Zahlen, Zahlen … und was wirklich hilft. Ein Aufruf und ein Dialog.

Ein Aufruf:

Eine liebe Freundin ist böse auf mich und hat meine „Schlaumeiereien“ satt. Sie fragt in einem Kommentar,

„wieso wir uns nicht, jede und jeder für sich, Gedanken um lebbare und umsetzbare Alternativen machen, die es ja gibt, und diese zu verbreiten, statt noch mehr Ängste ins Netz und ins Feld zu tragen.“

Diese Anregung möchte ich gerne aufgreifen. Denn sie hat Recht. Wir brauchen „lebbare und umsetzbare Alternativen“ und nicht noch mehr Angst im Netz und im Feld. Daher möchte ich dich, liebe Leserin, lieber Leser, hiermit herzlich aufrufen, dir Gedanken zu machen: welche lebbaren, umsetzbaren Alternativen gibt es zur Misere des „Nicht-mehr“ und „Höchstens-noch“, in der wir steckenzubleiben drohen?

Mein heutiger Eintrag ist sicher noch nicht in diesem, sondern noch immer im schlaumeierischen Geist verfasst, der sich meiner angesichts der Coronamaßnahmen bemächtigt hat. Aber vielleicht ist er ein erster Befreiungsschlag. Ich erhoffe mir von dir, liebe Leserin und lieber Leser, bessere, weitergehende, tiefer durchdachte Vorschläge als den, den ich am Ende des Dialogs mache! Und selbstverständlich werde auch ich meinen Beitrag leisten.

Falls du etwas beitragen möchtest, kannst du entweder einen Kommentar oder einen eigenen Blog-Eintrag schreiben, den du hier verlinkst. Ich würde in ca zwei Wochen eine lesbare Übersicht aller Eingänge erstellen.

Ein fiktiver Dialog über Zahlen, Tests und was wirklich hilft.

Dieser Dialog ist bei der Lektüre der heutigen „Welt“ entstanden, die ich, wie auch sonstige Mainstream-Medien, immer fleißig durchforste nach verwertbaren Informationen (kursiv Gesetztes sind Zitate aus der „Welt“). An den obigen „Aufruf“ dachte ich bei der Abfassung noch nicht. Der ergab sich erst am Ende des „fiktiven Dialogs“.

Anton: 65.413 neue Corona-Fälle meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) in den ersten vier Tagen der laufenden Woche. In der Vorwoche waren es im gleichen Zeitraum 69.048 gemeldete Neuinfektionen.

Berta: Fast dreieinhalbtausend weniger Fälle?  Dann schwächt sich die Epidemie also ab? Ist ja fabelhaft!

Anton: Nach dem steilen Anstieg im Oktober zeigt die Infektionskurve in vielen Ländern wieder nach unten

Berta: O wunderbar, bald können wir aufatmen!  Oder doch nicht?

—–

Anton: . „Gleichzeitig stieg die Positivquote von 7,86 Prozent auf neun Prozent.“

Berta: O weh, nein! Wird es etwa noch schlimmer?

Ja, was denn jetzt? Schlimmer oder besser? Oder alles wie gehabt?

Anton:In der vergangenen Woche sank die Zahl der erfassten PCR-Tests erstmals seit Wochen um rund 200.000 auf 1.384.943.“

Berta: Es wurde weniger getestet? 200 000 weniger als in der Woche zuvor? Warum? wer wurde nun nicht mehr getestet?

Anton: Nach Angaben des RKI soll nur noch getestet werden, wenn eine „schwere Symptomatik“ vorliegt, also Atemnot,  Bronchitis oder Lungenentzündung oder verhältnismäßig eindeutige Symptome wie der Verlust von Geruchs- oder Geschmackssinn. Außerdem soll getestet werden, wer Kontakt zu einer infizierten Person hatte oder wenn ein mögliches Cluster vorliegt und bei Kontakt oder Zugehörigkeit zu Risikogruppen.

Berta: Klingt ja vernünftig. Man will weniger testen, weil, wie ich hörte, die Test-Kapazitäten überfordert sind, seit die normalen Erkältungskrankheiten zugenommen haben. Wenn jeder, der einen Schnupfen oder ein Kratzen im Hals hat, getestet werden will, kommen die Labore nicht mehr nach.

Aber was hat das mit den gesunkenen „Infektionszahlen“ zu tun?

Anton: Nun, das ist einfach: Wenn du weniger testest, erhältst du auch weniger Ergebnisse. 200 000 weniger Tests, das bedeutet:  3.300 weniger positive und 196.700 weniger negative Testergebnisse.

Berta: Aber wie kommt es zur höheren Positivquote?

Anton: Das ist auch einfach: wenn du vor allem Menschen mit Symptomen und nicht mehr jedermann testest, erfasst du relativ mehr Menschen, die sich den Corona eingefangen haben und daher Symptome aufweisen. 91% der Getesteten sind auch jetzt „Corona-frei“ (negativ), aber vorher waren es 92.14%.

Die neue Teststrategie ist gerade erst angelaufen. In der kommenden Woche wirst du einen noch deutlicheren Rückgang der „Infektionen“  (positiv Getesteten) sehen, und gleichzeitig einen Anstieg der „Positiv-Quote“ (% der positiv-Getesteten bezogen auf Gesamtzahl  der Getesteten) .

Berta: Und was nützt das mir?

Anton: Nichts. Denn dich, als realen Menschen, interessieren diese Zahlen wenig. Dich interessiert, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass du dir eine böse Infektion einfängst.

Berta: Und wie hoch ist diese Wahrscheinlichkeit?

Anton: Weiß ich nicht. Frag doch das RKI. Vielleicht haben die dadrüber ja auch eine Statistik.

Berta: Und was soll ich jetzt tun? Ich habe keine Lust, mich anzustecken.

Anton: Das Beste wird sein, du hältst dich, wenn du kannst, fern von großen Menschenansammlungen und von akut Erkrankten, achtest auf eine gesunde Ernährung, gehst viel an der frischen Luft spazieren, nimmst Vitamin C und D ein, trägst bei nassem Wetter feste Schuhe und bei windigem einen Schal, … na, du weißt schon. Vielleicht hast du ja auch einen Arzt oder Heilpraktiker, der dir noch ein paar Ratschläge gibt, wie du dein Immunsystem am besten stärkst. Dass du dir den Virus irgendwann, irgendwo einfängst, ist ziemlich wahrscheinlich, aber deshalb musst du ja nicht gleich schwer erkranken oder gar dran sterben.

Wie blass du bist!  Komm, lass uns rausgehen! Ein Spaziergang wird uns allen gut tun!

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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51 Antworten zu Zahlen, Zahlen … und was wirklich hilft. Ein Aufruf und ein Dialog.

  1. Ich mache mir Gedanken und gebe dann mein Statement!
    Ich bin heute mit dem Corona Schnelltest getestet worden um überhau,pt ins MRT zu kommen!
    Der Test war NEGATIV!!!BOH, was war ich froh! Keine Quarantäne, keine Kontaktverbote und Kontaktnachverfolgungen! DAS WAR MIR SEHR wichtig!
    Die Klinik war relativ leer!
    Auf der Fahrt zur Klinik sah ich Menschen, die beim Fahrrad fahren und beim Nordic Walking eine Maske trugen, obwohl sie ganz alleine unterwegs waren.
    Das zeigt mir, wie sehr viele Menschen in Panik versetzt sind!
    Die Krankenschwester sagte mir, wenn sie beim Einkaufen unter der Maske hustet, dann fliehen die Leute in die anderen Gänge!
    Die Ortschaften sind ausgestorben, ja Geister Ortschaften.
    Ein Gesellschaftsleben findet nicht mehr statt!
    Nachdem man nun ständig kritisierte, daß die reinen Corona positiv getesteten ja schließlich keine Corona Erkrankten seien, sinken die Zahlen leicht, aber die Intensiv Betten sind nun ganz schnell ausgelastet.
    Impfzentren werden schon eilig aufgebaut, ich glaube Nordrhein Westfalen ist es, obwohl daß mit dem Impfstoff noch dauert.
    Was am 18.11. beschlossen wurde, davon möchte ich garnicht reden!
    Es gibt Hotspots gerade in den Städten, bei uns hier auf dem Land gabs bisher in der Dorfpraxis 2 Covit Positiv Fälle!
    Es gibt Krankenhäuser, da sind die Intensiv Betten leer! Der ehemals Bänker Jens Spahn und Frau Raute verbreiten eine PANIK, jenseits von gut & böse! Kinder bekommen Heulattaken! Wofür stehe ich, ich stehe nach wie vor für den schwedischen Weg! Und für die Umverteilung der Patienten in andere Krankenhäuser, in denen Intensivbetten leer stehen! Für mich ist nach wie vor die ganze Panikmache unglaubwürdig und ich glaube daß die jahrelangen Versäumnisse in der Gesundheitspolitik und Pflege sich jetzt rächen! Zumal wir auch immer Menschen werden und daß Weltweit. Es ist nicht das Corona Virus alleine! Die Mehrheit hat jetzt solche Angst, daß sie sich in ALLE Maßnahmen fügen werden! Jeglicher Widerspruch wird, teilweise recht agressiv, in den Boden gestampft! Lösungsansätze verbieten sich, die Staatsmacht hat kein Interesse daran!
    Soweit erstmal meine Gedanken!
    Interessant auch, wäre eine Lösung da und möglich, würde der Staat den Kurs überhaupt ändern wollen.
    Liebe Grüße zur Nacht
    Babsi

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  2. nandalya schreibt:

    Also reden wir! Reden wir über den PCR-Test, der die Grundlage der weltweiten Panik ist. Reden wir darüber dass er nichts aussagt und nie für klinische Diagnosen entwickelt worden ist. Kary Mullis, der Erfinder des Tests sagte: «Mit dem PCR-Verfahren kann man fast alles in jedermann finden. … PCR kann nicht missbraucht werden, seine Ergebnisse allerdings schon.» Letzteres wird gemacht. Ob aus Dummheit oder Unkenntnis, darüber kann man sachlich streiten. Aber in Deutschland ist das nach meiner Erfahrung schwer möglich, in Deutschland wird eine andere Meinung gern mit persönlichen Angriffen gekontert.

    Wer verstanden hat, dass wir seit Ewigkeiten mit Viren leben, die alle mehr oder weniger gefährlich sind und sogar die gleichen Symptome / Schäden wie das angebliche Killervirus auslösen, der darf die Angst ablegen und sich weiter informieren. Zum Beispiel über (HCoV) NL63, 229E, OC43 und HKU1, die vor allem in den Wintermonaten auftreten und für etwa 5–30 % aller akuten respiratorischen Erkrankungen verantwortlich sind. Oder über Rhino-, Entero- und Parainfluenzaviren, die relativ häufig sind und zusammen mit oben genannten Viren – Koinfektion – zu einem schweren Krankheitsbild führen können, das mit dem Tod endet.

    Reden wir auch darüber, dass bei jeder Infektion das Risiko einer Thrombose steigt. Reden wir über Italien / Bergamo, die von den Medien gezeigten Bilder, die längst wiederlegt worden sind. Reden wir darüber, dass in den USA viele Leute mit einfachen Erkältungen aus Angst vor „Corona“ in die Krankenhäuser liefen und einige dadurch überlastet waren. Beispiel New York. Reden wir darüber, dass in einer angeblichen Pandemie, die Zahl der Intensivbetten in Deutschland weiter reduziert worden ist.

    „Corona“ wird von der Politik und den Medien für ihre Zwecke missbraucht. Wer die Bewegungen an der Börse beobachtet, wer etwas von Ökonomie und / oder (Geo)Politik versteht, der hat das schon vor Monaten begriffen. Masken, Lockdown, Abstand halten, haben primär einen anderen Zweck. Eine Bevölkerung in Angst ist leicht zu kontrollieren. Teile und herrsche hat noch immer funktioniert.

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    • Melina/Pollys schreibt:

      In dem Flugblatt von „Anwälte für Aufklärung“, das ich eben bei Babsi kommentierte, steht auch von den PCR-Tests, dass die gar keine Infektionen feststellen können und dürfen.

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      • nandalya schreibt:

        Das ist korrekt, wie auch ein Gericht in Portugal mittlerweile festgestellt hat. Das Gericht kam zu dem Schluss, dass „wenn eine Person durch PCR als positiv getestet wird, wenn ein Schwellenwert von 35 Zyklen oder höher verwendet wird (wie es in den meisten Laboren in Europa und den USA die Regel ist), die Wahrscheinlichkeit, dass diese Person infiziert ist, weniger als drei Prozent beträgt und die Wahrscheinlichkeit, dass das Ergebnis ein falsch positives ist, 97 Prozent beträgt“.

        Das Gericht stellte ferner fest, dass der Schwellenwert für die Zyklen, der für die derzeit in Portugal durchgeführten PCR-Tests verwendet wird, unbekannt sei. In Deutschland liegen sie bei 35 – 40 Zyklen. Die falschen Ergebnisse verkündet Herr Wieler täglich.

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    • gkazakou schreibt:

      Ich bin immer sehr froh, Nandalya, wenn du dich mit deinen klaren Ansagen hier einbringst. Wer lesen kann, soll lesen, wer hören kann, soll hören. Und nachdenken und möglichst auch zu Schlüssen kommen.

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      • rotewelt schreibt:

        Ja, die Zahlen werden – auch hier – in den „normalen“ Medien nicht in Beziehung zu Vorjahren und zur entsprechenden Saison gestellt, sondern stehen einfach isoliert da, sind also überhaupt nicht aussagekräftig. Das ist natürlich Absicht.

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    • rotewelt schreibt:

      Und es ist wirklich bedauerlich, dass Kary Mullis letzten Herbst gestorben ist und nichts mehr zu dieser Diskussion beitragen kann.

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      • gkazakou schreibt:

        …und ausgerechnet an einer Lungenentzündung starb er. Sicher hätte man ihn zu den Corona-Toten gezählt, wenn man das im August 2019 schon hätte tun können. Im übrigen ist er zwar Nobelpreisträger, aber, wie Wiki mit wiederkehrenden Formulierungen unterstreicht, in der Wissenschaftlergemeinschaft „umstritten“ gewesen. Man würde ihn heute vermutlich ebenso wenig anhören wie andere Experten, zB John Ioannides.

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      • nandalya schreibt:

        Der PCR-Test wird fallen. In Österreich bereitet man zur Zeit die nächste Klage dagegen vor. Dann wird es eng für die Regierungen und wie sie ihre Maßnahmen weiter begründen.

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      • gkazakou schreibt:

        Ich nehme an, man wird dann mehr auf die Krankenhauseinlieferungen und Todesfälle schauen. Mir fiel das gestern bei der Berichterstattung über die Entwicklung in Frankreich auf: erstmals stand nicht die Zahl der „Gesamtinfektion“ im Vordergrund, sondern die Zahl der Verstorbenen, die rückläufig war. Die bisherige Indoktrination durch „Infektionszahlen“ wird wohl langsam aufgegeben, schon, weil man weniger testen will. Ich finde es im Prinzip eine gute Entwicklung, wenn nur harte Zahlen mitgeteilt werden. Die allerdings sollten in den richtigen Zusammenhang gestellt werden (saisonale Entwicklung, Vergleich der Bettenbelegung, der Sterbefälle in früheren Jahren und über die Landesgrenzen hinaus, auch um den Einfluss der Shutdowns oder anderer Maßnahmen auf die Entwicklung abschätzen zu können.

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  3. hgamma schreibt:

    Guten Gerda

    Deine Einladung zum Zwiegespräch; ob es uns damit den wirklichen Tatsachen näher bringt, das weiss ich mir nicht.

    Herzliche Grüße
    Hans

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    • gkazakou schreibt:

      Das weiß ich auch nicht, Hans. Solllen wir deshalb nicht mehr miteinander reden?

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      • hgamma schreibt:

        Guten Tag

        Danke für Deine Frage.

        Wenn in mir zu einem Gespräch, der Verdacht auftaucht, das ein entfachen eines Streits, ein Wortgefecht entstehen könnte; zur Überzeugungsarbeit der eigenen Wahrheit, dem anders Denkenden zu seiner Läuterung; der Rede um der Rede willen; dann darf ich mich ohne schlechtes Gewissen, nicht weil der andere vielleicht die Welt, die Tatsachen besser versteht, meiner Stimme enthalten.

        Herzliche Grüße
        Hans

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    • gkazakou schreibt:

      Das scheint mir ein kluges Verhalten zu sein, lieber Hans. Mir selbst feht oft diese Klugheit. Einen friedlichen Tag dir!

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      • hgamma schreibt:

        Liebe Gerda.

        Vielen Dank für Deine Antwort.

        Es geht nicht anders als dass wir beide, aus eigener Erfahrung anders denken. Die Klugheit ist mir nicht zum Besitz, sie kommt im zusammen der Gegensätzlichkeit, nicht dem der recht hat, so denke ich; sondern von dem was uns unverhofft daraus, gemeinsam anerkennend, von irgendwoher entspringt und zukommt.

        ich habe Dir von Herzen zu danken.

        Herzliche Grüße
        Hans

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    • gkazakou schreibt:

      Danke, Hans, das sind schöne, mich bewegende Worte, Dies „irgendwoher“ ist wohl der geistige Raum, in den wir hineinhorchen, wenn wir unsere Einstellungen und Handlungen richten wollen?

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      • hgamma schreibt:

        Liebe Gerda.

        Vielen Dank für Deine Frage.

        Die wirkliche Berührung, immer im Zweifel, selten gelingt.

        Seit ich Kind bin, „gehorche“ ich der mir nicht fassbaren Seele.

        Sie ist mir Gegenpart zu meinem Standpunkt, den mein Bewusstsein durch alles hindurch, im Widerstreit behaupten will.

        Sie umfasst mir alles erdenkliche, zur Einsicht, nicht zur absoluten Wahrheit; für den täglichen, dem Tun und Lassen den bewussteren Gebrauch.

        Herzliche Grüße
        Hans

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    • gkazakou schreibt:

      danke, Hans. das ist eine Sprache, dir eigentümlich, die ich gut verstehen kann.

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  4. elsbeth weymann schreibt:

    Liebe Gerda ,
    der „Zweifler“ von Brecht kam mir heute früh beim Gang um die Krumme Lanke in den Sinn…
    hier nur Fetzen, die ich vage erinnere.
    ____________________________________________________________
    Ob ihr euch nicht etwa
    auf die Wahrheit verlassen habt dessen, was ihr gesagt habt ?
    Und den Widerspruch aus den Dingen entfernen ?
    ist es zu eindeutig?
    Seid ihr wirklich im Fluss des Geschehens?
    Werdet ihr noch?
    Wer seid ihr?
    Zu wem sprecht ihr? Wem nützt es, was ihr da sagt? Und nebenbei:
    Läßt es auch nüchtern?
    Ist es auch angeknüpft an Vorhandenes?
    Ist alles belegbar?
    Durch Erfahrung? Durch welche?

    Aber vor allem -immer wieder vor allem anderen:
    Wie handelt man ?
    _____________________________________________
    Meine Handlungsversuche :den Menschen ins Gesicht schauen, in die Augen, auch wenn sie ausweichen. Und lächeln, und das auch genau so meinen. Das hilft (fast) immer–für einen kleinen Moment wenigstens. Sich nicht verrückt machen (lassen). Den Maulkorb benutze ich NUR in Läden und in der Bahn. Vor ein paar Tagen im kalten Regen unterwegs…alle Menschen zogen ihre Mützen und Kapuzen tiefer und verschwanden darin. Ein kleiner Junge kam mir entgegen, spielte mit seinem gefundenen Stock, ließ sich nassregnen und sang lauthals sein selbstgemachtes Lied: „Ich geh im Re-he-he -gen—und der ist schö-hö-hön „. Das war mein Lied für den Tag ! —
    Natürlich meine ich NICHT, sich alles schön zu reden.
    Ich bin im Stadium des Fragens und Zweifelns…nach allen Seiten. Ich will verstehen ! Und mir nicht das Leben nehmen lassen.
    Sehr herzlich,
    Elsbeth

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    • hgamma schreibt:

      Guten Tag Frau Weymann.

      Der Zweifel
      der Ungebärdige
      ist mir seit Kind an
      mein treuester Begleiter

      was ich verstehe
      oder nicht
      rührt den anderen
      die Welt nicht an

      ein jeder hat
      sein eigenes Gewissen

      dem kann ein Mensch
      wenn er ihm will

      in der eigenen Seele
      dem Versuch zum besseren
      tagtäglich in die Schule gehen

      zum Ausgleich
      dem Übermut
      seiner Gedanken
      seiner Wahrheit
      den anderen

      Herzliche Grüße
      Hans Gamma

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      • elsbeth weymann schreibt:

        Lieber Hans, das sind gute, eigenständige Worte. Danke ! Ich schätze auch den Zweifel sehr. Sehe aber auch, dass er eine Stufe auf einem längeren Weg ist. Ein Wort eines mittelalterlichen Geistlichen und Philosophen ,Petrus Abälardus, (12.Jahrhundert) fällt mir noch dazu ein: „Der Zweifel ist gut ! Denn er führt zur Prüfung. Die Prüfung aber führt zur Wahrheit „. Wenn ich Sie recht verstehe, ist es das, was Sie mit Gewissen angesprochen haben. Herzliche Grüße, Elsbeth

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      • hgamma schreibt:

        Liebe Elsbeth.

        Vielen Dank für Deine Antwort.

        Das Gewissen ist mir die Stimme der Seele, sie prüft mir jeden Gedanken, jedes Tun und Lassen.

        Was durch mein Tun geschah, was es bewirkte, sie lässt sich von meinen Beschönigungen nicht beirren.

        Die sogenannte Wahrheit meint, den eigenen Standpunkt auf eine Feste, von Begriffen und Überzeugungen, dem Glauben an das ausschließlich Gute bringen zu können.

        Ich bin in allem dazwischen, anderen Menschen kann ich weder einen Weg weisen, noch ihnen einen Ratschlag machen.

        Herzliche Grüße
        Hans

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  5. rotewelt schreibt:

    Liebe Gerda, ich habe im Moment gar keine Ideen, was lebbare Alternativen betrifft bzw. das steht gerade nicht im Mittelpunkt. Mein wichtigstes Anliegen ist, dass wir aus der Chose so schnell wie möglich wieder rauskommen, die uns das Infektionssschutzgesetz eingebrockt hat mit all seinen Folgen. Deshalb erlaube ich mir, hier die gerade laufende 28. Sitzung des Corona Ausschusses zu verlinken. Was ich da höre, lässt mich dann doch sprachlos zurück, obwohl ich ja schon kritisch war. Wenn du den Link hier nicht möchtest, darfst du meinen Kommentar gern löschen.

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    • gkazakou schreibt:

      Von Herzen danke, Elsbeth, an erster Stelle für dieses Lied des kleinen Jungen (Ich geh im Re-he-he -gen—und der ist schö-hö-hön), welch ein Geschenk! Es erinnert mich an die Freude, die ich empfinde, wenn ich mein eigenes Lied,singe, : „anoigomai….shut up, shut down, o, no, no no no anoigomai“: „ich mache auf, ich mache meine Augen auf, ich mache mein Herz auf, ich mache meine Ohren auf, ich mache meine Fäuste auf, ich mache meine Türe auf, ich mache meine Grenzen auf … shut up! Shut down! o no no no! not with me! Ich mache auf! Ich mache meinen Mund auf, ich mache meinen Verstand auf, ich breite meine Arme aus, ich breite meine Flügel aus, ich setze meine Segel, shut up! shut down! o no no no..not with me! Ich mache auf… usw usf..). Und an zweiter Stelle danke ich für dein natürliche Bedürfnis,, den Menschen ins Gesicht zu sehen und zu lächeln, und auch, weil du die Maske nicht freiwillig an offenen Orten trägst.
      Das Brecht-Gedicht kannte ich merkwürdigerweise nicht. Es passt sehr sehr gut auf die Situation, in der wir uns immer wieder verfangen. Immer wenn ich zu einer vorläufigen Gewissheit gekommen bin, die es mir gestattet zu handeln, erscheint jemand (auch in mir), der sagt: Woher nimmst du deine Gewissheit? Hast du auch alles bedacht?… Und so kommen wir nie, niemals zum Handeln.

      Hier noch mal das ganze Gedicht für jeden, der es lesen möchte:

      Berthold Brecht, Der Zweifler

      Immer wenn uns
      Die Antwort auf eine Frage gefunden schien
      Löste einer von uns an der Wand die Schnur der alten
      Aufgerollten chinesischen Leinwand, so daß sie herabfiele und
      Sichtbar wurde der Mann auf der Bank, der
      So sehr zweifelte.

      Ich, sagte er uns
      Bin der Zweifler, ich zweifle, ob
      Die Arbeit gelungen ist, die eure Tage verschlungen hat.
      Ob, was ihr gesagt, auch schlechter gesagt, noch für einige Wert hätte.
      Ob ihr es aber gut gesagt und euch nicht etwa
      Auf die Wahrheit verlassen habt dessen, was ihr gesagt habt.
      Ob es nicht vieldeutig ist, für jeden möglichen Irrtum
      Tragt ihr die Schuld. Es kann auch eindeutig sein
      Und den Widerspruch aus den Dingen entfernen; ist es zu eindeutig?
      Dann ist es unbrauchbar, was ihr sagt. Euer Ding ist dann leblos
      Seid ihr wirklich im Fluß des Geschehens? Einverstanden mit
      Allem, was wird? Werdet ihr noch? Wer seid ihr? Zu wem
      Sprecht ihr? Wem nützt es, was ihr da sagt? Und nebenbei:
      Läßt es auch nüchtern? Ist es am Morgen zu lesen?
      Ist es auch angeknüpft an vorhandenes? Sind die Sätze, die
      Vor euch gesagt sind, benutzt, wenigstens widerlegt? Ist alles belegbar?
      Durch Erfahrung? Durch welche? Aber vor allem
      Immer wieder vor allem anderen: Wie handelt man
      Wenn man euch glaubt, was ihr sagt? Vor allem: Wie handelt man?

      Nachdenklich betrachteten wir mit Neugier den zweifelnden
      Blauen Mann auf der Leinwand, sahen uns an und
      Begannen von vorne.

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      • Zweifeln ist gut und wichtig, alles hinzunehmen, daß hat die Vergangenheit gezeigt, ist eher ein Irrweg! Es verleitet zu unüberlegten und ungerechten Handlungen! Eine gefährliche Gleichschaltung kann so entstehen und ein Freiheitsentzug ist damit legitimiert!

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      • gkazakou schreibt:

        Selbstverständlich ist Zweifeln wichtig, liebe Babsi, ich bin eine sehr ausgefuchste Zweiflerin. Richtig ist aber auch, dass man eine vorläufige Wahrheit braucht, um handeln zu können. Sonst sitzt man nur da und grübelt und zweifelt und die Welt geht ihren Gang, ohne dass man das geringste an ihrem Gang ändert. Shakespeare hat das im berühmten Hamlet-Monolog so formuliert: „Thus conscience does make cowards of us all!“ („So macht Gewissen Feige aus uns allen“, Schlegel-Übersetzung)

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      • Ah, daß ist interessant, weil daß Gewissen mit ins Spiel kommt!
        Wir, die wir hier zweifeln und hinterfragen lösen aber schon eine Reaktion aus, die kann natürlich unterschiedlich sein und das ist gut so! Nur wenn andere Sichtweisen beleuchtet werden, macht Zweifeln doch erst Sinn! Eine Wahrheit zeigt sich ohnehin erst viel später und dann kommt das Gewissen erst an die Oberfläche!

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    • gkazakou schreibt:

      Danke, Ute! Das ist ein sehr wichtiger Beitrag zu dieser Debatte!

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      • rotewelt schreibt:

        Aber ich habe das Gegenteil vom Gewünschten gemacht und erzeuge damit noch mehr Angst..

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      • gkazakou schreibt:

        Nein, Ute, das wär ein Missverständnis. Ich will hier kein Eia popaia Gänslein im Stroh, auch wenn es sich vielleicht so anfühlt zuerst. Wahrheiten müssen angesehen werden. Und wenn es nur Mutmaßungen sind, müssen sie ebenfalls angehört werden. Wie kann man über Alternativen nachdenken, wenn man die Wirklichkeit nicht ins Auge fasst?
        Die Anknüpfung für dieses „Projekt“ war ein Kommentar, in dem unsereins wegen Angstmacherei angegriffen wurden. Wir sollten doch bittschön auf Alternativen sinnen. Nun, das tun wir hier jetzt: Eine Alternative zur Verzweiflung ist auch der Austausch von Informationen und die gegenseitige seelische Stützung. Alles Liebe dir! Gerda

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      • rotewelt schreibt:

        Gerda, na, da bin ich froh. Natürlich habe ich eine gewisse Vorstellung von einer sozialeren und gerechteren Gesellschaft, aber was jetzt geschieht, nimmt meine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch und versetzt mich in höchste Angst.

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    • Melina/Pollys schreibt:

      Also ich habe mir jetzt die 4 Stunden Film reingezogen – und mir ist ganz schlecht…. Mir kamen irgendwie Parallelen zu den Juden in den Sinn – die sind meist ja auch nicht geflohen und konnten es einfach nicht glauben, dass es da so eine Vernichtungsmaschine gibt….So ähnlich geht es mir auch…. ich kann es fast nicht glauben, aber die Fakten, die da aufgezeigt werden…. Ich hoffe sehr, dass diese Anwälte da wirklich mit ihrem Vorhaben durchkommen.

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      • rotewelt schreibt:

        Ja, mir geht es ähnlich. Mir ist seit Monaten schlecht und ich habe Herzschmerzen und alles mögliche. Aber wenn man auf Parallelen zusamals hinweist, wird einem Geschichstklitterung vorgeworfen. Dabei geht es ja vor allem darum, wie damals und jetzt eine Gruppe bestimmter Menschen die Macht ergreift und das Volk unterjocht. Übrigens ist dies ja nur die bereits 28. Sitzung des Auschusses. Ich hoffe auch sehr, dass die Anwälte es schaffen und dass es ihnen weiterhin gut geht und sie geschützt sind. Ich bemerke bei mir schon paranoide Tendenzen, denn als Herr Füllmich am Schluss anfing zu husten, machte ich mir Gedanken… Tja, so weit ist es schon gekommen. Ich halte inzwischen alles für möglich.

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      • Melina/Pollys schreibt:

        Ja, der Hustenanfall war wenigstens ein wenig lustig – jedenfalls für mich – 😉 vorhin habe ich die Nachrichten gesehen und gedacht: das kann doch nicht sein, dass die Sprecher und alle Politiker das alles nicht wissen oder selbst hintertreiben…. Ich werd die anderen 27 Sitzungen nicht verfolgen. Doch die weiteren werde ich anschauen, da lass ich jetzt nicht mehr los. Tja und ich bin froh, dass man hier das teilen kann, denn ich habe alle meine Bekannten und Freunde gescannt und da war nur eine dabei, mit der ich darüber sprechen kann und der ihr Telefonanschluß ist nicht erreichbar – jetzt bin ich paranoid – aber die ist sehr aktiv. Habe den Film jetzt auch auf meinem Blog geteilt – so wichtig! Egal wer mich da angreift oder mich für eine Aluhutträgerin hält.

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  6. lachmitmaren schreibt:

    Ich fand den Austausch mit Myriade auf deinem Blog gestern (oder war es schon vorgestern?) hilfreich und fruchtbar, weil es ja letztlich um die Gefühle und Glaubenssätze geht, die hinter den verschiedenen Ansichten stehen. Liebe Grüße Maren

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    • gkazakou schreibt:

      Ja, Maren, daran dachte ich auch. Vielleicht wäre es nützlich, diese Haltungen und Glaubenssätze noch deutlicher herauszuarbeiten – jedenfalls, so weit es dich betrifft? Denn sonst bleibt alles recht beliebig. So aber könnte der eine oder die andere vielleicht eigene Glaubenssätze überprüfen und sich neu verorten. .

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  7. elsbeth weymann schreibt:


    ich empfehle diesen nach-denklichen Vergleich der Coronasituationen und der jeweiligen, sehr verschiedenen Maßnahmen im Vergleich : Schweden, Frankreich, Deutschland. !
    Die zu Wort kommende, kontroverse Vielstimmigkeit ist gut ! Aber es bleibt NICHT im achselzuckenden „sowiesoalleswurschtkannstehnixmachen“ !!…

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