Heute fuhren wir nach Kalamata zum Einkaufen. Das iphone hatte ich vergessen, aber in der Tasche fand sich ein winziger Block. Da ich nicht gern untätig warte, skizzierte ich, während mein Mann das Nötige einkaufte, den Ausgang des Einkaufszentrum. Es ist um einen mit Glas gedeckten Innenhof gebaut und steht, abgesehen vom Supermarkt, leer. Die seit Jahren anhaltende Krise hat auch die letzten Geschäfte zum Aufgeben gezwungen.
Von meinem Platz aus sah ich den hinteren Ausgang, Säulen, Geländer, tote Fenster und eine stillstehende Rolltreppe. Ein paar große Grünpflanzen in Töpfen führen in diesem Halbdunkel ein trauriges Leben, doch werden sie offenbar weiterhin gegossen. Durch den Hofausgang sieht man die hell von der Sonne beschienene Fassade eines ebenfalls geschlossenen Geschäfts und eine schmale Straße.
Am Abend entzündete ich den Kamin, nahm wieder den winzigen Block, zeichnete das Feuer. Und weil noch Blätter frei waren, nahm ich mein gestriges Fundstück, den Wildwespenbau, in die Hand und zeichnete auch dieses Motiv, das an die vorjährige Reihe „Kleine Dinge ans Licht heben“ erinnert.
Das Kaminbildchen bearbeitete ich noch ein wenig digital. Mir scheint, dadurch wird der Kamin zum Wald, aus dem das brennende Holz stammt.
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Du findest überall Inspiration um zu zeichnen, daß fasziniert mich immer wieder!👌👍😉
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Alles wird faszinierend, wenn man es zeichnet, liebe Babsi, sogar ein so oller Hof wie der vom Einkaufszentrum. Während ich normalerweise möglichst schnell hindurcheile, bekam er beim Zeichnen so viele interessante Eigenschaften, er lebt nun in mir weiter als Raum, ich sehe ihn vor mir.
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Schön, wenn mann/frau wartend die Zeit so fein zeichnend verbringen kann …
Herzliche Morgengrüße vom Lu
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Ja, danke, Lu! So wird mir das Warten zum Genuss, sonst zur Qual.
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⭐
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… der Vergleich von den brennenden Scheiten und dem Wald aus dem sie stammen, gefällt mir sehr gut, sitze ich doch auch täglich davor…
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Du hast beides vor dir, nicht wahr? Auch unser Brennholz stammt aus unserem „Wald“, dem Olivenverschnitt.
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…eigene Oliven, das wäre auch ein Traum…im brennenden Holz sehe ich immer die Gabe der Bäume, ein letztes Geschenk von Wärme und Licht, bevor die Rückstände als Bodenbereicherung im Garten landen…
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Danke, TeggyTiggs, genauso empfinde ich es auch. Die Bäume spenden mir alles, Schatten und Frucht und den Anblick ihrer knorrigen Stämme, im Auflodern spenden sie mir Wärme, und ihre Asche sogar befruchtet die Böden.
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…es tut immer gut, dankbar zu sein, nicht wahr? …auch einem selbst…
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Deine Zeichnungen strahlen viel Energie aus,
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Danke! ich fühl mich auch recht energisch dieser Tage! 🙂
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Dass du wieder ein kleines Ding ans Licht gehoben hast, freut mich, Gerda. Dein Fundstück aus den letzten Tagen ist dazu bestens geeignet. Indem du es in der Hand hältst, bekommt es für mich einen neuen Bezug zu den Fingern: mit zahlreichen Negativformen, von dünnen Fingerchen gebohrt, was natürlich im Gegensatz steht zur tatsächlichen Entstehung.
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Deine Zeichnung, noch unbearbeitet, hat fast eine flehende Gebärde.
Nehmt meine Gabe der Wärme an, ich schenke sie Euch …
Tragt das Feuer weiter von Haus zu Haus wie eine mildtätige Gabe
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Wie schön du das sagst, liebe Bruni! Aber das Feuer braucht gar nicht zu betteln. Ich bin jederzeit bereit, seine lebendige Wärme anzunehmen. Andere Häuser gibts hier in der Nähe nicht 🙂
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Ich weiss,aber mit gingen alte Bilder durch den kopf und das nur,weil ich meinte, diese flehende Gebärde gesehen zu haben *lächel*
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