Es ist jetzt drei Uhr in der Nacht. Eigentlich Schlafenszeit. Aber ich bin nicht müde. Morgen früh (also heute früh) aber wird es mir schwer fallen aufzustehen.
Dass das immer schon so war, habe ich bisher nur vermutet. Jetzt gibt es auch die Bestätigung: ein Aufsatz, den ich mit 7 (fast acht) Jahren schrieb, erklärt es klipp und klar. Meine Nichte fand ihn in einem Heft, als sie in Kartons mit alten Sachen kramte, und schickte mir ein Foto davon.
Na ja, das „flink“ ist ein bisschen übertrieben. Vielleicht wollte ich bei meiner Lehrerin Eindruck schinden.
Übrigens fand meine Nichte auch ein Heft mit Zeichnungen. Ehrlich gesagt war ich bisher davon ausgegangen, dass ich als Kind nicht zeichnen konnte, da das das Terrain meiner großen Schwester war. Aber nun sehe ich: ganz so war es nicht! Zwar wurde da keine große Künstlerin geboren, aber ein Talent für lebhafte Szenen lässt sich durchaus entdecken. Ich freue mich grad sehr, dass ich mir selbst als Kind in diesen Zeichnungen begegnet bin. Die dargestellten Szenen dürfte es tatsächlich so ähnlich gegeben haben: Heuernte mit dem Pferd (Autos und Traktoren gabs noch nicht), Regen, Laternelaufen und das Leben am Strand, mit dem Familienstrandkorb als Zentrum des Vergnügens.
Schöne Erinnerungsbilder!
Aber 1950 gab es schon Autos und Traktoren, nur vielleicht nicht in deinem Ort?!
LikeGefällt 2 Personen
Klar waren Traktoren und Autos schon lange erfunden! schließlich waren der sog. zweite Weltkrieg und der sog. erste Weltkrieg hochgradig motorisiert. Aber das war einmal. Ich erinnere mich noch sehr gut an das erste Auto, das vom einzigen Fabrikanten (Strümpfe) in unserem Ort gekauft wurde: ein VW. Er sattelte später auf einen Mercedes um, und sein VW ging an unseren Geschichtslehrer. Der Rest der Menschheit ging per pedes oder per Fahrrad seinen Geschäften nach, manche hatten ein Pferd als Freund und Helfer. Eisenbahn gabs auch, die wurde dann später abgeschafft.
LikeGefällt 1 Person
Eine kostbare Entdeckung, diese Erinnerungen, Gerda. So etwas würde mich auch wach halten. Zum Glück musst du nicht früh morgens zur Arbeit gehen.
LikeGefällt 6 Personen
Danke, Ule. Darauf habe ich mein Leben lang gesehen: dass ich morgens nicht arbeiten musste. In meinem Uni-Job konnte ich das selbst regeln, und hier in Griechenland unterrichtete ich nachmittags und abends. In der Schul- und Studentenzeit wurde ich oft von einer schrecklichen Schläfrigkeit überwältigt, weil ich die Nacht über gelesen hatte. Ich bin halt eine Eule, da kann man nichts machen. 🙂
LikeGefällt 3 Personen
Das hätte ich auch gern so gehabt, was leider nicht möglich war. So habe ich mein Arbeitsleben gegen den Eulenrhythmus leben müssen. Jetzt bin ich frei und kann leben, wie es meinen Wünschen entspricht.
LikeGefällt 2 Personen
Es war jedenfalls streng damals, denn mit nur einem Fehler gleich eine zwei zu bekommen ist schon hart. Über den Text und die Bilder habe ich mich sehr gefreut liebe Gerda!
LikeGefällt 3 Personen
Danke, Arno. Das dachte ich auch. So ein netter Aufsatz von einem noch nicht mal achtjährigen Kind – und nur eine 2! Das änderte sich freilich bald, da kasssierte ich fast immer Einsen im Aufsatz. Aber meine Zeichenkunst wurde nicht wirklich anerkannt, weil meine Schwester da viel begabter war 🙂
LikeGefällt 1 Person
Da kann ich dich beruhigen liebe Gerda, denn im Kunstunterricht hatte ich nie mehr als eine Zwei 😀
LikeGefällt 1 Person
…sehr schöne Zeichnungen, sehr detailliert und sie zeigen eine schöne Welt…
LikeGefällt 2 Personen
Ja, eine schöne Kindheitswelt war das mit Bauernhöfen, Strandleben, Schulfesten.
LikeGefällt 2 Personen
Danke fürs Zeigen von Aufsatz und Zeichnungen. Sie gewähren einen Blick zurück in die Zeit. Schön, solche Dokumente noch zu besitzen. Glückwunsch!
LikeGefällt 2 Personen
Danke, Jules. Dank auch meiner Mutter, die das aufbewahrt hat, und meiner Nichte, die es nun fand und schickte.
LikeGefällt 2 Personen
Wirklch herrliche Kindheitserinnerungen, bzw. manchmal auch sehr dramatisch. Und natürlich hat Du Talent, Gerda, auch damals schon gehabt.
LikeGefällt 1 Person
Danke, Gisela. Ja, dass ich Talent hatte, sehe ich nun auch.
LikeGefällt 1 Person
Ja, schön ist das. Warum sahen es nicht auch andere zuvor? Vielleicht solltest Du ein bißchen „gebremst“werden, der älteren Schwester zuliebe?🐐🐑🐏
LikeGefällt 1 Person
Schmunzelnd gelesen. Schön! 😊
LikeGefällt 2 Personen
🙂 Guten Abend dir (hier ist Mittag, stimmt es so?)
LikeGefällt 1 Person
Ja, der Abend neigt sich über Fukuoka bei wolkenlosen 13 Grad.
LikeGefällt 1 Person
Fein! Das stelle ich mir jetzt mal vor! Hier ist es wärmer, und wolkig bis heiter. Sehr angenehm beginnt die Woche, auch für dich, wie ich hoffe und annehme. Gerda
LikeGefällt 1 Person
Ich habe einen „Wildfang“ zu zähmen, was mir allerdings täglich mehr Freude macht. Vielleicht zähmt Aiko auch mich, das wird man sehen. Arbeiten darf ich auch, das Geld wächst auch in Japan nicht auf den Bonsai-Bäumen. 😉
Wir lesen uns, gute Nacht!
LikeGefällt 2 Personen
🙂
LikeGefällt 1 Person
Abgesehen davon, dass sie sehr gut beschreiben, finde ich die Zeichnungen auch perspektivisch schon sehr gekonnt zB die Beine von dem Zugtier oder den Strandkorb… Fein, so eine stöbernde Nichte. Die meine beschäftigt sich gerade mit Ahnentafeln, auch nicht schlecht 🙂
LikeGefällt 2 Personen
Danke, Myrade. nun hat sie mir noch viele viele Seiten geschickt, mal sehen, was ich da noch über mich lernen kann 🙂
LikeGefällt 2 Personen
Die Bilder sind unglaublich talentiert und detailgetreu. Ich finde das sehr erstaunlich für ein Kind und der Text ist nicht anders. LG
LikeGefällt 1 Person
Danke! Ich fands auch erstaunlich! man lernt über sich selbst ja gerne Positives, und so freue ich mich 🙂
LikeGefällt 1 Person
Solche Wiederbegegnungen sind toll. Ich habe kürzlich auch noch so etwas Altes von mir gefunden – irgendwie aus einer anderen Welt…
LikeGefällt 1 Person
Da hat die kleine Gerda aber schön gemalt und diese „Schönschrift“. Herrlich Das ist ja ein richtiges Geschenk. Wir scheinen einen ähnliches Schlafverhalten zu haben. Momentan bin ich ab vier Uhr wach. Am Nachmittag knicke ich dann schonmal weg. Liebe Grüße
LikeGefällt 1 Person
Das ist ja ein toller Schatz, den Deine Nichte da ausgebuddelt hat, liebe Gerda!
LikeGefällt 1 Person
Deutsch und Bildende Kunst, das waren meine Fächer.
Wie schön,diese aufgehobenen Sachen!!
Gruß von Sonja
LikeGefällt 1 Person
A ja? Dachte ich mir. Die Bildende Kunst hast du gelegentlich erwähnt, und Deutsch versteht sich eigentlich von selbst …:)
LikeLike
Danke für diesen Einblick in deine Kindheit, liebe Gerda! Ich sehe dich mit langen blonden Zöpfen und schelmischem Blick vor meinem inneren Auge …
LikeGefällt 1 Person
Langen blonde Zöpfe hatte ich tatsächlich. Ob mein Blick schelmisch war, weiß ich nicht. Auf jeden Fall war ich wohl auf gutartige Weise eigenwillig.
LikeGefällt 1 Person
😊😉
LikeLike