Hinter dem Haus gibt es immer ein bisschen Schatten. Im Juni und Juli schrumpft dieser Schatten sehr zusammen, und auch jetzt steht der sechs-eckige Tisch fast ganz in der Sonne. In die Hauswand eingelassen sind schwere Gestänge, die den Wein mit seinem dichten Laub und seinen Trauben halten.
Besonderen Eindruck machte mir, dass sich das Gitter der Turmterrasse auf dem Boden neben dem Stuhl als Schatten abbildet (oben im Lichtkkreis das Gitter, unten im Lichtkreis sein Schatten).
Das durch die Einbrecher geknackte Vorhängeschloss liegt immer noch so auf dem Tisch, wie sie es hinterließen: wie ein gekrümmter Zeigefinger, der mir etwas sagen will. Doch was?
In der folgenden Bearbeitung wird deutlich, dass ich mich auf der schattigen Nordseite des Hauses befinde. Das schwere Natursteinhaus, das den Stil der Gegend (Mani) aufnimmt, verbindet sich schön mit der beweglicheren Formensprache des Weinlaubs.
Das Vorhängeschlóß sehe ich als Menetekel, dass auch es nicht vor roher Gewalt schützt, Hausfriedensbruch immer gegenwärtig ist. Mir fällt auch auf, dass Du es sehr dunkel gezeichnet hast, ist es so auch im Original ?: das geöffnete Schloß zeigt auch in der Form den Haken an der Sache: es nützt letztendlich nicht.
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Ganz so dunkel ist es nicht, aber stark angerostet. Die Sache hat einen Haken – genau… Jetzt haben wir ein neues glänzendes Vorhängeschloss. Ob das was Entscheidendes ändert? Wahrscheinlich nur psychologisch….
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Das letzte leider unscharf, aber Nr. 1 eine gewichtige Zeichnung!
Das Wiederfinden des Gitters auf den Boden erinnert mich an „3 Sekunden“ von Marc-Antoine Mathieu.
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danke, Gerhard. Die Unschärfe ist ein Merkmal des Filters (smudge stick) und also gewollt. das Buch kenne ich leider nicht, hab gleich mal gegoogelt. Klingt interessant!
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Hach, ich mag diese Strukturen einfach.
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danke, Marion!
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Einfach genial, wie Du Dein Umfeld zeichnerisch darstellst! Ich finde sie viel intensiver als eine Fotografie, man betrachtet sie aufmerksamer und nimmt interessante Details besser wahr!👌👌👌👌👌👍
Liebe Grüße Babsi
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Danke, Babsi. Das Zeichnen ist eben ein ganz anderes Verfahren als das Fotografieren, man muss ja das Ganze sorgfältig Stück um Stück, Schicht um Schicht aufbauen…., Diese gesteigerte Aufmerksamkeit teilt sich dann auch dem Betrachter mit, obgleich er ja in der Regel nur das Ganze, das Ergebnis, und nicht die einzelnen Schritte sieht.
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Eine wunderbare Zeichnung! Den Verwacklungsfilter finde ich hier sehr passend, in Kombination mit dem geöffneten Schloss zeigt er sehr anschaulich das erschütterte Sicherheitsgefühl in der Idylle.
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Deine Interpretationen sind Kunst.vom Feinsten, liebe Ulle. danke!
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Es ist deine Kunst, die so intensiv zu mir spricht – und ich freue mich, wenn du meine Resonanz schätzt, Gerda, danke!
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Hach! 😉
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seeeehr schätze ich deine Resonnanz, ich bin richtig gierig darauf. 🙂
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Huch! ☺
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und es wurde ein wundervolles Bild von der Nordseite Eures Hauses, liebe Gerda
Ein idyllisches Bild, völlig ungetrübt, wäre da nicht das aufgebrochene Vorhängeschloß auf dem Tisch… Wo Licht ist, ist halt auch Schatten…
Hoffentlich war es der allerletzte Einbruch, den Ihr hattet! Ich wünsche es Euch sehr.
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Die Sache mit unserer festen Burg hat eben doch einen Haken… Aber schön ist es, besnders heute Abend mitdem Sichelmond. Gute Nacht!.
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Ja, das stimmt, liebe Gerda.
Es ist sehr schmal und ganz dünn. Hab ihn vorhin mal in Ruhe betrachtet und wie schön ist es doch, ihm beim stetigen Zunehmen zusehen zu können
Liebe gutenachtgrüsse von bruni
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