Impulswerkstatt: die Bank im Kartäuserkloster (Raum-Zeit-Collage)

 Die Bank im Klostergarten

Eine so schöne Bank in einem altehrwürdigen Garten – wie kann man sie angemessen bevölkern? Das fragte ich mich und besah mir meine Zeichnungen. Ein bisschen altmodisch durften sie sein, adrett gekleidet und sorgfältig frisiert auch. Und ich fand drei durchaus passende.

Diese drei Menschen habe ich vor vielen vielen Jahren gezeichnet. Damals bemühte ich mich, das Modell bis in die Stofflichkeit von Kleidung, Haar und Möbel hinein genau wiederzugeben. Ich zeichnete mit großer Sorgfalt und Liebe. Daher, so meine ich, passen sie, obgleich weltliche Figuren, recht gut ins Milieu des Klostergartens.

Die beiden jungen Frauen waren Kunststudentinnen, die uns posierten und zugleich guten Rat gaben. Was aus der Frau links wurde, weiß ich nicht. Die traurige junge Frau rechts starb wenig später an Leukämie. Der lesende Jugendliche wuchs heran und ist jetzt 52.

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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21 Antworten zu Impulswerkstatt: die Bank im Kartäuserkloster (Raum-Zeit-Collage)

  1. Gisela Benseler schreibt:

    Diese 3 Menschen hast Du wirklich mit großer Sorgfalt und Liebe gezeichnet, Gerda! Wirklich großartig gelungen und wunderbar passend zu dem Kloster auf diese Bank!

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  2. PPawlo schreibt:

    Großartige Umsetzung, Gerda! Und die Portraits sind sehr stark! Auch in Körperhaltung und Ausdruck! Chapeau!

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  3. kopfundgestalt schreibt:

    Der fuss der Frau rechts scheint verkürzt.

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  4. Tolle Zeichnungen! Respekt! LG Michael

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  5. Myriade schreibt:

    Ei, ei, der Klostergarten wurde bevölkert. Gefällt mir sehr ! Die Traurigkeit der rechten Frau ist so intensiv, dass sie heraussticht. Deine heutigen Beiträge gefallen mir schon einer besser als der andere und ich sehe, da ist noch einer ….

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    • gkazakou schreibt:

      Danke, Myriade. Ja, es ist seltsam; J war damals noch gesund und voller Lebensenergie, sie hatte die üblichen Probleme, aber war „kein Kind von Traurigkeit“.. In diesem Portrait aber scheint es, als wüsste sie schon, was kommen würde. Sie erkrankte und trotz einer Transplantation von Knochenmark starb sie in wenigen Monaten. Vor ein paar Tagen erinnerte ich mich an sie. Sie war damals nicht nur Modell, sondern auch Lehrerin für mich. „Du musst immer alles zusammen sehen“ – höre ich sie noch jetzt sagen. Oder, wenn ich zögerte, etwas zu übermalen: „Es ist deins, es gehört dir, mach damit, was du willst!“
      Diese beiden Sätze wurden für mich nicht nur beim Malen, sondern auch in Bezug auf das Leben sehr wichtig.

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  6. Ich bewundere deine Kreativitaet und wie du sie umsetzt ist einfach fantastisch. Danke.

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  7. Peter Klopp schreibt:

    Die Bank hast du wirklich würdig bevölkert. Deine ehemaligen Skizzen kommen auf ihr zusammen zu einem vertrauten Zusammensein. Tolle Arbeit, Gerda!

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  8. Wie gut passen diese drei jungen Menschen auf die Bank im Klostergarten, liebe Gerda!
    Ich meine zu erahnen, wer zwei dieser drei Menschen sind…

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