paar entsprechende Lebenseinschnitte antrainieren. Ich freue mich, dass du diese Idee auf deine besondere Weise in die Welt trägst 🙂

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  8. Stephanie Jaeckel schreibt:

    Ein so erfrischender Gedanke. Und nicht gleich spring einen wieder das Geld – oder das Geld daraus machen – an. Ich dachte gerade, es ist ja auch ein bisschen wie kochen. Bunte Zutaten, neue Mischung, tolles Ergebnis – und— weg. Aber natürlich sehen Deine Bilder nicht wie Eintopf aus!

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    • gkazakou schreibt:

      Ja, kochen kann auch eine Kunst sein :). Sie lädt zum Verzehr ein. Man darf genießen und das Bild innerlich speichern, wenn man mag. Vielleicht auch was eigenes draus machen – wie aus der Nahrung.

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  9. Ulrike Sokul schreibt:

    Liebe Gerda,
    darf ich Dir eine blogtechnische Anregung geben?
    Trage doch in Dein Gravatarprofil den Link zur Deiner Webseite ein, damit Du leichter gefunden und entdeckt wirst. Dann können Leser auch einfach nur von Deinem „gefällt-mir-Kästchen-Gravatarbild“ von Blog zu Blog und von Deinen Blogkommentaren aus schnell auf Dein Blog gelangen.

    Schließlich ist es SEHR wichtig, den möglichen Lesern entgegenzukommen und es ihnen LEICHT zu machen auf Lese- und Betrachtungsbesuch zu kommen. Nicht jeder macht sich die Mühe die Blogadresse EXTRA in eine Suchmaschine einzugeben – da ist die Gefahr von: “Aus den Augen – aus dem Sinn!” oder Tippfehlern offensichtlich.

    In Verbundenheit 🙂
    Ulrike von Leselebenszeichen

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    • gkazakou schreibt:

      Herzlichen Dank für deinen Tipp, Ulrike! Ich wusste nicht, dass das geht, will es gleich nachholen. Ich probiere auch immer herum, wenn ich vom Graviatorbild auf einen mich interessierenden Blog kommen will, manchmal gelingt es, manchmal nicht.
      Danke auch für die vielen positiven feed-backs, die du mir gegeben hast. Gerade von dir sind sie mir wichtig. Sie machen mir Mut. „In Verbundenheit“ – welch eine passende Grußformel für die Art unserer Blog-Beziehungen! – Gerda, momentan Mani-Griechenland.

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      • Ulrike Sokul schreibt:

        Gern geschehen, liebe Gerda.
        Die Gestaltungsmöglichkeiten von WordPress sind SEHR umfänglich, und ich entdecke auch immer wieder mal etwas, von dem ich zuvor keinen Schimmer hatte …

        Du gehst vom Dashboard aus auf den Menüpunkt: BENUTZER, von dort aus klickst Du auf „Mein Profil“ und ziemlich weit unten auf dieser Seite kannst Du unter LINKS Webseiten-Links eintragen, die dann automatisch mit Deinem Gravatarprofil verknüpft sind.

        Beim Untermenüpunkt „Persönliche Einstellungen“ kannst Du unter Kontodetails zusätzlich Deine Blogadresse eintragen. Dies führt zur automatischen Verlinkung Deiner Kommentare zu Deiner Webseite.

        Mit verbindlicher Empfehlung 😉
        von der Webamateurin Ulrike

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  10. gkazakou schreibt:

    ich glaube, liebe Ulrike, ich wurde fündig und habs geschafft, mich selbst zu verlinken. (mich selbst zu linken?? O diese Sprache!). Dir verbunden. Gerda

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  11. gkazakou schreibt:

    Dein Tipp, liebe Ulrike, hat famose Ergebnisse gezeitigt. Rums, schoss die erste Spalte der Statistik sogleich in die Höhe, und auch die zweite wuchs an. Ob es am Thema lag, oder an der Technik? ich werde es weiter im Auge behalten 🙂
    Dir einen guten Abend!

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  12. muschelfinderin schreibt:

    Was für eine schöne Idee, das Bildmaterial dem Fluss des Lebens anzuvertrauen und immer wieder neue Momente zu erschaffen …
    Sehr schöner Blog.
    Ich komme gerne öfters zu Besuch.

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  13. Monika-Maria Ehliah schreibt:

    Ich zerschneide alte Bilder und mache Geschenks-Anhänger daraus.
    Wundervoll deine Werke!
    Segen!
    M.M.

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  14. Alraune schreibt:

    Vielen Dank für deine Ausführungen. Ich finde die Philosophie hinter deinem Tun nachdenkenswert. Deine Übungen sind eine Schule des Lebens.

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    • gkazakou schreibt:

      Danke herzlich, Alraune. Schule ist das Bilderlegen freilich nicht für mich, sondern Leben. Wie das Spazierengehen nicht Schulung meiner Muskeln, sondern mein Leben ist.

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  15. Mitzi Irsaj schreibt:

    An deinen Legebildern bin ich heute morgen hängen geblieben und habe gerade ein wenig über Entstehung und Bedeutung hier gelesen. Sie sind nicht nur schön anzusehen, auch das Konzept dahinter gefällt mir sehr.
    Einen schönen Ort zum Stöbern, Schauen, Lesen und Denken hast du hier geschaffen.
    Herzliche Grüße
    Mitzi

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  16. urbansimulator schreibt:

    Hatte einen Kommentar verfasst, der aber jetzt wohl vom Internet gefressen wurde, wie auch immer sehr interessant und weiterhin frohes Schaffen!

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  17. Nitya schreibt:

    Unser Kunstdozent hatte für Menschen, die gerade dabei waren, mal wieder ein Werk für die Ewigkeit schaffen zu wollen, nur einen Satz übrig: „Wir arbeiten hier für den Papierkorb.“ Dass dies nicht nur für die Kunst, sondern für das ganze Leben gilt, hat Heraklit tatsächlich wunderbar auf den Punkt gebracht.

    Einen feinen Ostersonntag noch!

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  18. papiertänzerin schreibt:

    gerade lese ich, dass es gar keine Collagen sind, sondern fotografierte Momentaufnahmen. Hut ab für deinen Mut zum Augenblick!

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  19. Pingback: Meine Listen: Kunscht – Es wird Zeit, dass es Zeit wird.

  20. evelyne w. schreibt:

    das ist etwas vom spannendsten, das ich in der letzten zeit gesehen habe. gratuliere!
    lieben gruß
    lintschi

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  21. Renate Froese schreibt:

    Guten Morgen. Ich bin sehr froh und dankbar für die mannigfaltigen Anregungen dieses Blogs. Es macht soviel Lust zu schauen und auch zum Selber Probieren… Re

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  22. wechselweib schreibt:

    Klingt nach einem herrlichen Tagesablauf!

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  23. kowkla123 schreibt:

    übrigens, ich hoffe, es hat auch bei dir geregnet, das Wasser wird so nötig gebraucht, Klaus

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  24. Gamma Hans schreibt:

    Guten Tag

    Es ist der
    uralte Fluss
    des Lebens

    der an
    in mir
    vorbeifliesst
    im Wellenschlag

    den Augen
    hörbar
    einem Moment

    liebe Grüße
    Hans Gamma

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  25. doroblogx schreibt:

    Hallo, durch die Etüden bin ich bei Dir gelandet und sehr neugierig gewesen. Und nun sehr begeistert. ich finde auch, dass Bilder/Collagen gerne vergänglich sein dürfen – quasi eine Moment- und Stimmungsaufnahme. Es würde zu einer anderen Zeit an einem Tag etwas anderes entstehen. Ich mag das gern.
    LG Doro
    https://www.doro-art.com

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  26. Ludmila Wetter schreibt:

    Liebe Gerda, ich bewundere Sie als Person und Ihre Persönlichkeit schon seit langer Zeit, habe mich aber nicht getraut Sie zu kontaktieren. Lebe seit Eh und Je im Anklang Ihrer Philosophie – vermisse aber in meinem Leben eine gewisse Richtungsstabilität, „ Führung ???“ 🤷‍♀️🤷 Sie sind doch eine Therapeutin? Ist meine Unsicherheit auch Ihr Fachgebiet. Bitte, bei Zeiten, um eine kurze Antwort – liebe Grüße Ludmila ( in der Sprache meiner Enkel „ Omila „)

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    • Ludmila Wetter schreibt:

      Es gefällt mir sehr die ganze, bisher veröffentlichte künstlerische Darbietung und Darstellung der Person und des Menschen Gerda Kazakou – auf allen künstlerische und therapeutischen Ebenen. Omila

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    • gkazakou schreibt:

      Danke, liebe Ludmila, für deine freundlichen Zeilen. Richtungsstabilität im Fluss der Zeit? Was könnte das wohl anderes sein als der Lebensstrom selbst, der teils durch die Umstände des Geländes, teils durch selbstgewählte Umleitungen und Kanalisationen von der Quelle zur Mündung fließt. In ihm sind wir, leben wir, spiegeln uns, treiben, treffen auf andere Menschen, verbinden uns, versuchen zu steuern, trennen uns, verlieren uns, hoffen auf günstige Umstände ….und am Ende auf Erlösung im großen Ozean, der alles gnädig aufnimmt und verwandelt.
      Therapeutisch kann ich hier auf dem Blog natürlich nicht tätig werden, daher nur diese sehr allgemeinen Bemerkungen. Liebe Grüße und viel Freude mit den Enkeln!

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