Heute erreiche ich die sechste Station meiner kleinen Reise ins Reich der Insekten. Ich stöberte ein wenig im reichen Foto-Fundus von Almuth/Pflanzwas. Als erstes fiel mein Auge auf einen mir recht vertrauten grünen Schildbürger, gemeinhin grüne Stinkwanze genannt. Ich habe ja schon eine Wanze gezeichnet, aber Wanzen sind sehr formenreich. Die grüne gepanzerte ist häufiger Gast auf meinem Computer oder auch auf dem abendlichen Tisch. Sie liebt es, über alles zu krabbeln und zu turnen.
Eigentlich ist sie grün, doch ich benutze gegenwärtig nur Kugelschreiber in den Farben schwarz, blau und rot. Per Fotoshop half ich dem Mangel ab. Nun sieht die Wanze fast aus wie eine Jungfer im Grünen.
Den braunen Gentleman, Weichkäfer aka Cantharis decipiens, fand ich ebenfalls bei Almuth. Ich weiß nicht, ob ich gerade diesen schon in der Natur gesichtet habe, doch ähnliche sind mir schon untergekommen.
Auch von ihm zwei farbige Varianten.
Die grüne Stinkwanze habe ich dann noch auf ein paar Untergründe gesetzt. Schildbürger haben es ja recht gern, sich an die jeweilige Lokalfarbe anzupassen, dachte ich, und tatsächlich, sie scheinen es zu mögen. Der erste Untergrund ist ein Original-Aquarell, die beiden anderen habe ich farblich verschoben – mitsamt den Stinkern.
Aquarell-Farbstudie mit 4 Stinkwanzen, Foto-Collage 2019-09-10
Eine zweite Serie befasst sich mit dem Thema Zeit. Was die Stinker aka Schildbürger damit zu tun haben? Da musst du sie schon selbst fragen.
Zeit ist ein etwas trauriges Thema, um diesen Eintrag abzuschließen. Also kommt noch ein beliebtes Legebild: Igel beäugt … den kleinen grünen Stinker, ob er wohl schmackhaft sei.
Perfektes Wanzentheater bei Gerda 😁
Hast du das erlaubt liebe Almuth? 😁
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ja, Almuth, du hat es doch erlaubt, oder?
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*lächel*
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Jetzt ja 😉 Immer gerne, Gerda. Ich weiß ja, daß du stets was Tolles daraus zauberst. Wie man sieht, alles spannende Ergebnisse. Die kleinen farbigen Aquarellkästchen passen erstaunlich gut zu den Wanzen. Man sollte meinen, daß sich die Rechtecke mit den organischen Formen ins Gehege kommen, tun sie aber nicht. Der Igel gefällt mir auch gut 🙂 Bin gespannt, was du noch „insektisches“ verfaßt!
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danke Almuth! Ich freu mich, dass du meine Bearbeitungen deines Motivs magst. Ich glaube, es hilft, dass die Aquarellkästchen nicht genau rechteckig sind, sondern selbst ins Organische übergehen. Aber viellicht ist das auch nicht so wichtig, denn diese Wanzen wandern über alles, Rechteckiges wie Rundes…
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Lustig, daß sie bei dir herumkrabbeln. Okay, ich bringe sie meist vorher raus, bevor sie hier weit wandern können. Sie wollen gerne zum Licht und bevor sie sich da abarbeiten…. Ich habe in Kürze auch noch Baumwanzen zu bieten 😉
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Wir wandern in der Zeit……, wie auch die Wanzen …es tun,…Die Zeit vergeht nicht , ist ewig. Aber wir wandern durch die uns gegebene Zeitspanne unseres Erden Lebens und sammeln unsere Erfahrungen und Erkenntnisse….♡♡♧♧☆☆⊙⊙
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wohl wahr, danke, Gisela.
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Ich mag deine neuen Arbeiten sehr, liebe Gerda, mag wie du deine Zeichnungen mit alten Bildern von dir verwebst, jedes für sich hat eine ganz eigene Dynamik und die Krabbler und Stinker dieser Welt werden auf schönste Weise von dir geehrt. Ich freue mich auf mehr in dieser Art!
Herzliche Grüße
Ulli
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Danke, Ulli. es ist ein bisschen wie wiederkäuen, weil ich ja frühere Bilder als Hintergründe verwende, aber das macht nichts. Solche Collagen zu machen, ist ein neuer Spaß und gibt den alten Bildern noch mal die Gelegenheit, im Blog zu erscheinen.
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-M- gerade eben war ich in meinem Archiv unterwegs und habe das eine und andere Fundstück ans Licht gezogen, die ich so nach und nach hier zeigen werde, nicht ohne, dass ich sie ein bisschen nachbearbeitet hätte – es sind Bilder, die mir immer wieder ins Auge springen, auch wenn sie vielleicht schon Jahre alt sind – durch die Veränderungen, deine Collagen (Montagen) bekommen deine ein neues Gesicht, bei mir durch die heutige Bearbeitungen, da weiss ich dann nicht wirklich ob es wiederkäuen ist oder Verbundenheit mit manchen Werken …
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Wiederkäuen ist ja für uns Rindviecher (Stiere) ein durchaus nährendes Verhalten. Ich krame auch gern in meinen alten Sachen. Neues wächst auf Älterem am besten, wenn es schon ein bisschen angemodert ist. Ich bin gespannt auf deins!
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🙂 – schade, dass ich keinen Stierkopf einsetzen kann …
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Sehr eindrucksvoll, wie du die Insekten künstlerisch umsetzt. Sie haben es verdient!
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Womit haben Wanzen und Weichkäfer es verdient, lieber Joachim? 😉 ich glaube, ich muss noch Ameisen und Bienen zeichnen, die als Arbeitstiere gelten… 🙂
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Weil sie realiter immer weniger werden. Ich sehe das ziemlich unabhängig vom Nutzen für die Menschen, auch wenn es mir angesichts der Wespen, die mir die Weintrauben wegfressen nicht leicht fällt.
Ganz unabhängig davon fände ich es natürlich toll, wenn du Ameisen und Bienen zeichnen würdest 🙂
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Das ist aber ein vielfältiger Beitrag, Gerda. Deine Wanzenspielereien sind nicht nur vergnüglich, sie zeigen auch, wie gut sich Foto und Zeichnung verbinden lassen, wenn man die richtige Technik dafür anwendet – welche immer es sein mag ☺. Richtig schön finde ich den Weichkäfer in beiden Versionen.
Am meisten haben es mir aber deine entsättigten Originale angetan; in de entsättigten Form finde ich sie so fantastisch, dass ich mir gar keine farbigere Urfassung vorstellen kann. Gibt es irgendwo die Originale auf deinem Blog?
Dem Igel ist die Zeit garantiert egal, er ist ein schöner Abschluss deines Insektenrundgangs, derzeit sich mit derselben Wanze hier wieder schließt und damit die Zeit wieder in ihren Anfang zurückführt.
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Danke, Ule. Wie ich eben feststellte, gibt es das zweite sogar zweimal im Original, und zwar in den sehr verschiedenen Fassungen, die es durchlaufen hat: https://gerdakazakou.com/2017/01/08/kunst-am-sonntag/ und : https://gerdakazakou.com/2018/03/18/rueckblende-malerei-5-uhrzeit-lebenszeit-2008-2015/. Das erste aber kann ich nicht im Blog finden, habe es anscheinend nicht gezeigt. Ich mache jetzt gleich mal einen Eintrag dazu.
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Gerade habe ich mich eine Weile in den verlinkten Beiträgen festgelesen und festgeguckt. Dieses eine Bild, das als Basis durch alle Varianten hindurch scheint und uns anguckt, fasziniert mich völlig: die Material- und Formenfülle, ganz harmonisch ineinander verstrickt, keins kann sich lösen, ohne das Ganze zu zerstören, obwohl du beständig beweist, dass alles austauschbar ist, eine Parabel auf die Zeit, die wir gestalten und die doch beliebig mit uns verfährt, uns narrt und unsere Erinnerungen stiehlt, die sie uns später launisch zurückschenkt. Ein Lebenswerk in einem Stück, aber mit zahlreichen Schichten/ Ebenen ganz ohne Photoshop.
Danke für die Links zu diesen alten Beiträgen, liebe Gerda.
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Zeit 1, ein fabelhaftes Bild, bekommt durch die applizierten Stinkwanzen eine filosofisch-humorvolle Note. Köstlich!
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Danke, Hella. Heute habe ich auch das Original eingestellt.
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In dieser Weise hat noch kein Mensch sich den Wanzen und Stinkern genähert, liebe Gerda.
Es ist verblüffend, wie künstlerisch ästhetisch man mit ihnen doch umgehen kann, Ich betrachte sie mir manchmal und dann gucke ich, daß sie möglichst weit von mir entfernt sind 🙂
Besonders fein gezeichnet finde ich das Original mit dem Weichkäfer. Die große Harmonie in dieser Zeichnung ist auffallend und es ist nicht zufällig passiert. Du hast auf das winzigste Detail geachtet und wie sehr hat es sich gelohnt. Da kommen die tapfer in Reihen marschierenden Wanzen nicht mehr mit *g*, obwohl sie so witzig und possierlich daherkommen und die Untergründe, auf denen ich sie bei Dir finde, die lassen mich mal wieder sehr über Deinen Erfindungsreichtum staunen und mich darüber freuen, denn es ist eine ja eine wahre Freude, sich jedes Bild Deiner Bilder genauer anzusehen, weil es soooo viel zu entdecken gibt…
Dein Igelchen soll sich mal schnell an der Stinkwanze gütlich tun, dann ist er ein Weilchen satt und ich hoffe, er verträgt sie auch 🙂
Liebe Grüße in die Nacht ovn Bruni
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Danke, Bruni. Ich gebe zu, es macht mir sehr viel Spaß, in dieser Weise mit Wanzen, Weichkäfern und anderem Kriech- und Fliegzeug zu kommunizieren. Besser als wenn sie mir ins Bett kriechen oder ins Weinglas fallen.
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*lach*, ganz richtig!
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Pingback: Nein – Zeichnung von Susanne Haun | Susanne Haun