Schreibeinladung für die Textwochen 23.24.21 | Wortspende von nellindreams
Die Geschichte von Nick oder Nicki oder Nickilein, die ich für die abc-Etüden schrieb, verlangt nach Fortsetzung. Denn Christa Hartwigs Mutterherz bangt („Ganz toll – auch wenn meinem Mutterherz angst und bange dabei wird!“ schrieb sie im Kommentar). Darf ich sie mit ihren Sorgen allein lassen, ohne jedweden Trost? Nein.
Außerdem ist Nicki ja nun nach Tipsiland aufgebrochen, und auch ich möchte allzugern wissen, was ihr so widerfährt (das Wort ist outdated, aber ich mag es noch immer). Neugierig machte mich vor allem mein eigenes Unbewusstes: warum heißt Nicki so? Warum bricht sie nach Tipsiland auf? Niki ist nämlich griechisch und bedeutet Sieg (die Nike von Samothrake wirst du kennen) und Tipsis ist auch auch griechisch und bedeutet …. Gewissensbisse. Als ich die Namen runterschrieb, dachte ich nicht daran, erst nachträglich fiel es mir auf.
Das ist Nicki also: Eine Siegerin mit Gewissensbissen.
Aber nun wollen wir doch erst mal ihre Reiseroute betrachten, die mir Myriade mit der Impulswerkstatt vorgibt:
Nickis Reise nach Tipsiland.
Eine Ballade
Sehr groß ist das Meer und nicht immerfort blau
Doch Nick segelt weiter und weiter
Am Bosporus wird auch der Himmel schwergrau
Und das Wetter ist durchaus nicht heiter.
Doch das Kind das segelt mit heiterem Sinn
Und fürchtet nicht Meer und nicht Wetter
Auf Silberstreifen gleitet es hin
Und überall finden sich Retter.
Sehr groß ist das Meer und es endet auch nie
Und die Nick segelt weiter und weiter
Recherchiert, wo sie ist, das Wohin und das Wie
Wird jeden Tag etwas gescheiter.
So kommt sie auch hin zu Australiens Land
Wo seltsame Tiere hausen
Und Menschen gibt’s dort, ihr unbekannt
Mit denen es Spaß macht zu schmausen.
Fast will sie dort bleiben
Ihr gefällt es so sehr
Sie fragt sich: soll immerfort weiter ich treiben?
Hab ich denn niemals genug von dem Meer?
Da hört sie in einem verwunschenen Garten
Ne Harfe, die klingt zum Verzaubern so schön
Und sie denkt an die Ihren, die warten
Und ersehnt nun heißest ein Wiedersehn.
Ach, Mutter, denkt sie, und lauscht den Akkorden
Bist du, so allein,
vielleicht schon zu Stein
Vom Bangen und Warten geworden?
Und sie starrt ins Wasser und wie sie so starrt
Erscheint auf dem Grunde sehr schwach und sehr zart
Ein Bild von der Mutter mit Brüderlein Werner
Und ist auch die Picknickdecke noch dort
Mal scheint sie sehr nah, dann wiederum ferner
Und dann ist sie plötzlich… fort.
Da reißt ihr das Herz und sie steigt in den Nachen
Der noch vor der Küste liegt
Ach wie treibt er so langsam, ihr ist nicht zum Lachen
Sie hätte viel lieber nen Vogel der fliegt.
Ihr scheint nun verwegen, dass sie sich entfernt
Von Bruder und Mutter, vom Wald und der Bucht
Denn egal, was man auf einer Reise so lernt
Man findet zwar viel, doch nicht das, was man sucht.
Ende der abc-etüde
Die Erde ist rund
die Menschenwelt bunt
gehst du auch mal fort
es treibt dich zum Ort
an dem du begonnen
und die erste Liebe gewonnen
Super!!! Wie du Impulswerkstatt und Etüde verbunden hast zu diesem tollen Gedicht, das bei mir (vielleicht wegen meines heutigen Beitrag – oder weil es von dir auch genau so gemeint war?) Assoziationen an das Thema „Heldenreise“ weckt. Klasse!
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Liebe Maren, deinen Beitrag habe ich erst angelesen, dafür brauche ich ein bisschen Zeit und Ruhe. Wenn du also auch von der HelDenreise spricht, ist es eine schöne Synchronizität.
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Ich habe eben bei dir kommentiert, wollte den Kommentar für mich kopieren . aber deine Seite ist plötzlich weg! Hast du deinen Text noch mal rausgenommen?
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Ein sehr schöne Ballade! Wie findest du die Zeit für all deine Aktivitäten?
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O, dies hier entstand ganz nebenbei im Kopf, ich brauchte es nur noch aufzuschreiben. 🙂
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Phantastisch, was Du daraus wieder „gesponnen“ hast, – in Bildern und dichterischen Worten zu den vorgegebenen 3 Wörtern!
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Danke Gisela. Diesmal waren es nicht nur die drei Wörter, sondern auch die vier Bilder, die ich zu einer Geschichte verweben wollte.
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Ich glaube, dass das das typische Gerda-Versmaß ist, und von daher kann ich mir absolut vorstellen, dass es dir zufliegt. Ich habe übrigens sehr über die letzten Zeilen (zur Etüde) geschmunzelt.
Abendgrüße 😁🌞🌼🍷🥨🧀👍
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🙂 und noch drei, die ich von dir klaue: 🌞🌼🍷
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Rotwein ist (fast) immer gut 😁👍🍷
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Stimmt. Ich mache allerdings grad ne Enthaltungskur 😉
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Der hier ist digital, nicht analog 😉
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Das Legebild schliesst ja außerordentich gut ab. Ich liebe die Komposition! :-)) LG Michael
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Danke, Michael. tatsächlich hatte ich das Legebild als erstes fertig, dann erst kam mir die Idee der Reise.
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😉 Wirklich toll! Bevor ist dies bei dir gesehen hatte, kannte ich diese Legebilder gar nicht. Wirklich sehr interessant. Danke, Lektion gelernt! Wünsche dir noch einen schönen Restabend, Gerda! xx Michael
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ich liebe Geschichten und mit Bildern untermalt sind sie noch viel schöner… danke dafür…
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Toll, wie Du die Projekte miteinander verbunden hast, liebe Gerda, aber am allerschönsten fand ich Deine Zeilen * Die Erde ist rund die Menschenwelt bunt * 🙂 und dann dieses farbenfrohe Schnipselbild dazu. Wunderschön!
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¨:) Danke, Bruni.
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Was für eine wunderbare Ballade, deren Rhythmus einen vollends mit sich zieht! Toll! Danke dafür!!!
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