„Magda zeichnet“ (tägliche Zeichnung)

Die heutige Skizze befasst sich noch mal mit dem gestrigen „gemeinsamen Zeichnen“. Ich habe gestern Fotos gemacht, um ein paar alternative Szenen zu haben – außer der, die ich direkt skizzieren konnte. Neuerdings zeichne ich ja gelegentlich nach Fotos und finde das gar nicht mal so schlecht. Man hat mehr Ruhe und lernt etliches dabei.

„gemeinsam zeichnen“, 2020-01-06

Die Szene möchte ich vergleichen mit der beim Bäcker. Offenbar besteht eine Beziehung zwischen den beiden Frauen – sogar eine gewisse Intimität.  Die Beziehung stellt sich nicht erst in der Verkaufshandlung her (Bäckerei). Doch auch hier ist der Austausch indirekt, vermittelt durch einen gemeinsamen Gegenstand, auf den beide konzentriert sind: dort das Brot – hier das Tischchen mit der Vase.

„gemeinsam zeichnen“, digital bearbeitete Kugelschreiber-Zeichnung

Zum Vergleich nun noch einmal meine beiden gestrigen Zeichnungen, die ich direkt vor Ort, also nicht nach Foto machte. Ist ein Unterschied erkennbar, und wenn ja, welcher?

 

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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18 Antworten zu „Magda zeichnet“ (tägliche Zeichnung)

  1. finbarsgift schreibt:

    Erstaunlich, liebe Gerda, was die digital bearbeitete Fassung aus der obigen Zeichnung macht, noch mehr Warmherzigkeit bringt dieses Braun ins Bild, finde ich 🙂
    Herzliche Morgengrüße
    vom Lu

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  2. kopfundgestalt schreibt:

    Die Gesichter sind feiner ausgearbeitet in der Zeichnung nach Foto.

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  3. afrikafrau schreibt:

    Die Zeichnungen sind bemerkenswert, lebhaft und den Ausdruck der Gesichter erscheint mir persönlicher…..

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  4. Ulli schreibt:

    Mehr Licht scheint auf die zwei Frauen … mal abgesehen davon, dass man nun auch die Gesichter besser erkennt.

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    • gkazakou schreibt:

      Ja, das stimmt. Aber gibt es auch einen stilistischen Unterschied? Ich frage das, weil ich selbst unsicher bin.

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      • Ulli schreibt:

        Auch wenn man bei den ersten Zeichnungen nicht die Gesichter erkennt, so sind aber die Details genauer, wie die Vase, das Tischchen, die zweite Zeichnung belichtet zwar mehr, ist aber aus meiner Sicht schneller, nicht so detailverliebt …

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    • gkazakou schreibt:

      Danke, Ulli, ich denke, das hilft mir weiter. Die nach dem Foto ist emotional „flacher“, “cooler”, da ohne die innere Spannung und die Mühe des schnellen korrekten Erfassens. Es ist ja alles schon im Kasten, ich kann es in Ruhe betrachten, Ausdruck, Relationen, Details studieren und zeichnen oder weglassen. Beides hat was für sich.

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      • Ulli schreibt:

        Das ist jetzt interessant, das hieße, man tritt aus dem eigentlichen Feld heraus und wird zu kühlen Betrachterin, die nun in diesem Feld wiederum andere Möglichkeiten wahrnimmt und umsetzt …
        Und ja, beides hat was, es gilt das Ganze nicht zu bewerten, sondern nur zu betrachten und das Wahrgenomme wirken zu lassen.

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    • gkazakou schreibt:

      Genau! ich habe auch festgestellt, dass das Zeichnen nach dem Foto für den Bildaufbau eine Hillfe ist, Wenn ich fotografier, bin ich ja frei beweglich und kann die Ausschnitte der Wirklichkeit auswählen, die mich interessieren. Beim Zeichnen vor der Natur (abgesehen von arrangierten Stillleben) und erst recht bei Menschenszenen bin ich drauf angewiesen, eine geschützte Ecke zu finden, wo ich möglichst sitzen und ungehindert von Blicken zeichnen kann. Heute fotografierte ich wieder im Segelhafen, diesmal ganz bewusst mit dem Ziel, Themen fürs Zeichnen festzuhalten. Es wäre mir nicht möglich, solche Winkel direkt vor Ort zu zeichnen, selbst wenn ich, wie ich es früher tat, ein Stühlchen mit mir herumschleppen würde. Ich denke, das Zeichnen nach dem Foto schärft auch mein Auge für das, was ich Geometrie der Erscheinungen nenne.

      Danke für diese Diskussion, die viel Klärendes für mich hat.

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      • Ulli schreibt:

        das freut mich, Gerda 🙂
        deine Gedanken um die Geometrie in den Räumen hat mich auf alle Fälle auch dazu inspiriert, dass ich sie genauer wahrnehme. Von der fotografischen Seite aus gesehen ja auch sehr spannend!

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  5. kowkla123 schreibt:

    und wie wieder, topp, ich hoffe, du bist gut in die Woche gestartet, Klaus?

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  6. Jules van der Ley schreibt:

    Wissend, dass die Körperhaltung der Person aus der Erinnerung gezeichnet ist, hat diese Person sehr viel mehr Eigenes von dir, von deiner Erinnerungstruktur, deinem zeichnerischen Wissen. Die Zeichnung ist also gehaltvoller, ohne dass man es ihr bei flüchtiger Betrachtung ansieht.

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    • gkazakou schreibt:

      Herzlichen Dank,Jules. Das ist ein sehr interessanter Kommentar, aber er beruht auf einem irrtum: Ich habe keins aus der Erinnerung, sondern die unteren beiden direkt vor Ort, das obere neue aber nach einem Foto gezeichnet. Aus der Erinnerung wäre eine dritte Variante, die ich in der Weise noch nicht ausprobiert habe. Ich will es mal versuchen.
      Natürlich habe ich Menschen gezeichnet oder auch aus Schnipseln gelegt (Legebilder), ohne dabei bestimmte Personen vor Augen zu haben – also mehr „typische “ Haltungen wie Sitzen, Gehen, Stehen etc. .Da mag wohl das zum Tragen kommen, was du zeichnerisches Wissen und Erinnerungsstruktur nennst.

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