Orpheus im Kreis der wilden Tiere (Skizzieren im Byzantinischen Museum, Athen).

Mein heutiger Stadtbummel führte mich auch ins byzantinische Museum. Von der dortigen Ausstellung berichte ich morgen. Heute nur eine Skizze. Ich wählte eine sehr komplexe Marmorstele – Orpheus inmitten der wilden Tiere – , die mich von ihrer Thematik her interessiert. Es gibt Übergänge von der orphischen Philosophie (Orphismus) zum Christentum. Orpheus, auf seiner Leier spielend und von den wilden Tieren umlagert, galt bei manchen als eine Vorprägung von Christus. Daher ist sie auch Bestandteil der Sammlung dieses Museums.

Die feine Marmorskulptur hat noch viel von der Qualität antiker Arbeiten, die im Laufe der Zeit verloren ging.  Um euch einen Eindruck zu geben, habe ich sie fotografiert.

Für die Zeichnung hatte ich nur wenig Zeit, denn meine Freundin wartete. Außerdem konnte ich die Einzelheiten der Skulptur nicht mit bloßem Auge erkennen. Dennoch gefälllt mir die Skizze.

Es reizte mich zu sehen, wie sie sich bei digitaler Bearbeitung verhalten würde, da ich mit Bleistift und Kuli gezeichnet hatte und die Bleistiftlinien anders als die Kulilinien reagieren. (Zum Vergößern anklicken)

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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27 Antworten zu Orpheus im Kreis der wilden Tiere (Skizzieren im Byzantinischen Museum, Athen).

  1. pflanzwas schreibt:

    Manchmal ist weniger mehr. Du hast das Wesentliche erfaßt. Das sieht gut aus!

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  2. wechselweib schreibt:

    Interessant, Orpheus sitzt wie in einer Glocke in einer Art Torbogen. In seiner eigenen Welt…

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  3. juergenkuester schreibt:

    Verblüffender Zufall: schon seit Wochen spukt mir Orpheus durch den Kopf, weil ich immer wieder auf Spotify von den Söhnen Mannheims den Meytitel „ ich wollte wie Orpheus singen“ höre. Ist schon seltsam, dass Du jetzt auch das Thema präsentierst.
    Liebe Grüße Juergen

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  4. Ulli schreibt:

    Ich denke an Doris Lessing und ihr Buch „Shikasta“ – dort beschrieb sie eine Zeit, lange vor unserer Zeit, in der die Menschen, zusammen mit den wilden Tieren, in friedlicher Koexistenz lebten – wie ich gerade las, lehnten die Orphiker Blutopfer ab, lebten vegetarisch … Musik verbindet Mensch und Natur –

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    • gerda kazakou schreibt:

      … und sie glaubten an die Unsterblichkeit der Seele / Seelenwanderung, wie die Pythagoräer (Pythagoras war wahrscheinlich Orphiker). Der Orphismus wurde von der offizielllen Kirche schon früh bekämpft, daher wunderte es mich, diese Stele im christlich-byzantinischen Museum zu sehen.
      Heute werde ich mit T das vergessene Heiligtum des Dionysos besuchen, der aus einer ähnlichen geistigen Strömung stammt. Das „Weinopfer“ der christlichen Evcharistie (Abendmahl) knüpft daran an.

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  5. kowkla123 schreibt:

    einen schönen Tag, liebe Künstlerin, erhole dich, genieße es, sammle die nötige Kraft für die nächsten Tage

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  6. Myriade schreibt:

    img_6684-e1552820916112.jpg Interessant der eine Fuß von Orpheus. Sieht aus wie ein Laufschuh 🙂

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  7. Myriade schreibt:

    Da ist der link nochmals img_6684-e1552820916112.jpg

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  8. Myriade schreibt:

    https://laparoleaetedonneealhomme.wordpress.com/img_6684 Jetzt habe ich es. entschuldige den langen Anlauf ..

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  9. Während der Sänger in der Skulptur sehr klar dominiert, verschmilzt er in der digitalen Bearbeitung mit den Tieren. Sehr interessant!

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  10. www.wortbehagen.de.index.php schreibt:

    Eine absolut wundervolle Schnellskizze, liebe Gerda!

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