Zu meinem Beitrag https://gerdakazakou.wordpress.com/2021/01/14/14-1-2021-impulswerkstatt-2-mit-will-i-spiegelung/ gab es zwei Kommentare, die mich veranlassten, noch ein wenig weiterzuknobeln. Ulli Gau machte mich auf die Möglichkeiten von Fotoscape aufmerksam und schickte mir auch ein gespiegeltes Beispiel, das wirklich sehr hübsch ausschaut. Die zentrale Zone habe ich im obigen Beitrag eingefügt.
Joachim Schlichting kommentierte: „Was fasziniert uns eigentlich an Spiegelungen? Es kann nicht nur die kopfstehende Verdopplung sein. Ich denke, es ist wieder einmal der Symmetriebruch, der durch Standpunkt, mögliche Wellenbewegungen u. A. ins Spiel kommt.“ Und das fasziniert mich eben auch an Spiegelungen. Die einfache Wiederholung wirkt nicht nur langweilig, sondern geradezu tödlich auf die Fantasie.
Außer Symmetriebruch, Standpunkt und Wellenbewegung oder sonstige durch die Spiegelfläche bewirkten Modulationen ist es vor allem die Dimension „der anderen Art“, in die das Original im Spiegel entrückt ist. Auf einem Bildträger ist das nicht in gleicher Weise fühlbar wie in der Wirklichkeit, da sich ja auf der zweidimensionalen Fläche Original und Spiegelung nur im optischen Ergebnis ein wenig unterscheiden. In der Wirklichkeit aber hast du ganz andere Effekte: Härte, Stabilität und Tiefe der realen gegenständlichen Welt, weiche flach-verschwimmende Idole der reflektierten Welt.
Diese Diskrepanz lässt sich nicht durch Bildbearbeitung imitieren. Und so sind auch meine Versuche nicht wirklich in der Lage, den Unterschied zwischen Realität und Reflexion zu verdeutlichen. Die harte Realität und die Reflexion über sie finden eben in ganz verschiedenen Medien statt.
Ja, es gibt keinen ausreichenden Kontrast zwischen dem zu spiegelnden und dem gespiegelten. Das Original hat selbst keine festen Konturen. Ich denke, dass sich Gemaltes nicht wirklich zur Spiegelung eignet…
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Wunderbar! Ich bin auch sehr von Spiegelungen und Reflektionen fasziniert…immer wieder neu… es gibt dem Leben eine Erweiterung, eine neue Sichtweise, einen neuen Blickwinkel und ist Trägerin tiefer Symbolik…
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Danke, Johanna. Ich finde die Analogie zu unserem Reflektieren durch Auge und Hirn anregend. Wie verändert sich die Wirklichkeit in der Reflexion? Es ist ja interessant, dass das Nachdenken auch als „Reflexion“ bezeichnet wird.
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Ja im Englischen ist es sogar das selbe Wort (reflection, to reflect on something, to self-reflect etc) 😊
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So wirkt alles sehr schön und lebendig!
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Oh ja!
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Ich finde Deine Spiegelung wunderschön.
So könntest Du es im Original gemalt haben, liebe Gerda
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