Selbstregulatives System (Leelas Schnipsel No. 5)

Das Thema „System“ ist irgendwie grad sehr virulent (pfui, das Wort lässt an anderes denken!). An vielen Stellen drängt es ans Tageslicht und will betrachtet werden. Also mache auch ich einen Versuch, es schnipselmäßig darzustellen.

DAS System? Nun, EIN System. Es gibt ja viele – angefangen bei dem, das unsere diversen Körperfunktionen koordiniert, oder bei dem, das die Gedanken in unserem Kopf in eine Art Ordnung bringt. Eingebettet sind wir, als Einzelne, in -zig Systeme, in manche unausweichlich seit unserer Geburt, in andere durch eigene Wahl. Dies hier ist selbstregulativ, in Gang gesetzt und in Schwung gehalten durch eine Feuerstelle unter der tragenden Figur. Welcher Art das Feuer ist und wer es füttert? Vielleicht hast du eine Idee dazu.

Hier hör ich erst mal auf mit dem Raisonnieren, denn es ist Sonntag und zudem ein schöner Tag. Pfingsten ist hier noch nicht, das hat noch Zeit. Euch aber, die ihr grad den Pfingsttag begeht, wünsche ich gute Inspiration für den Rest des Jahres.

 

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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21 Antworten zu Selbstregulatives System (Leelas Schnipsel No. 5)

  1. Gisela Benseler schreibt:

    Vielen Dank für Deine guten Wünsche. Hier kommt jetzt endlich die Sonne durch.

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  2. finbarsgift schreibt:

    Ein feines helles farbiges Legebild … schön! 💐
    Frohe Pfingsten… schönen Sonntag…
    Herzliche Grüße vom Lu

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  3. linienspiel schreibt:

    Dein Legebild wirkt wie ein Zirkusbild auf mich, also wie Akrobaten, die sich aufeinanderstellen.
    Das Feuer könnte das innere Feuer sein, die Motivation.
    Ein Freudenfeuer vielleicht, welches ansteckend wirkt und so das System in Schwung bringt und hält.
    Auf der anderen Seite allerdings tut sich mir eine andere Szenerie auf. So etwas, wie Feuer unter dem Hintern gemacht bekommen, also Druck der sich aufbaut, ganz oben links entdecke ich eine Figur, die wie ein Schulkind mit Schultüte aussieht und wenn ich diesen Gedanken (in der jetzigen C-Situation) weiterverfolge, ist das Feuer kein Freudenfeuer, es schwant mir nichts Gutes!
    Liebe Gerda, da bin ich jetzt richtig gespannt, was deine Intention bei diesem Bild war.
    Herzlichen Gruß,
    Beate

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    • gkazakou schreibt:

      Liebe Beate und Leela! Eure Geschichten sind alle zutreffend. Erwartet bitte nicht DIE Interpretation. Was ich mir gedacht habe? Nun, beim Legen denke ich mir natürlich was, aber es ist selten ein einlineares ziellgerichtetes Denken, es verzeigt sich, verändert sich mit den Schnipseln, die ich zur Hand nehme und platziere, verschiebe, entferne… Manchmal ergibt sich aus diesen Bewegungen eine klare Geschichte, oft bleibt es rätselhaft. Und so sitze ich, genauso wie ihr, vor dem fertigen Billd und frage mich, was es mir erzählen will.
      Christa (Kommentar weiter unten) hat eine sehr schöne Variante geliefert, der ich mich feudig anschließe, zumall sie so pfingstlich ist: das Kaminfeuer, das die Geschichten der Großmutter befeuert, und die Kleinen tragen die Geschichten mit ihren Fackel-gleichen Schultüten in die Welt hinaus.
      Ich selbst habe, anders gestimmt, anderes herausgelesen. Zum Beispiel sah ich die schmächtige Frau neben ihrer inneren Feuerstelle stehen, wie sie sich vom selbstbewusten hochaktiven Mann löst und hinaufträumt: ein geflügelter Fisch möchte sie werden und davonschwimmen. Der Mann jongliert ein Ding, das wie das Schwanzstück der Traumfisches aussieht, und meint wohl, ihre Träume kontrollieren zu können. Das Töchterchen befeuert er mit der Feuertüte, und so schwebt das Mädchen, mit dem Feuer des Vaters in der eigenen Hand, ruhig über ihm und hält den Bruder, versucht ihn vielleicht aus der unbequemen Lage über der verqueren Mutter-Vater-Beziehung zu sich herüberzuziehen.
      Ein schwankendes, gefährdetes Familiensystem also, wie ich es gestern am Tavernentisch gegenüber dem unseren, zu beobachten meinte. Schöner wärs, ich könnte es als Märchen erzählen: es war einmal….

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      • Leela schreibt:

        So vieles lässt sich in den Bildern sehen. Die Assoziationen korrelieren wohl meistens mit jenem, was einem gerade begegnet und einen deshalb beschäftigt. Diese Vielfalt des Wahrgenommen zu erkennen öffnet die Augen in verschiedene Richtungen… Für mich interessant sind oft positive, lebensbejahende Deutungen, da meine eigene Wahrnehmung meist zuerst über Pessimistisches stolpert und dann leicht daran hängenbleibt.

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      • linienspiel schreibt:

        Bilder- erzählte Geschichten, die über die Gedanken- und Gefühlswelt der Betrachter ausgestaltet werden. Und so zeigt sich einmal mehr ihre Vielschichtigkeit. Deine Legebilder, liebe Gerda, haben in dieser Hinsicht für mich einen speziellen Reiz, da – durch die besondere Form – sich mein Fühl-Denk-Geschichten-Gestaltungsspielraum erweitert.
        Vielen Dank für deine ausführliche Antwort, die mir weitere Geschichten darbietet.

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    • gkazakou schreibt:

      So geht es mir oft auch, Leela. drum gefiel mir Christas Ansatz so gut.

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  4. Gisela Benseler schreibt:

    Das selbstregulative System sieht aber nicht ganz geheuer aus😬

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  5. Leela schreibt:

    Ich sehe zwei Feuerstellen. Die eine mit Feuer und einem kräftigen Spieler, der in seiner linken Hand mit einem Stab zwei Figuren dirigiert. Ein Erstklässerkind mit Schultüte und eine Mutter, die ihre Ohnmacht zu Fall gebracht hat. Mit dem rechten Fuß kickt der Spieler eine Schultüte ins Aus. Vielleicht gehört sie zu einem Kind, das nicht zur Schule gehen darf, weil es nicht an die Regeln angepasst ist. In der zweiten Feuerstelle brennt kein Feuer. Eine sehr schlanke Frau balanciert auf ihrem Kopf einen Stab mit einem Vogel. Von dem Spieler scheint der Vogel unbeeinflusst zu sein. Durch den Stab ist aber auch er nicht ganz frei. Die Frau steht in lockerer Verbindung mit dem Spieler, als wolle sie die Waage halten, erscheint dafür aber viel zu schwach. Auch auf dem Stab des Spielers sehe ich ein Waagesymbol. Es neigt sich bedenklich in Richtung der Frau.
    Liebe Gerda, was siehst du in dem Bild?

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  6. Pingback: digitale Kriegsführung | Illusionen

  7. OIKOS™-Editorial schreibt:

    Toll! Legebilder hatte ich jetzt erstmals durch dich kennen gelernt. 😉 Danke! LG Michael

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  8. christahartwig schreibt:

    Das Feuer ist der Kamin einer Großmutter, die hier abends den Kindern Geschichten erzählt. Diese Geschichten tragen die Kinder in ihren Schultüten – Fackeln gleich – in die Welt hinaus. Gute Geschichten sind unsterblich. ´
    Pfingstmontägliche Grüße!

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  9. Ein schönes Legebild zu Pfingsten. Auch dir noch einen schönen 2. Pfingsttag!

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  10. Ein tolles neues Schnipselbild, liebe Gerda. Wäre unten nicht das Feuer (vielleicht die ewige Flamme?) , würde ich sagen, Du hast ein Zirkusspiel gelegt, eine Artistengruppe, deren Zusammenspiel die Menschen begeistert, ein wundervolles Legebild.
    Oder zeigst Du das Spiel mit den Menschen, das Spiel mit dem Feuer und die Kunst, sich in diesem Spiel nicht zu verbrennen?
    Unser Pfingsten ist vorbei und das Wetter zeigt sich wieder von seiner trüben und kalten Seite.

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