Eine kleine feine Reise (Archangelos, Elafonisos – Zeichnungen, Fotos)

Eine kleine feine Reise habe ich gemacht. Spontan und ohne mich hier abzumelden. Freilich nahm ich den Computer mit, für alle Fälle. Doch vor Ort gab es kein WLAN.

Wohin es ging? Zum Dorf Archangelos („Erzengel“) in Lakonien. Dort besuchte ich eine Freundin, und zusammen fuhren wir hinüber zur paradiesischen Elaphonisos („Hirschinsel“) . Auf der Karte seht ihr, wo ich startete, wo ich dann wohnte und wo ich glücklichste Momente erlebte.

Gezeichnet habe ich auch, zuerst die wenig strukturierte, von Strom- und Funkmasten durchzogene Aussicht auf eine Olivenplantage und eine ferne Landzunge, dann eine Ansicht vom Vorpllatz und Haus der Freundin (blauer Kugelschreiber).

Auf Elafonisos zeichnete ich die Kiefer, in deren Schatten wir uns nach dem Schwimmen lagerten. Zuerst machte ich eine kleine Studie mit blauem Kugelschreiber ….

… dann eine großformatige mit schwarzem Kugelschreiber.

Die Mächtigkeit des Baumes wird durch die Gestalt der in seinem Schatten meditierenden Freundin verdeutlicht (rechts unten), hier als Ausschnitt:

Die Fotos geben weniger von  dem Zauber dieser Reise wieder. Weder  das Wunder der weißen durchsichtig zarten Strandlilien, die aus dem glutheißen Sand hervorblühen, noch die Wonne des kühlenden Schattens unter den Krüppelkiefern, und schon gar nicht die Farbe des Meeres konnte ich wiedergeben. Stell sie dir vor, die Dünen aus feinstem weißen Sand, der dir die Fußsohlen verbrennt, und vor dir eine weit sich öffnende türkis gläsern schimmernde Oberfläche aus bewegtem Wasser, über die das hellviolette Himmelslicht hinspielt. Weinfarben! – so nennt Homer das Abendmeer – gestern verstand ich die volle Bedeutung. Dies zu fotografieren habe ich gar nicht erst versucht.

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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51 Antworten zu Eine kleine feine Reise (Archangelos, Elafonisos – Zeichnungen, Fotos)

  1. Linsenfutter schreibt:

    Wer eine Reise macht, kann .. (oder sollte?) was erzählen. Bin schon ganz gespannt.
    LG Jürgen

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    • gkazakou schreibt:

      Danke Jürgen, aber mehr möchte ich gar nicht erzählen. Es wäre zu viel oder zu wenig. Wo soll man beginnen? Bei den Schönheiten oder den Ärgernissen? Beim Bussard im Blau des Himmels oder bei den Gänsen am kleinen Hafen? Bei den drei Kätzchen oder den drei Frauen? Bei der Stadt Sparta, dem Menelaum, dem Fluss Evrotas mit seinem breiten Schilfgürtel oder bei der Stadt Neapolis („Neustadt“), die so heiß wie die in Italien, aber ziemlich anders aussieht, und den Fähren hinüber zur Insel? Bei den Mandeln und Weintrauben aus dem Garten der Freundin, dem Oktapus aus dem Ofen (na ja, ursprünglich wohl eher aus dem Meer), den Gesprächen? Nein, nein, das lass ich lieber. Reisen muss man selbst. 🙂

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      • Linsenfutter schreibt:

        Liebe Gerda, leider war ich nicht dabei. Ich würde über die schöne Natur und die wunderbare Tierwelt berichten. Der Bussard, die Gänse, die Kätzchen, ja auch lecker Essen. Aber wer mich kennt, kennt meine Leidenschaften. Sorry. Ich kann da nicht aus meiner Haut. Du wirst es schon richten. Was Du schreibst stimmt aber … Reisen muß jeder selber.
        LG Jürgen

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  2. Myriade schreibt:

    „weinfarben“ sehr sprechende Beschreibung

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  3. Katrin - musikhai schreibt:

    Traumhaft schön! Und die Intensität der pink/violetten Blüten… wunderbar!

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  4. wechselweib schreibt:

    Eine Reise, wie schön!

    Die schwarze Baumzeichnung gefällt mir sehr. Erinnert mich ein bisschen an die Zeichnungen in meiner Dschungelbuch-Ausgabe!

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  5. kunstschaffende schreibt:

    Wie weit entfernt war das Gerda, bist Du alles mit dem Auto gefahren?

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    • gkazakou schreibt:

      Ja Babsi, mt dem Auto. Eine schöne Strecke. Erst ging es durch die wilden Schluchten des Taygetos nach Sparta, dann durch eine weite Ebene und über Umleitungen durch Orangenhaine, schließllich tauchte das Meer wieder auf, das war schön, und nun gings ziemlich grad nach Süden. Ich brauchte vier Stunden. Zurück benutzte ich die Autobahn, die von Sparta bis Kalamata das Taygetos-Gebrge umfährt, da schaffte ich es in zweieinhalb Stunden, allerdings raste ich, da die Autobahn neu und fast leer ist und ich Polizeikontrollen nicht befürchtete 😉

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  6. ele21 schreibt:

    Weg von Feuer und Angst – eine gute Idee

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    • gkazakou schreibt:

      Genau, Ele! Dort unten, wo ich war, braucht man keine Angst vor Feuer zu haben, da ist schon längst so ziemlich alles abgebrannt…..

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    • gkazakou schreibt:

      es ist eine recht weitläufige Landschaft, überall offen zum Meer hin, und so fühlte ich mich sicher und frei. Die Berghänge sind fast alle kahl – manche schon sehr sehr lange. Denn auch früher gab es Brände, oft von Hirten gelegt, damit im nächsten Frühjakr neues junges Gras wuchs. Die Tiere grasen dann jedes nachwachsende Bäumchen ab, und zurück blleibt Macchia, also sehr harte stachlige Vegetation, die von Herden nicht durchdrungen werden kann, aber auch ihren Reiz hat, da sie blütet und duftet.
      Auf der Insel gab es im letzten Jahr Brände, man sieht es an den jetzt schwärzlichen Berghängen (die ich nicht fotografierte). Der Grund ist hier Bodenspekulation. Ja, leider. Gegenüber liegt die Insel Kithyra, auf der dieser Tage wieder Brände wüteten.

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      • ele21 schreibt:

        Ach – es ist ein Jammer! Überall diese Profitgier ohne Rücksicht auf nix. Seufz. Ich wünsche Dir einen erholsamen Aufenthalt – trotz alledem- und freue mich auf Bilder von Dir!

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    • gkazakou schreibt:

      Herzlichen Dank, Ele. Ich bin ja schon wieder zrück, war nur zweieinhalb Tage unterwegs. Erholsam war es nicht, aber herrlich. Momentan bin ich zuversichtlich, dass dieser Sommer nicht mehr schlimm wird. Und dass sich das Bewusstsein, die Einstellung zur Natur langsam verändert.

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  7. Pega Mund schreibt:

    wow, so schöne bilder teilst du, gerda!
    wunderbar!

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  8. Ulli schreibt:

    Beim Betrachten dieser zauberhaften Bilder und Zeichnungen setzt sofort Entspannung ein! Danke Gerda und liebe Grüsse
    Ulli

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  9. kopfundgestalt schreibt:

    Die Kiefern sind sehr stark gezeichnet.
    Talent und Fleiß – zusammen sind sie die Bringer 🙂

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  10. finbarsgift schreibt:

    So so, liebe Gerda, du warst also um Paradies?!
    Es sei dir gegönnt!! 🤗
    Feine Bilder hast du mitgebracht!
    Herzliche Abendgrüße vom Lu

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  11. Karin schreibt:

    Ob die Intensität des Erlebens auch etwas mit dem Alter zu tun hat ,uns die Vergänglichkeit bewusster ist und wird, liebe Gerda, die Glücksmomente tiefer in uns eindringen? Mich hat dieser Post sehr berührt. Sei herzlich gegrüßt vom nächtlichen Dach,Karin

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    • gkazakou schreibt:

      Liebe Karin, ich freu mich sehr, dass du mein Glücksgefühl mitfühlen konntest. Was deine Frage betrifft: Im Alter sind die Sensoren für alles und jedes eher stumpfer, das Herz gerät mühsamer in Schwung, belastet von zu vielen schweren Kopfgedanken. Doch auch im Alter kann man, wenn man die richtige Einstellung gewinnt, dieses glückhafte Mitschwingen mit der Erde fühlen, Der Ton ist wohl ruhiger und tiefer als in der Jugend, wo er schnell enthusiastisch vollklingend, „himmelhoch jauchzend“ ist, aber auch schnell „zu Tode betrübt“ zurückschwingen kann. Mir jedenfalls klingen die zauberhaften Momente, die ich vorgestern erleben durfte, auch heute voll und ungetrübt nach.

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      • Karin schreibt:

        Liebe Gerda, schwere Kopfgedanken habe ich zum Glück selten und ich merke an mir, dass ich zu früher heute intensiver alles aufnehme, meine Sensoren sind eher feinfühliger geworden. Hängt aber vielleicht auch mit dem Alleinsein zusammen.
        Mögen die Nachschwingungen noch lange anhalten bei Dir. Sei herzlich gegrüßt, Karin

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  12. Susanne Haun schreibt:

    Wie schön, Gerda, ich mag deine gezeichneten Bäume sehr 🙂
    Ich hoffe, du kannst die Erholung bei deiner Freundin etwas im Herzen bewahren.
    Liebe Grüße sendet dir Susanne

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    • gkazakou schreibt:

      Danke von Herzen, Susanne! Wie ich eben schon bei Karin schrieb: noch klingen die erlebten Stunden bei der Freundin volltönend in meinem Herzen nach, und ich möchte mir dies bewahren. Sei aus der Ferne umarmt. Gerda

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  13. kowkla123 schreibt:

    so finde ich es auch, viel Spaß für den heutigen Tag wünsche ich, Klaus

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  14. mmandarin schreibt:

    Ich kann nur tief und lustvoll seufzen bei deiner Reisebeschreibung. …….. – was ich hiermit tue. Danke fürs Mitnehmen, Marie

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  15. Ule Rolff schreibt:

    Die Worte, mit denen du das Unfotografierbare vermittelst, wirken ganz bildhaft in mir, Gerda! Ich freue mich, dass dein dreitägiges Fehlen im Internet nur dem fehlenden WLAN im Paradies geschuldet ist, und nicht irgendwelchen Brandauswirkungen.
    Wer hätte gedacht, dass es im Paradies so mächtige, knorrige schöne Kiefern gab! Eine Zeichnung, die von Standhaftigkeit und früherer Biegsamkeit nur so strotzt, und wunderbar die versunkene, winzige Menschenfigur als Gegensatz an ihrem Fuß und in ihrem Schutz.
    Sehr habe ich mich über das Foto von der Bougainvillea gefreut, die mich immer an frühere Reisen in Nordafrika erinnert.

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    • gkazakou schreibt:

      Danke für deine schönen Worte, Ule! Diese Kiefer ist tatsächlich ein Wunderexemplar, andere werden unter den extremen Witterungsbedingungen der Insel nicht so hoch. Ich habe sie ja nicht mal in voller Höhe zeichnen können. Ihr Schatten ist eine Gnade im hölllenheißen Sand.
      Die Bougainvillea ist in fast allen Gärten präsent, wir hatten auch eine rote und eine violette… Diese war besonders schön als Bäumchen geschnitten, mit geradem Stamm.

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  16. www.wortbehagen.de.index.php schreibt:

    Wie wundervoll hören sich Deine Worte zu Deiner Reise an, liebe Gerda!
    Du bist der Entspannung entgegengefahren, hast sie gefunden und Stunde für Stunde genossen.
    So kann es nachwirken, da fühlt man sie später noch und die Kraft, die man dadurch schöpfen konnte.
    Es muß eine mächtige alte Kiefer sein, die Du gezeichnet hast. Ich hatte Deine Freundin als Teil des Baumes gesehen *g*. Im Ausschnitt erkannte ich dann meinen Irrtum 🙂

    Dagegen war meine kleine Reise eher ganz und gar normal und doch auch schön, weil ich die schönen Momente und die witzigen in meinem Kopf gespeichert habe… für später *g*

    Liebe samstägliche Grüße von Bruni

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    • gkazakou schreibt:

      danke, Bruni. Stimmt, du warst auch unterwegs, sicher hast du etwas dazu geschreben? Ich schau nachher mal.

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      • www.wortbehagen.de.index.php schreibt:

        Bisher nur
        Der sommerbaum, den ich im Elsass gefunden habe, liebe Gerda, aber er hätte überall stehen können.

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    • gkazakou schreibt:

      Liebe Bruni, ich habe eben bei deinem Sommerbaum einen langen Kommentar geschrieben, aber der ist weg. Wenn ich bei dir zu Besuch komme, erscheint erst mal ein Durchfahrtsverbotsschild, und ein Text, dass etwas korrigiert werden muss (adobe). Ob es daran lag? Jedenfalls schrieb ich über die immergrünen Bäume hier im Süden (so wie die Kiefer auf meiner letzten Zeichnung, und die Olivenbäume) und rätselte, warum andere Bäume ihre Blätter fallen lassen, andere nicht. Tiere verlieren ja auch nicht ihr Fell, höchstens „mausern“ sie und werden ein bisschen kahl. Und dann schrieb ich noch über die Freude der vier Jahreszeiten, die mir der Aprokosenbaum schenkt: im Sommer kühlt er mein Haus, im Winter lässt er Licht und Wärme durch, im Herbst verfärbt er sich golden, im Frühling treibt er Blüten, bevor die neuen Blätter kommen. Nun steht es hier, tut mir leid.

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      • www.wortbehagen.de.index.php schreibt:

        och, wie schade. Ich verstehe nicht, war da bei Dir zuerst kommt, liebe Gerda
        Ich schicke Dir mal den Link, wenn Du da klickst, müßtest Du sofort dort sein.
        Du mußt ja nicht nochmsl kommentieren, nur sehen, daß es eigentlich gehen muß…
        http://wortbehagen.de/index.php/gedichte/2019/august/noch_ists

        So müßte es auch mit der Startseite http://wortbehagen.de/index.php
        gehen, auf der ja auch immer das aktuelle *Gedicht* zu sehen ist. von der Du übrigens auch überall in wortbehagen hinkommst, so wie vom o.g. Link…

        Liebe Grüße von Bruni

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      • gkazakou schreibt:

        danke Bruni. Ich komme schon in deinen Account, aber der Kommi ist nicht angekommen. Da stand was von „Fehler“, vielleicht wars ja mein Fehler, dass ich das Wort falsch eingegeben habe.

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      • www.wortbehagen.de.index.php schreibt:

        Wenn *Fehler* kommt, Kommi sofort kopieren und nochmal einsetzen. Es scheint ein zusätzlicher Kontrollmechanismus zu sein, das passiert tatsächlich manchmal.

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  17. bluebrightly schreibt:

    A fine little journey indeed! Lucky you. Your olive tree drawings are always my favorites, and the photos are fun too. 😉

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  18. bluebrightly schreibt:

    My mistake – they are pines this time, but they reminded me of some olive tree drawings you have done. They’re wonderful – you have a strong feeling for them, I think!

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