Erst fiel nur dann und wann ein vereinzeltes Blatt – dann wurden es viele….
und wurden mehr und mehr. Nur die am Boden natürlich wurden mehr, während die am Baum weniger wurden. Sanfte Farben, Akrikosenfarben rieselten zu Boden und bedeckten ihn langsam mit einer dicken Schicht.
Die herabgefallenen Blätter rascheln leise, fast wie das Aprikosen-Rosen-Schlaflied von Christian Morgenstern:
Träum, Kindlein, träum,
im Garten stehn zwei Bäum‘.
Der eine, der trägt Rosen,
der andre Aprikosen!
Da kommt der König Abendlust –
und steckt seiner Königin eine Rose an die Brust.
Da reckt sich die Königin mit ihrer Rose –
und pflückt dem Herrn König eine Aprikose.
Der König bricht die Frucht in zwei Stücke
und gibt eine Hälfte der Frau Königin zurücke.
Drauf lassen sie beide sich’s trefflich munden.
Den Kern aber, den sie darinnen gefunden,
den Aprikosenkern, klein und fein,
den pflanzen sie in ein Beet hinein.
Und dass er es dort recht artig hat,
umwickelt ihn Frau Königin mit einem Rosenblatt,
mit einem Rosenblatt, mit einem Rosenblatt,
auf dass es der Kern dort recht lieblich hat.
Dort schlummert er lange, dort schlummert er fest,
als wie ein Vögelchen in seinem Nest.
… Träum, Kindlein, träum, im Garten stehn zwei Bäum‘ …
… der eine, der trägt Rosen,der andre Aprikosen …
Träum, Kindlein, träum …
Aprikosen gibts jetzt nicht und auch die Rosen warten
doch Rosenfrüchte reifen still im Aprikosengarten.
Und die sind sehr gesund und schmecken phantastisch: die reifen Hagebutten.
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Ja, und auch die Aprikosen.
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Bloß die gibt es jetzt ja nicht, sagst Du.
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Das lese ich morgen dem Enkelfratz vor – seit heute muß ich ihn am Handy in den Schlaf lesen und bin glücklich darüber -:))) Danke für’s Erinnern, liebe Gerda
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Richtig schön, der Christian von der Venus
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finde ich auch 🙂
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Da bin ich ja gespannt, an welcher Stelle er einschläft 😉 Zur Not musst du ihm auch noch die letzten beiden von mir hinzugedichteten Zeilen vorlesen,
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Ansonsten gäbe es noch dieses Aprikosen-Gedicht, aber nicht von Morgenstern (und zum Einschlafen vielleicht tendenziell suboptimal):
Ein Knabe steckt sich Aprikosen
In alle Taschen seiner Hosen
Wo er dann leider sie vergisst
Und erst vier Wochen später isst
Da sind die Früchte schon vergoren
Bald spürt im Bauch er ein Rumoren
Und alsbald merkt er mit Verdruss:
Es eilt, es eilt, ich muss! Ich muss!!
Er rennt zum Häusl windgeschwind
Jedoch die Früchte schneller sind…
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Hihi, ja, wenn man Aprikosen anstatt auf Rosen und kosen auf Hosen reimt, kommt was ganz anderes bei raus. 😉
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Die Aprikose
Ein Gedicht von Johann Forster
Es naht die goldene Zeit der reifen Früchte
sowie auch der lieblichen Rosen,
ich freue mich auf die orange roten Aprikosen
sie locken mich an, ich will nicht mehr warten
die Nachbarin will sie auch schon liebkosen
Die Aprikose, eine aphrodisische Braut
ich bin ganz entzückt,welch zarte Haut
ein Gefühl so weich und angenehm
tief innen ist es wunderschön
wir gehören nun mal zusammen
doch jetzt halte ich es nicht mehr aus
ich bin dein Kern und möchte
aus der Aprikose raus
Habe noch weitere Aufgaben zu erfüllen
muss mich um den Nachwuchs noch kümmern
denn ohne einen reifen Kern
wäre die Nachkommenschaft weit fern
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hihi, witzig auch dies Gedichtchen, danke! Aprokosen, Rosen und liebkosen reimen sich so hübsch! Da vergisst man, dass machmal auch Winde tosen und entblättern die Aprikosen. Doch das soll uns nicht erbosen, wir sammeln die Blätter in Dosen oder stopfen damit unsre Hosen, und mit den restlichen losen machen wir andere CHosen. 😉
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…wie hübsch…bei Dir sind die herabgefallenen Blätter viel bunter, hier sind sie vor allem braun, dunkelbraun, hellbraun, rotbraun…
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Hier sind sie gelb, golden, grün und … aprikosenfarben. 🙂 Wenn das Licht hindurchfällt, sind die Farben sehr leuchtend-kräftig.
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An die Fortsetzungsgedichtspender: das muss ich mir aber reichlich überlegen mit dieser Auswahl -:)) aber er lacht gern über Sinn- und Unsinngedichte; ich werde einen Versuch starten.
Im übrigen schläft er nie bei diesen Geschichten ein, er läßt seinen Tag los und manchmal brabbelt er sich selber in den Schlaf, ich habe mal gelauscht, was er da alles erzählt. Gestern hat er mir dann beim Vorlesen von den Bildern auf den jeweiligen Seiten erzählt und welches er besonders mag.
Lieber Gruß an Euch, Karin
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Du bist eine glückliche Frau Großmutter!
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Danke, für den schönen Beitrag. 🙂
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o, bitte, sehr gern! 🙂
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Das Innere der Hagebutten benutzten wir als Kinder als Juckpulver.
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wir auch, besonders üppig die Strandrosen mit ihren großen Hagebutten.
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Genau, die waren besonders ergiebig.
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Ach, wie schön, das märchenhafte Morgensterngedicht zu den gefallenen Aprikosenblättern. Das hast Du toll dazu ausgresucht, Gerda
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Freu 🙂
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Schön, die bunten Blätter 😊 hier gibt’s nur Matsch 😅
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Meine Zukünftige habe ich dieses Lied vorgelesen. Sie konnte sich sofort daran erinnern, das sie schon mal davon hörte.
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Wie schön! Grüße an die Zukünftige!
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