Was tut der Stein
so ganz allein
im Regen?
Er sollte sich
So finde ich
Bewegen.
Doch der Stein
Will so sein
Wie er ist
Stumm und stur.
Na warte nur
Wer du bist:
Wer du bist, bestimme ich
Willst du nicht, vertrümm ich dich
Der Meister, der bin ich, du Knecht
Und willst du nicht, dann geht’s dir schlecht!
Du bist geschaffene Natur
Bist willenlose Sache nur
Wenn ich dir sage: Dreh dich!
Und tanz! So untersteh dich
Den Buckel mir zu zeigen
Und trotzig gar zu schweigen!
Der Stein – er schweigt
Sein Rücken zeigt
Weswegen.
Er ist ein Stein
Und ganz allein
Im Regen.
Der Stein im Regen,
er wartet auf den himmlischen Segen.
Ich habe auch einen Wunsch an den Himmel. O,weh.
Nur einen, aber der heißt … Schnee.
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Ich fürchte, lieber Jürgen, der Schnee lässt sich genauso wenig kommandieren wie der Stein. 😉
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Sehr hübsch, Ihr Poeten!
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Ich glaube. die Geschichte fast aller Steine ist so lang, dass sie sich der Lyrik stur entgegenstellen. Übrigens auch der Malerei. Edward Hopper hat während einer Phase seines künstlerischen Schaffens immer wieder Felsen gemalt. Irgendwann hat er es aufgegeben und lieber Häuser gemalt. Dein Gedicht gefallt mir trotzdem.
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Hihi, ja, Steine sind irgendwie langsamer im Erzählen als wir, ihnen zuzuhören setzt eine übermenschliche Geduld voraus. Schon bei alten Bäumen wirds manchmal schwierig.
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Genau. Steine, Bäume, … wirkliche Herausforderungen für meditative Übungen. Aber heilsam.
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Grandios, wie von Heinz Erhardt!
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Danke, Gisela. Ich kenne Heinz Ehrhardt kaum, aber ich denke, das Genre stimmt. Mir liegen Morgenstern und Ringelnatz näher.
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Morgenstern und Ringelnetz liegen mir auch näher. Aber hierzu paßte Heinz Erhardt, fand ich.
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Liebe Gerda, auf den ersten Bild sieht der Stein aus wie ein kostbarer, wenn auch zu klein geratener Prinzessinenschuh! Ansonsten muss ich gerade lächeln bis grinsen, weil wir anscheinend beide gleichzeitig auf die Poesie gekommen sind! 😉 Was bleibt einem auch noch? Schönen Abend, Ute
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Regungslosigkeit
Seit Äonen steht er dort
im Regen der Stein
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Es gibt ja durchaus auch wandernde Steine. Die Seele eines Steines ist leise, moege die oder der da so harsch mit ihm spricht, das erkennen.
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Danke schön, Ulli. Über die Seele der Steine zu spekulieren, hat was Beruhigendes, finde ich, da sie ja nicht antworten werden. Anders steht es mit den Menschen, die durchaus ihren Willen dem „Objekt“ aufzwingen wollen. Sie werden immer antworten, und schon beginnt der Krieg der Worte, bald wird auch ein Stein aufgehoben und dem andern an den Kopf geschmissen…
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Oh doch, liebe Gerda, auch Steine antworten! 😊
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Schon gut, Ulli, aber sie haben oft keine Lust dazu….
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Es ist eher so, dass die meisten Menschen nicht daran glauben und auch die Geduld nicht haben. Steine sind mit die ältesten Wesen auf der Erde, sie sprechen sehr langsam und sehr leise. Zuhören ist eine Kunst, die den meisten Menschen abhanden gekommen ist.
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du bist nicht nur ein guter Maler sondern auch ein guter Dichter, weiter eine gute Woche, Klaus
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Versuche, etwas Unlebendigem Leben einzuhauchen…
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Na, was sagt denn die Gewerkschaft zu diesem meisterlichen Gebaren? Der arme Stein!
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Die Gewerkschaften bleiben stumm wie Steine. Vermutlich identifizieren sie sich mit dem Meister, da sie keine Lust auf Knechtschafts-Rollen haben. .
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Ein sturer Stein, ganz allein im Regen und nun soll er sich auch noch bewegen?
Er mag nicht, liebe Gerda, weil er alleine ist. Ihm felhlt eine Steinepartnerin, dann werden die beiden bestimmt einen Regentanz wagen 🙂
Ein feines Poem vom Stein im Regen
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