Das Thema Realität und Schatten beherrscht das menschliche Denken seit eh und je, anschaulich in Platons Höhlengleichnis. Myriade, du hast es nun wieder mit diesem tollen Foto ins Spiel gebracht – für mich ein Sinnbild des vergeblichen Kampfes des Menschen mit seinem Schatten.
Ganz unabhängig davon hatte ich für Christianes abc-etüden, verlockt durch eine Wortspende vom Bodenlosz-Archiv (Korsett, rechtsdrehend, dampfen), ein paar sehr schattenhafte Kata-Strophen zusammengereimt.
Die Kata-Strophen und das dazugehörige Legebild-Doppel präsentiere ich hiermit für beide Impulsgeber. Gelobt sei die Syn-Chronizität!
Schatten-Haft
Mariechen möcht die Welt verstehn
Und hätte gern gewusst
wohin die Schatten sich wohl drehn
Im März und im August.
Denn so viel wusste die Marie
Die Schatten wandern gern
Am gleichen Ort sieht man sie nie
Sie sind mal nah, mal fern.
Sie fragt die Hilde, die hat immer
Die besten Noten in Musik
Doch von den Schatten keinen Schimmer
Musik ist nicht Physik.
Das Hildchen mit den Füßen stampft
Tanzt Rhythmen auf den Boden
Erst links, dann rechts, bis dass es dampft
In vier-Takt-Perioden.
Der Schatten ist, spricht klug der Klaus
rechtsdrehend, wenn die Sonne links steht.
Und steht sie rechts, ich sags voraus,
der Schatten stets nach links dreht.
Steckst du den Schatten ins Korsett
So wirds nicht anders gehen
Und nagelst du ihn an ein Brett
Er wird sich trotzdem drehen.
Und was sagst du?
Gehst du nach rechts, so wird er groß
Und mächtig auf der Linken
Und gehst du links, versuch es bloß
Wird er von Rechts dir winken.
Das war, mein Schatz, schon immer so
Seit Schatten uns begleiten
In Politik und anderswo
Wer könnte das bestreiten?
leider ging die Formatierung flöten. Sch… editor.
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Nur Christianes Bild ist zu breit, wenn ich mich recht erinnere, war das aber beim letzten Mal auch schon so.
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Ich wollte Vierer-Stophen zentriert, und bei mir sah es auch so aus. Dann aber rutschten sie zusammen und so viel ich auch rumbesserte, sie blieben aneinander kleben. Ja, die Übergröße von Christianes Bild war auch letztes mal schon da, vermutlich weil ich das Bild direkt kopiere, anstatt den link.
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Bei mir sieht man aber die Vierer-Strophen zentriert
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Ist das ganze Poem in Viererstrophen zu sehen? das würde mich jetzt freuen.
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Ja, das ganze
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Hoppla nein, doch nicht. Ab „der Schatten ist..“ ist es zwar zentriert aber nicht mehr in vierer-Strophen.
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Ach Gerda, jedesmal wenn ich mich – immer aus demselben Grund in Variationen- über dich ärgere, sehe ich dann so ein kreatives, inspiriertes kleines Kunstwerk von dir und bin begeistert. Die Kombination der Kata-Strophen und des Legebildes ist wirklich sehr gelungen. Dass sogar die Schatten sich spiegeln … Vielen Dank!
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Das ist das Schöne bei uns: wir können uns aneinander ärgern und freuen, fast wie ein ideales Paar..Unsere Schatten dürfen mitspielen. 😉
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Haha, ja, wir sind schon ein wildes Quartett
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*großerdaumen*
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Danke, Werner! 🙂
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Deine klugen Kata-Strophen sind immer besonders und wie so oft treffen sie genau auf den Punkt. Danke dafür! 😁👍
Betrachte ich den Text im Reader, sind übrigens alle Bilder okay und nur die Formatierung des Textes ist es nicht.
Verregnete Morgenkaffeegrüße nach fröhlichem, weinlastigem 🍷🍷🍷 Abend 🥴😉🌧️☕🍩👍
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Danke vielmals, liebe Christiane, und gute Entkaterung! (Der Fellträger möge mir dies unpassende Wort verzeihen )
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Mir geht es gut, danke, ich bin nur bisschen schlapp 😉👍
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Toll: die Schattenfiguren und die Reimspiele, das Fabulieren in Versen, ähnlich Wilhelm Busch und Christian Morgenstern.
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Danke dir, Gisela!
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Vier Vierer-Strophen sind ok, zentriert, aber die nächsten halten keinen Abstand zueinander, liebe Gerda, sind aber auch zentriert.
Dein erstes Bild, das große, ist Dir wundervoll gelungen und ich glaube, Mariechen kommt ganz gut klar mit den verflixten sich mitdrehenden Schatten…
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Danke, Bruni. An sich sollten die beiden Bilder gleich groß sein. Nur dass die Schatten in entgegengesetzte Richtungen zeigen.
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