Ein Leben als Fotoroman (Impulswerkstatt)

Impulswerkstatt – Einladung für Dezember

Vier Fotos bietet uns Myriade für die Dezember-Impulswoche an. Ich habe sie hier in der gegebenen Reihenfolge kopiert und eine Legende hinzugefügt.

Ein Leben als Fotoroman.

Sie liebten sich innig. Schnee und Kälte vermochten ihrer Liebe nichts anzuhaben.

Als der Frühling kam, verschmolzen sie vollends und wurden eins. In gemeinsamem Glück flossen ihre Tage dahin.

Bis der Unfall geschah. Der Mann starb und breitete seine Flügel aus, dem Unbekannten entgegen.

Die Frau verlor ihren Lebensmut. Immer mehr wuchs sie in sich selbst hinein, unfähig, sich der Welt erneut zu öffnen. Nun sitzt sie da am Rande der Straße, eine Bettlerin der Seele, wartend auf den Groschen, das Stück Brot.

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Dichtung, die schöne Welt des Scheins, Impulswerkstatt, Leben, Psyche, schreiben abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

32 Antworten zu Ein Leben als Fotoroman (Impulswerkstatt)

  1. finbarsgift schreibt:

    Wundervoll liebe Künstlerin ganz wundervoll 🍃🍂🍁🍁🍂🍃🎅
    Herzliche Grüße vom Lu

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  2. Myriade schreibt:

    Also wirklich, Gerda, ich verbeuge mich vor deinem Ideenreichtum !!

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  3. Da schließe ich mich meinen Vorrednerinnen an: ganz grossartig

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  4. alphachamber schreibt:

    Ditto. So viel Herz und Gefuehl. Die wenigen Worte und Bilder ergaenzen sich zu einem Leben, genieal.

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  5. Ule Rolff schreibt:

    Also wirklich, Gerda! Ein Melodram der Extraklasse, und das im kühlsten Nachrichtenstil …

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  6. Gisela Benseler schreibt:

    Eine Bettlerin der Seele, ja. Wird sie vor allem das Geld oder das Brot beachten oder eher die Augen, das Herz und die Hände der Gebenden? Davon wird ihr Lebensmut ertneut wachsen oder abnehmen.

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  7. Multi Sterne schreibt:

    Wow! einfach nur Wow! – Ob wohl die Geschichte kurz und knackig ist, hat sie mich sehr berührt! Danke dafür 🙂

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  8. Ruhrköpfe schreibt:

    das geht unter die Haut, seufz, berührend schön und traurig und noch so viel mehr. Danke, liebe Gerda

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  9. Wundervoll hast Du die Bilder verbunden, liebe Gerda!

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  10. Ulli schreibt:

    Schicksal, kurz und knapp und nicht weniger berührend als ein dicker Roman. Chapeau, Gerda 👍

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    • gkazakou schreibt:

      Danke, Ulli, hier und auch für deine vielen schönen Kommentare. Ich freue mich, dass du Zeit fandest, ein wenig herumzuschauen.
      Ich hatte heute einen sehr erfüllten schönen Tag. Einen schönen Restsonntag wünsche ich auch dir! .Gerda

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  11. Johanna schreibt:

    Ja so kann das Leben sein… aber traurig, wenn eine Seele sich so verschliesst und wie Dein Dornröschen auf die Erlösung wartet…

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    • gkazakou schreibt:

      Danke, Johanna. Diese Seele ist, so glaube ich, kein Dornröschen. Sie liebte bereits, liebte sehr, und kann den Verlust ihres Prinzen nicht verwinden. Dornröschen ist eine Knospe, diese hier eine verwelkende Blüte.

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      • Johanna schreibt:

        Ja so scheint es…. und vielleicht ist es auch so… aber in mir wehrt sich etwas gegen diesen Gedanken, so wie ein Ertrinkender mit aller Kraft. Es würde heissen, das Versteinern akzeptiert zu haben. Aber wie im Herbst das Welken einsetzt, so sind Knospen oder Samen für das nächste Erwachen schon angelegt.
        Dazu fällt mir auch das Gedicht von Dylan Thomas ein, was so endet:
        Do not go gentle into that good night.
        Rage, rage against the dying of the light.

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    • gkazakou schreibt:

      Ein sanftes letztes Aufleuchten, liebe Johanna, ist ja nicht ausgeschlossen. Wohin geht diese Seele im Sterben? in einen Übergang. Dort wird sie neue Orientierung finden, nehme ich an. Es hat ja keinen Sinn, dem sterbenden Licht nachzutrauern – klüger ist, sich auf den kommenden Tag vorzubereiten.

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      • Johanna schreibt:

        Ja da hast Du Recht, und ich glaube, genau das auch zu meinen… für mich war der Tod immer schon ein Übergang in ein weiteres neues Erwachen…und als solches nicht beängstigend… nur eine Erstarrung zu Stein oder ein Abtrennen vom inneren oder äusseren Licht wäre für mich unerträglich

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  12. Nati schreibt:

    In dem Zusammenhang habe ich die Bilder noch nicht gesehen.
    Kurz und intensiv, mir gefällt’s.
    LG, Nati

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