Wenn wunderliche Laffen
und arg verführte Pfaffen
nachts in den Vollmond gaffen
Dann werden sie mondsüchtig.
Doch Menschen die stets tüchtig
Und treu und bieder, züchtig
Die ohne Ehrgeiz schaffen
Für sich kein’n Reichtum raffen
Die keine Kräutlein paffen
Die können nächtens schlafen
Und gleichgesinnt mit Schafen
Früh morgens aufgewacht
Ihr Tagewerk vollbracht
Zum Stalle freudig eilen
Und nirgends blöd verweilen
Um dumm das Wahrheitspflänzchen
Zu suchen….
….
Hier verließen den Poeten
Seine Sinne, es verdrehten
Wohlgerüche von Gebeten
Dem armen Tropf
Seinen Kopf.
.
Und des Nachts, total verwirrt
Ist er durch den Wald geirrt.
Nirgends Mondschein, nirgends Pfaffen
Nur langhalsige Giraffen
Knabbern an dem Laub der Bäume
Ach Poete, schlafe, träume!
Welt ist dunkel, Himmelsräume
Öffnen nachts die weiten Pforten
Tragen dich zu Himmelsorten
Wo die Tische reich mit Worten
Schon gedeckt sind auch für dich
Dorten gibt es sicherlich
Was du brauchst für dein Gedicht.
Hier hinieden findst du’s nicht.
Na, mit Worten zu jonglieren, fällt Dir ja nicht schwer, Gerda. Äußerlich galant, innerlich markant, bissig, pfeffrig, muntermachend.
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Wenn der Poete nachts im Wald plötzlich langhalsigen Giraffen begegnet, dann war doch vielleicht ein Kräutlein mit im Spiel? 😉
Mit oder ohne Mond? Aber ein von/mit Worten (den richtigen) gedeckter Tisch ist natürlich auch fein, also wünsche ich ihm mutige Träume 😉🧡👍
Nachmittagskaffeegrüße ⛅🌼☕🍪🦋👍
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nun, liebe Christiane, das Kräutlein habe ich ja nur für den rechtschaffenen Bürger ausgeschlossen. Für den Poeten kann ich nicht gerade stehen.
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Zum Glück! 😎🧡👍
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Die Zeitungsfiguren mag ich ganz besonders und die „arg verführten Pfaffen“. Ein Thema über das man seeeehr viel sagen könnte ….
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Dankeschön, Myriade. Deine Wörter sind eben arg verführerisch 😉 Übrigens sind die sechs kleinen „Zeitungsfiguren“ aus Lyrifants Material gemacht. Ich mag sie sehr und habe sie hier noch mal eingebaut.
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Ja, ich erinnere mich an die „Schriftproben“, aus denen schon sehr viel entstanden ist
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