Noch eine hoffentlich kurzweilige Etüde zur Tulpenzwiebel. Danke dir, Christiane, für die Einladung, die Rundum-Betreuung und die gelungene Einladungskarte! Danke dir, Veronika, für die Wortspende.
„Tulpenzwiebeln? ham wa nicht!“
Sprach die Lise. Das war glatt gelogen.
Nix wollte sie verkaufen diesem Wicht
Der ihr als Kind am langen Zopf gezogen.
Jetzt war sie zwar schon groß und ohne Zopf
Und war Verkäuferin im Blumenladen „Tulpe“,
Doch wütend war sie immer noch auf diesen Tropf
Der jetzt als Jüngling vor ihr stand, die blöde Nulpe!
Der Karl – so hieß er – lächelte verschmitzt und fragte höflich an:
„Was hast du denn, was ich der Martha schenken kann?
Sie steht auf Tulpen, notfalls tun es auch Narzissen,
Bring ich ihr welche, darf ich sie bestimmt auch küssen“.
„Narzissen ham wa nicht, und wenn die Martha will
Dann soll se selber kommen, du aber sei mal still!
Ich wollt, du lägst im Grab, um nie mehr aufzuerstehn
Und jetzt mach los, ich bitte dich zu gehn.“
„Kurzweilig bist du, unbedingt, das biste, kleine Lise,
Bist immer noch die Wilde, wie damals auf der Wiese
Als ich dich an dem Zopf gezogen und du warst furios
Und schimpftest wie ein Rohrspatz, ach warst du kurios!
Drum lieb ich dich, mit Martha mach ich gerne Schluss!
Schick mich nicht weg, komm her und gib mir einen Kuss.“
Da guckt die Lise! Und eine tiefe Röte färbte ihr Gesicht,
so rot sind Tulpen, selbst die rötesten, beiweitem nicht.
War es aus Freude oder wars aus Wut?
Ich weiß es nicht, doch stehen tats ihr gut.
echt toll geschrieben, danke, wünsche dir einen guten Dienstag bei schönstem Wetter
LikeGefällt 1 Person
danke, Klaus. das Wetter ist tadellos.
LikeGefällt 1 Person
Oh wie wunderbar, sowohl Gedicht wie Legebild! Ich bin begeistert 🙂
LikeGefällt 1 Person
🙂 Ganz herzlichen Dank, Almuth!
LikeGefällt 1 Person
So schön, so fantasievoll, so anregend!
LikeGefällt 1 Person
danke, Piri! Ich freu mich, wenn es anregt!
LikeLike
Was für ein Tropf, der Karl-Kerl, aber Strophen und Legebild sind vom Allerfeinsten und sehr hübsch. Wie zart die Figuren und die Blumen sind!
Liebe Grüße
Christiane
LikeGefällt 2 Personen
was hast du gegen den Karl? 😉
LikeGefällt 2 Personen
Niiiiiiiiichts. 😉 😀
LikeGefällt 2 Personen
😀😀
LikeGefällt 2 Personen
Wieder mal überragend, liebe Gerda!
„Die blöde Nulpe“ gefällt mir besonders. Weil: das war eins der schönsten – aber im Grunde liebevollen -Schimpfworte, die wir in unserer Jugend benutzt haben!
LikeGefällt 1 Person
Danke, ja, den Ausdruck kenne ich natürlich auch aus meiner Jugend….
LikeLike
Was für eine gute Idee, das Schattentheater zusammen mit dem tulpenroten Glühen von Lises Wangen zu Farbigkeit zu beleben! Die „Nulpe“ mit einzubinden hat für ein Extra-Grinsen gesorgt und die innere Jugendlichkeit der beiden sich Begegnenden betont.
LikeGefällt 2 Personen
Herzlichen Dank! Eigentlich ist es ja umgekehrt: die farbige Variante ist das Original, das Schattentheater die Bearbeitung. Aber es gefiell mir, die Reihenfolge in der Präsentation umzudrehen. Die „Nulpe“ ist ein etwas altmodisches Wort, wie denn auch die ganze Szenerie. Daher auch die Vergangenheitsform. für mich SIND es Jugendliche meiner Generation. 😉
LikeGefällt 2 Personen
Herzlichen Dank! Eigentlich ist es ja umgekehrt: die farbige Variante ist das Original, das Schattentheater die Bearbeitung. Aber es gefiell mir, die Reihenfolge in der Präsentation umzudrehen. Die „Nulpe“ ist ein etwas altmodisches Wort, wie denn auch die ganze Szenerie. Daher auch die Vergangenheitsform. für mich SIND es Jugendliche meiner Generation. 😉
LikeGefällt 1 Person
Du Nulpe … wie lange ich das schon nicht mehr gehört, geschweige denn gesagt habe und wie fein es sich auf Tulpe reimt!
Erstaunlich wie lange so ein Grummel anhalten kann und wozu er führen kann, wenn Einer sich dreht 🙂
Dein Legebild ist klasse, ich mag besonders, wie die Liesel errötet – und ich dachte auch an das alte Lied:
„Auf der grünen Wiese
sitzt die kleine Liese
im grünen, grünen Gras.
Sie träumt sich sacht in Schlummer.
Da kommt ein großer Brummer
und setzt sich auf die Nas.
„Willst weg du alter Brummer,
störst mich in meinem Schlummer.
Willst weg, was soll denn das?“
Der Brummer brummt gem fröhlich:
„Ach, Lieschen sei doch friedlich,
ich mache doch nur Spaß.“
schmunzelnde Grüße
Ulli
LikeGefällt 2 Personen
Hej, das kannte ich nicht und passt vorzüglich!
LikeGefällt 2 Personen
schön, schön, wunderschön und ganz allerliebst, Dein Legebildchen zum Blumenladen mit der Lise,
liebe Gerda, die immer noch am alten Zopf hängt, den sie schon lange nicht mehr hat.
Und kaum errötet sie, ists um den Karl auch schon geschehen 🙂
Fröhliche Worte, die sich Deinem Legebildchen ganz wundervoll mitgeteilt haben.
Eine leicht beschwingte feine Frühlings-Tulpenetüde
LikeGefällt 1 Person
Danke, Bruni, für deinen superfeinen Kommentar. ich freu mich und lächle dir zu.Gute Nacht.
LikeGefällt 1 Person
Ganz wunderhübsch ist deine Etüde und ließ mich – wenn auch mit Schnupfennase – so doch schmunzeln. Das kann ja noch heiter werden mit den beiden. Wenn er sie überhaupt küssen darf.
Liebe Grüße,
Veronika
LikeGefällt 1 Person
ja, wer weiß das schon! Wer kennt sich mit Frauen aus… 😉 Entweder sie lässt sich küssen oder sie haut ihm eine saftige Ohrfeige.
LikeGefällt 1 Person
Wäre ja beides angebracht, so wankelmütig wie er ist und gleich von der einen zur anderen schwenkt. 😆
LikeGefällt 1 Person
Pingback: Schreibeinladung für die Textwochen 17.18.19 | Wortspende von Agnes Podczeck | Irgendwas ist immer
Ach wie schön! War ja damals beim Tulpenthema noch nicht dabei – bei den ABC-Etüden.
Eine herrliche Dichtung – sehr bildhaft!!! Danke!
LikeGefällt 1 Person
Herzlichen Dank, und willkommen in meinem Blog!
LikeGefällt 1 Person