6. Januar: Weihnachten, Theophanie und Segnung der Gewässer

Heute ist ein bedeutender Feiertag, vielleicht sogar der wichtigste für die Christenheit. In der Welt der christlichen Orthodoxie – also der griechisch geprägten Form, von der sich das lateinische Christentum im Jahre 1054 abgespalten hat (der Papst sieht es natürlich andersrum) wird heute Weihnachten gefeiert. Nicht so in Griechenland selbst, dessen Oberhaupt sich in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts eigenmächtig dem westlichen Kalender anschloss. Die anderen Patriarchen gingen nicht mit, so dass also in der russischen, koptischen, armenischen, syrischen, irakischen, ukrainischen, serbischen …. Christenheit heute und morgen die Geburt Jesu gefeiert wird.

Zugleich wird überall in der Christenheit Epiphania oder Theophania (Erscheinung Gottes) gefeiert.  Gott erschien, als Johannes Jesus taufte, in der Gestalt einer Taube (Heiliger Geist), und seine Stimme verkündete: Dies ist mein lieber Sohn. Theophania ist das Fest der „Offenbarung der heiligen Dreifaltigkeit“. Durch diese Taufe wird Jesus zum „Gesalbten“, griechisch: Christos. (Anm.: Diesen Abschnitt habe ich nachträglich verändert, da er Fehler enthielt, auf die mich eine Freundin aufmerksam machte. Die „Verklärung Christi“ oder Metamorphose auf dem Berg Tibor gehört nicht in diesen Zusammenhang.  Ich danke ihr für ihre Hinweise.)

In Erinnerung an die Taufe wird dann auch die Segnung der Gewässer vollzogen, die vermutlich vorchristlichen Ursrungs ist.  In Griechenland tauchen heute junge Menschen ins Wasser, um das Kreuz, das der Priester hineinwarf, zu holen. Egal wie kalt es ist – immer finden sich, an allen Orten des Landes, junge Leute, die sich ins Wasser stürzen, um des Ruhmes und Glaubens willen.

Wer im „Abendland“ lebt und noch Reste der christlichen Heilsgeschichte kennt, meint zumeist, es gehe heute ausschließlich um die „heiligen drei Könige“, bzw „Weisen aus dem Morgenland“. Ja, um die geht es auch: denn das Wissen, die Weisheit kam aus dem Osten und Süden, aus Indien, Persien, Äthiopien, Ägypten. Von dort kamen die Eingeweihten und brachten dem Neugeborenen Rauchopfer dar (Myrrhen, Weihrauch).

Und immer noch, so scheint mir, sind sie mit ihrer Botschaft unterwegs, die keiner hören will. So wie damals, als sie ausgerechnet zu Herodes gingen, der daraufhin den Kindermord in Bethlehem anordnete.  https://gerdakazakou.com/2015/12/22/die-drei-weisen-auf-der-suche-nach-dem-licht/

„Die drei Weisen auf der Suche nach dem Licht“. Legebild, 22. Dezember 2015

Ich ging, obgleich ich die Feier der Wassersegnung sehr mag, nirgendwo hin. Nicht mal ans Wasser, denn vorgestern wurde mein Hund dort von anderen Hunden angegriffen und zusammengebissen. Inzwischen geht es ihm zwar besser, aber ich habe nicht das Herz für neue Hundebegegnungen. Die Fotos sind von vorgestern.

 

 

 

 

 

 

 

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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27 Antworten zu 6. Januar: Weihnachten, Theophanie und Segnung der Gewässer

  1. wildgans schreibt:

    Ob ich eine Christin bin, weiß ich nicht, aber ich werd`s dem Limnologenfreund mal weitergeben…
    Grüße aus der Graunebelwelt

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  2. wechselweib schreibt:

    Danke für deine interessanten Ausführungen und vor allem gute Besserung an Tito!!!

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  3. Gisela Benseler schreibt:

    Danke, liebe Gerda, für Deinen Photos und Deinen -wie ich es sehe – ergänzenden Beitrag zu dem, was ich heute schrieb, in 2 längeren Beiträgen. Ja, daß heute, am 6. Januar in der Orthodoxen Kirche , a.so jetzt nur noch in Rußland und all den anderen von Dir erwähnten Ländern ( nicht mehr in Griechenland) Weihnachten gefeiert wird und morgen auch, das war mir bewußt. Doch dafür war bei mir kein Platz mehr, da ich schon sooo viel schrieb. So ist das für mich eine Ergänzung. Danke. … Später mehr…

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  4. Gisela Benseler schreibt:

    Gerda, daß der 6. Januar als Theophanie gefeiert wird, das habe ich wohl einmal gewußt. Es ist schön, bei Dir daran erinnertmzu werden. Daß es aber zugleich auch eine Erinnerungsfeier an die Taufe JESU durch Johannes den Täufer ist, davon schrieb ich heute schon. Gut, da stimmen wir überein. Ich wollte aber eigentlich nicht die Unterschiede der Ost- und West-Kirche betonen wie auch nicht ihre Gemeinsamkeiten. Ich wollte auf das LICHT hinweisen, und das tust Du , in anderer Weise, ja auch, indem Du an die „Theophanie“ erinnerst.

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  5. Gisela Benseler schreibt:

    Natürlich denke ich auch an Dich und freue mich, daß Deine Beule inzwischen „schmilzt“. Dafür gibt es einen neuen „Fall“, der Fürsorge braucht: Euren Tito. Hat er denn so viele Rivalen, daß er so zusammengebissen wird? Drängt er sich vielleicht zu sehr vor, so daß er anderen die „Chance“ nimmt? Dann kann man auch die anderen Hunde „verstehen“. Allerdings bin ich mit der Hunde-Psyche weniger vertraut als Du, und so habe ich ein paar Sorgen weniger. Alles Gute für Dich und jetzt für Tito wünsche ich Euch .

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    • gkazakou schreibt:

      Danke, Gisela. Tito ist sehr friedfertig und war auch in dem Fall unschuldig. Der Angriff kam überraschend von zwei Hunden, die der Besitzer ohne Leine spazieren führte. In einem andere Fall wurde er von Hunden angegriffen, die das Hoftor aufdrückten. Einmal hat ein Schäferhund seinen Herrn umgerissen und sich auf Tito gestürzt. Am schlimmsten war ein Angriff von einem Hund in der Nachbarschaft, auch er in Begleitung seines Herrn und ohne Leine. Da ist er fast draufgegangen und hat seitdem ein kaputtes Knie. Tito ist nicht kastriert, vielleicht macht ihn das für andere Hunde zum Rivalen, vielleicht aber sind die anderen Hunde auch einfach aggressiv, wei sie falsch gehalten werden. Soll es ja geben, wie bei den Menschen auch.

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  6. Mitzi Irsaj schreibt:

    Danke für diesen interessanten Bericht. Ich hoffe dem Hund geht es schon besser.

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  7. Christiane schreibt:

    Immer die Sorge um die Vierbeiner, die uns nahestehen … Hoffentlich geht es deinem Tito schnell wieder besser!
    Liebe Grüße
    Christiane

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    • gkazakou schreibt:

      danke, ja. Es geht ihm schon wieder gut, erstaunlich schnell ist er drüber weggekommen. Leider ist es schwierig, noch Spaziergänge zu finden, wo nicht die Gefahr besteht, dass er attackiert wird.

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  8. Beate schreibt:

    „Mögen sie und wir alle durch Täuschungen und Bedrohungen hindurchfinden zum Licht.“
    Liebe Gerda, das Zitat und die Collagen haben mir sehr gefallen aus deinem Beitrag von 2015.
    Das ist ja ein schwieriger, aber erhellender (!) Weg.
    Ich bin den sogenannten Alternativen Medien sehr dankbar für ihre Berichte und meine dadurch erlebten Ent-Täuschungen. Vor allem kenfm, nachdenkseiten, rubikon, Prof. Mausfeld und andere mehr.
    Die Hundeattacke am Strand macht mich nachdenklich…
    … von mir die allerbesten Grüße und Genesungswünsche für Euch!

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  9. Hedwig Mundorf schreibt:

    Sehr interessant, vielen Dank

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  10. Chrinolo schreibt:

    Danke für deinen informativen und interessanten Beitrag … „denn das Wissen, die Weisheit kam aus dem Osten und Süden, aus Indien, Persien, Äthiopien, Ägypten.“, ja, dieses Wissen lehrt uns sehr viel 🙂
    Ich bin froh, dass es deinem Hund wieder besser geht!

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  11. Ulli schreibt:

    Liebe Gerda, ich musste nun sofort auch an die Eulengeschichte von Petra denken, gell, du hast sie auch gelesen und dem versteckten und gehütetem Weisheitskorn, es muss wohl doch noch eine Weile dort liegen?
    Vielleicht ist ja neben Hass, Neid und Gier auch die Bequemlichkeit für den Menschen ein Hinderungsgrund die Weisheit zu erlangen, schließlich braucht sie, um sie überhaupt erlangen zu können, Selbsterfahrung und Selbstbestimmung und das eine und andere mehr …
    Danke für deinen Bericht. Ich habe heute einen kleinen Bach gesegnet, schön war das! Alle Menschen können segnen/Segen in die Welt tragen, bestimmend hierfür ist die Motivation und Ausrichtung.
    Ganz liebe Grüße
    Ulli

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  12. bluebrightly schreibt:

    I’m sure it’s interesting to see the celebrations, but sometimes it doesn’t work out. I hope your dog has recovered completely and there’s no more trouble. I think I can see the searching in your Three Wise Men collage – there is a look that is not settled, a feeling of „almost.“

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    • gkazakou schreibt:

      Thank you Lynn. So you translated all of it? My dog is fine. Trouble comes and goes. The three wise men from the Orient are searching more than ever to find the heavenly light, but there is only light in the sky, from bombs and fire. and so they are walking on.

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      • bluebrightly schreibt:

        More or less all of it….I’m glad your dog is OK, and what you say about the three wise men, I guess that has been the case for a very long time, right? I like the way you grasp and relate to a mythic way of understanding the world.

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    • gkazakou schreibt:

      Yes, thats my way. i always do it. The old symbols, myths and legends give me the patterns to interprete what is going on these days. Very often I use Greek mythology, but the Bible is also full of wise patterns and pictures to relate to.

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    • gkazakou schreibt:

      Yes, Lynn, there is no better place for this.

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  13. www.wortbehagen.de.index.php schreibt:

    wieder mal ein wundervoller, bereichernder und sehr informativer Bericht von Dir, liebe Gerda, und wie gut, daß ich heute lesen kann, daß es dem Tito wieder beser geht! Vermutlich wird er tatsächlich als Rivale gesehen und die jüngeren Rüden versuchen, ihn aus dem Weg zu räumen.

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    • gkazakou schreibt:

      So wird es wohl mit Tito sein, liebe Bruni. In der freien natur würde vermutlich ein alter und nicht sehr starker Hund wie Tito bescheiden am Rande leben…. Nun hat er noch eine offene Wunde, ist aber heiter und geht mit mir große Spazierwege, aber nicht in die Richtung, wo die anderen Hunde sind.

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      • www.wortbehagen.de.index.php schreibt:

        ach, doch noch eine offene Wunde. Pass gut auf, daß sie sich nicht infiziert mit irgendwelchen Bakterien, liebe Gerda, aber das machst Du ja sowieso *lächel*

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