Roland (Royusch) fragt nach Herbst-Tätigkeiten. Nur ein Foto ist gestattet. Ich wählte ein frühes Stillleben mit Äpfeln, das ich Cezannes Apfelstillleben nachempfunden habe. Nun aber zwickt und zwackt es mich, weil so viele andere Möglichkeiten ausgeschlossen wurden. Das alte Problem: der Möglichkeiten sind unzählige, die Realisierung ist nur eine.
Robert Musil hat im Mann ohne Eigenschaften eine ganze Philosophie über den Möglicheitssinn entwickelt: Wenn es einen Wirklichkeitssinn gibt, „muss es auch etwas geben, das man Möglichkeitssinn nennen kann. Wer ihn besitzt, sagt beispielsweise nicht: Hier ist dies oder das geschehen, wird geschehen, muss geschehen; sondern er erfindet: Hier könnte, sollte oder müsste geschehen; und wenn man ihm von irgendetwas erklärt, dass es so sei, wie es sei, dann denkt er: Nun, es könnte wahrscheinlich auch anders sein.“
Unbedingt hätte anstatt des Apfelbildes auch ein anderes meinen Beitrag zu Royuschs Herbst-Challange schmücken können. Ich hätte zum Beispiel statt der Äpfel ein vertrocknetes Ohr des Feigenkaktus aufsammeln können, das ich nicht zeichnete, sondern auf einem Stuhl platzierte, um es zu fotografieren, um es dann am Computer mit einer naiven Landschaft zu bereichern. Wäre das nicht auch ein schöner Beitrag zum Thema gewesen? Nur so, als Beispiel.