abc-etüde: Der Mai geht – Sei mir Willkommen, Juni!

Malkasten, gleitend, torpedieren sind die diesmaligen Wörter der abc-etüden, gespendet von der dergl-Truppe. Bedankt sei mal wieder Christiane für ihre liebevoll-zuverlässige Betreuung.  Diesmal ist mein Text ungereimt und kurz – so kurz wie die Zeit, die uns noch vom Juni trennt. Die Aquarelle aber stammen aus der Zeit, als ich noch selbst mit dem Malkasten unterwegs war und sich die Farben meiner Ostsee-Heimat mit dem griechischen Licht zu vermischen begannen.

Der Mai geht – sei mir willkommen, Juni!

Farbfeld-Übung a la Klee, Aquarell, 80er Jahre. Aquarell

Der Mai hat seinen Malkasten eingesammelt, schon verblassen die bunten Blumen. Im Gras, über den Schutt hingespritzt noch das Mohn-Rot, bebend im Wind.

Der Juni kommt gleitend. In den Falten des Mai hält er sich verborgen, doch er lugt schon hervor mit Augen, so strahlend blau, dass das hohe Gras fahl wird und dürr. Junis ruhiger Atem fährt drüber hin, duftend nach Kiefern und Heu. Kein später Schnee kann seinen Auftritt mehr torpedieren, er kommt! Er kommt und leuchtet in Ocker und Gelb. Und blau wird die See wird der Himmel unter seinem leuchtenden Blick. Wer begänne da nicht zu träumen vom Meer und von Badefreuden?                                                        105 Wörter

Meer, gelbes Feld, roter Mohn. Aquarell 1992

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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23 Antworten zu abc-etüde: Der Mai geht – Sei mir Willkommen, Juni!

  1. fundevogelnest schreibt:

    So ein schöner Text, so schöne Bilder.
    Eine echte Freude zum Abend.
    Natalie

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  2. dergl schreibt:

    Fein. WordPress spinnt übrigens immer noch (das Problem, das auch Christiane hatte), deine Beiträge fehlen andauernd in meinem Reader. Dafür können wir nichts, liegt am System.

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    • gerda kazakou schreibt:

      danke, dergl. Mit dem reader zu das ist dumm. Ich lese zum Glück fast nur über mail-Nachrichten und dann direkt. aber manchmal gehe ich auch in den Reader, um zu schauen, ob ich was übersehen habe.

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  3. Schööööön. Text und Bild!

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  4. Christiane schreibt:

    Eine erste Sommeretüde! Badefreuden, ich wäre dabei, obwohl es hier noch recht frisch ist. Aber übers Wochenende soll die erste große Hitzewelle kommen … Mal sehen, wie es wird. Danke dir für Text und Bild, ich habe eine Schwäche für Aquarelle und für Mohn …
    Liebe Grüße
    Christiane

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  5. violaetcetera schreibt:

    Dein Bild und Text machen richtig Lust auf den Juni und Sommer. Vielen Dank dafür!

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  6. gerda kazakou schreibt:

    Sehr gerne! freuen wir uns auf ihn / er kommt ja sowieso….

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  7. kormoranflug schreibt:

    So schöne Farben, besonders das Aquarell von 1992 bringst Du uns zum Juni. Dankeschön,

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  8. gerda kazakou schreibt:

    Danke, lieber Kormoran. Ich freu mich sehr, dass es dir gefällt.

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  9. Werner Kastens schreibt:

    Diese luftigen Töne: sehr schön!

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  10. Ulli schreibt:

    Wunderwunderschön, beide Bilder, wobei mir ala Klee noch ein kleines bisschen besser gefällt, dazu dein Text, beides wie aus einem Guss, eine Freude ist das!
    Herzlichst, Ulli

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  11. Pingback: Schreibeinladung für die Textwochen 23.24.19 | Wortspende von Werner Kastens | Irgendwas ist immer

  12. www.wortbehagen.de.index.php schreibt:

    Was für ein feiner poetischer Text, liebe Gerda, und Deine aquarelligen Malereien sind zu schön. Sie zeigen Deine wundervollen kreativen Phasen von damals, vor Jahren, und Deine sommerlich leichte Hand führte vorsichtig und äußerst bedacht den Pinsel, der Dir allzu gerne gehorchte.

    Liebe Grüße zum sonnigen Sonntag, der mir vermutlich auch noch zu heiß wird. Ich ahne es schon…

    Liebe Grüße zum sonnigen Sonntag, der mir vermutlich auch

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    • gerda kazakou schreibt:

      Herzlichen dank, liebe Bruni, für deine poetische Würdigung meiner damaligen Pinselkunst. Die Wahrheit ist, dass ich den Pinsel durch vieles Üben anhalten musste, mir zu gehorchen. Inzwischen habe ich das vernachlässigt und traue mich kaum noch an ein Aquarell ran. Aber viellleicht doch wieder in diesem Sommer, wer weiß…..

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  13. bluebrightly schreibt:

    Was für eine wunderbare Meditation über Farbe und Jahreszeiten.

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